Crypto goes Wall Street: Fintech-Einhörner drängen 2021 an die Börse
2020 hat sich, etwas wider Erwarten, ein sehr gutes Zeitfenster für Börsengänge geöffnet. Airbnb, Snowflake oder Palantir haben es genutzt, um an der Wall Street viele Milliarden Dollar zu holen. Auch 2021 könnte es in der Tonart weitergehen, denn die Tech-Unternehmen stehen mittlerweile Schlange, um ihren IPO durchzuführen. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf Fintechs, die aus verschiedenen Bereichen in die Richtung drängen.
Das Jahr hat für Fintech ohnehin sehr stark begonnen. Denn mit dem IPO von Affirm von PayPal-Mitgründer Max Levchin liegt die Latte ordentlich hoch. Die Bewertung von Affirm ist im Zuge des Börsengangs vor rund einer Woche auf fast 27 Milliarden Dollar geschossen und hat sich damit mehr als verdoppelt. Das zeigt, dass Anleger gewillt sind, sehr hohe Preise für Fintech zu bezahlen.
„Das ist die beste Zeit, um ein neues Unternehmen zu starten“
Coinbase, Robinhood und Bakkt stehen an
Und so scharren bereits eine Reihe von weiteren Scale-ups, deren Wachstum sich in der Corona-Krise dank Trend zu E-Commerce und auch dank Bitcoin-Hype stark beschleunigt hat. Im Krypto-Sektor planen der US-Marktführer Coinbase sowie Bakkt einen IPO, und auch Neobroker Robinhood, bei dem ebenfalls Kryptowährungen gehandelt werden, gilt als aussichtsreicher Kandidat für die Wall Street. Neben ihnen gibt es eine ganze Reihe an Fintechs, die im Payment-Bereich angesiedelt sind und sehr groß werden könnten. Stripe etwa soll schon bei einer Bewertung in die Richtung von 100 Milliarden Dollar gehen. Hier ein Überblick über die angekündigten bzw. wahrscheinlichen IPO-Kandidaten für 2021:
Herkunft | Sektor | |
Fintech | — | — |
Coinbase | USA | Crypto |
Robinhood | USA | Neobroker |
Stripe | USA | Payment |
Klarna | Schweden | Payment/Shopping |
Marqeta | USA | Payment |
Bakkt | USA | Crypto |
Paysafe Group | UK | Payment |
SoFi | USA | Lending |
Andere | — | — |
UIPath | Rumänien | Automatisierung |
Auto1 | Deutschland | Marketplace |
Bumble | USA | Dating |
Instacart | USA | eCommerce |
Roblox | USA | Gaming |
Flipkart | Indien | eCommerce |
SpaceX | USA | SpaceTech |
Qualtrics | USA | Software |
Udemy | USA | Education |
Coursera | USA | Education |
Tanium | USA | Security |
Komplett offen im Fintech-Bereich ist hingegen, wie es mit Ant Group aus China weitergeht. Dieser hat die chinesische Regierung wegen Differenzen mit Milliardär Jack Ma ja den Mega-IPO kurzerhand abgesagt, und das Unternehmen muss sich jetzt umbauen. Peking wurde Ant Group mit seinem riesigen Kredit-Business offenbar eine zu große Gefahr für die staatliche Bankenlandschaft.
SpaceX lässt vielleicht die Rakete steigen
Ebenfalls wird bereits darüber spekuliert, dass Elon Musk sein Raumfahrtunternehmen SpaceX an der Börse vergolden könnte. Auch da wird bereits in der Branche von einer Bewertung in Richtung 100 Milliarden Dollar spekuliert. Und auch klar: Die durch die Corona-Krise beschleunigte Branchen E-Commerce und Bildung werden ebenfalls stark an der Börse gehandelt werden.