Bitcoin-Wachstum: Krypto-Markt zurück bei mehr als 2 Billionen Dollar
Es ist möglicherweise das Comeback des Jahres: Der Krypto-Markt hat sich nach dem harten Crash im Mai rehabilitiert und nun die Marke von 2 Billionen Dollar (englisch: trillion) zurück erobert. Seit dem 20. Juli, also innerhalb weniger als einem Monat, ist die Marktkapitalisierung von 1,2 auf nunmehr etwas mehr als 2 Billionen Dollar gewachsen – ein Sprung innerhalb kurzer Zeit um 40 Prozent oder 800 Milliarden Dollar (= mehr als Tesla an der Börse wert ist).
Das Wiedererstarken des Krypto-Markts wird, wie könnte es anders sein, von Bitcoin angeführt. Dieser ist seit seinem letzten Tief am 20. Juli bei weniger als 30.000 Dollar um etwa 35 Prozent auf nunmehr 47.000 Dollar gewachsen. Ether (ETH) als Nummer 2 am Markt legte im selben Zeitraum um satte 47 Prozent zu und wird nun bei 3.300 Dollar gehandelt. Auch viele andere Altcoins wachsen wieder stark – die Bitcoin-Dominanz ist wieder am Fallen und Richtung 40 Prozent unterwegs.
Die starke neue Periode von Krypto-Assets hat sich positiv auf die Aktienkurse jener Unternehmen ausgewirkt, die eng mit Bitcoin verbunden sind also im Wesentlichen Coinbase und MicroStrategy. Allerdings warnte Marktführer Coinbase wie berichtet auch davor, dass man in den kommenden Monaten mit einem Rückgang des Handelsvolumens rechne – also unterm Strich mit geringerem Interesse der Trader an Bitcoin und Co.
Inflation und Regulierung als Faktoren
Getrieben wird der Markt auch von Angst vor der steigenden Inflation, die in den USA dafür gesorgt hat, dass Löhne inflationsbereinigt mittlerweile sogar niedriger als im Dezember 2019 sind. Inflation im Zuge der massiven Corona-Hilfsprogramme etwa in den USA und Europa waren mit ein Grund, warum kleine wie große Investoren vermehrt Flucht in Krypto-Assets unternommen haben – in der Erwartung, dass dort die Kurse weiter steigen.
Die in den USA und der EU spürbaren Bestrebungen strengerer Regulierungen am Krypto-Markt drücken die Stimmung nicht – im Gegenteil. So dürften strengere Gesetze hinsichtlich Geldwäsche und Versteuerung von Bitcoin nun auch dafür sorgen, dass zuvor skeptische Investoren die Krypto-Industrie ernster nehmen. Auch Rückschläge wie der Mega-Hack der Krypto-Plattform Poly Network, bei der Einlagen von zehntausenden Kunden im Wert von 600 Millionen Dollar gestohlen (und wenig später größtenteils wieder zurück gegeben wurden) drücken die Stimmung vorerst nicht.
Die positive Stimmung hat zur Folge, dass sich Analysten wieder Rekordprognosen abzugeben trauen. Analyst PlanB rechnet noch vor Ende 2021 mit einem Bitcoin-Preis von 100.000 Dollar – also einer Verdoppelung des Preises gegenüber heute. PlanB beruft sich auf das so genannte „Stock-to-Flow“-Modell, dem folgende These zugrunde liegt: Durch Bitcoin-Halvings kommen weniger neue BtC in den Markt, die erhöhte Nachfrage nach dem raren Gut hebt den Preis kontinuierlich.
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