Gastbeitrag

Crypto Market Update: GameStop, Hyperliquid, Ethereum Pectra, regulatorische Initiativen

Krypto-Analyst Ed Prinz. © Grok / Ed Prinz
Krypto-Analyst Ed Prinz. © Grok / Ed Prinz
Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview

Ed Prinz ist Vorstand von DLT Austria, Co-Founder von moonlytics.ai, Mitbegründer vom Web3 Hub Vienna, und Co-Founder von DLT Germany und DLT Switzerland. Mit jahrelanger Erfahrung in Research und Analyse von Token, Protokollen und Märkten sowie im Portfolio-Management bringt er fundiertes Wissen in den Bereichen Blockchain-Technologie und EVM mit. Seit 2017 berät er Blockchain-Startups und Unternehmen und ist aktiv in der Entwicklung innovativer Web3-Lösungen. Im Gastbeitrag analysiert er die aktuellen Entwicklungen im Krypto-Sektor.

 

GameStops strategische Neuausrichtung durch Bitcoin-Investitionen

GameStop Corp., ein US-amerikanisches Einzelhandelsunternehmen für Videospiele und Elektronik, hat beschlossen, Bitcoin in seine Unternehmensstrategie einzubinden. Um diese Maßnahme zu finanzieren, plant das Unternehmen die Ausgabe von wandelbaren vorrangigen Schuldverschreibungen im Gesamtwert von 1,3 Milliarden US-Dollar. Der Erlös soll in Teilen für den Kauf von Bitcoin verwendet werden.

Obwohl GameStop über liquide Mittel in Höhe von rund 4,775 Milliarden US-Dollar verfügt, reagierte der Aktienmarkt skeptisch auf die Ankündigung – die Aktie verlor innerhalb eines Tages etwa 23% an Wert. Grund für die Zurückhaltung sind die Bedingungen der Anleihen und die Unsicherheit über das tatsächliche Investitionsvolumen in Bitcoin. Es ist denkbar, dass GameStop damit in den Kreis der größten institutionellen Bitcoin-Investoren aufrücken möchte, wobei eine klare Einordnung erst nach den ersten Investitionsschritten möglich sein wird.

Sicherheitsvorfälle bei der dezentralisierten Börse Hyperliquid

Die dezentrale Handelsplattform Hyperliquid wurde durch einen Sicherheitsvorfall erschüttert, bei dem ein Angreifer eine Short-Position über rund 430 Millionen Token des Jelly-Memecoins eröffnete. In kurzer Zeit manipulierte er den Markt derart, dass der Tokenpreis um 560% stieg. Ziel war es offenbar, eine Schwachstelle im Liquidationsmechanismus der Plattform auszunutzen und dadurch Mittel zu extrahieren.

Die Plattform reagierte mit einem drastischen Schritt: Der Jelly-Markt wurde entfernt, betroffene Nutzer wurden entschädigt – mit Ausnahme von Adressen, bei denen ein betrügerisches Verhalten vermutet wird. Der Angriff führte zu einem Verlust von rund einer Million US-Dollar für den mutmaßlichen Angreifer. Der Vorfall zeigt, wie komplex und gleichzeitig anfällig dezentrale Handelsinfrastrukturen für gezielte Manipulationen sein können.

Kritik an Hyperliquid und Fragen zur Dezentralisierung

Im Nachgang des Vorfalls wurde Hyperliquid scharf kritisiert. Insbesondere wurde die Frage laut, ob die Plattform tatsächlich dezentral organisiert ist. Die schnelle und nicht durch Community-Beteiligung abgestimmte Entfernung eines gesamten Handelsmarkts deutet auf zentrale Entscheidungsstrukturen hin.

Diese Vorgehensweise erinnert an die Probleme früherer Plattformen, bei denen mangelhafte Transparenz und Kontrolle zum Vertrauensverlust führten. Der Vorwurf steht im Raum, dass Hyperliquid eine zentral geführte Börse ohne Know-Your-Customer- (KYC) und Anti-Geldwäsche- (AML) Verfahren sei – ein potenzieller Risikofaktor für Nutzer, die auf echte Dezentralität setzen. Die Plattform wird nun gezwungen sein, strukturelle Verbesserungen vorzunehmen, insbesondere beim Liquidationssystem.

Ethereum bereitet sich auf das Pectra-Upgrade vor

Ethereum bereitet derzeit ein technisches Upgrade mit dem Namen „Pectra“ vor, das die Skalierbarkeit und Effizienz der Blockchain verbessern soll. Aktuell befindet sich das Upgrade im letzten Testnetzwerk mit dem Namen „Holli“. Wenn der Testverlauf stabil bleibt, ist die Implementierung im Hauptnetzwerk bis Ende April 2025 geplant. Sollte es zu Problemen kommen, könnte sich das Upgrade bis in den Mai verzögern.

Wie alle früheren Ethereum-Upgrades durchläuft auch Pectra mehrere Testphasen, bevor es in die produktive Umgebung übernommen wird. Der Übergang zum Hauptnetz stellt die letzte Hürde dar. Mit dem erfolgreichen Abschluss wird Ethereum seine technische Infrastruktur weiter festigen und zukunftsfähiger machen – insbesondere im Hinblick auf steigende Transaktionsvolumen und komplexere DeFi-Anwendungen.

US-Kryptofirmen fordern Anpassungen der Gesetzgebung

Mehrere Kryptofirmen in den USA fordern derzeit aktiv eine Änderung des geltenden Finanzrechts. Im Zentrum der Diskussion steht ein Gesetz, das den Betrieb von Finanzdienstleistungen ohne staatliche Lizenz verbietet. Dieses Gesetz wurde unter anderem gegen die Entwickler von Tornado Cash angewendet, obwohl diese lediglich eine Open-Source-Software zur Verfügung stellten.

Der sogenannte DeFi Education Fund hat mit Unterstützung von über 30 Firmen, darunter große Handelsplattformen, Unterschriften gesammelt, um beim US-Justizministerium eine Revision dieses Gesetzes zu beantragen. Ziel ist es, eine klare Trennung zwischen Softwareentwicklern und kriminellen Nutzern zu schaffen. Die Initiative erhält breite Unterstützung aus der Branche, die eine innovationsfreundlichere Regulierung fordert. Die Chancen auf eine Gesetzesanpassung stehen derzeit gut, insbesondere in Anbetracht der zunehmenden politischen Offenheit gegenüber digitalen Technologien.

Ausblick

Die aktuellen Ereignisse zeigen, wie dynamisch und gleichzeitig herausfordernd sich der Kryptomarkt im Frühjahr 2025 präsentiert. Während Unternehmen wie GameStop beginnen, Crypto-Assets aktiv in ihre Strategien einzubinden, wird gleichzeitig sichtbar, wie empfindlich die Infrastruktur dezentraler Plattformen noch ist. Regulatorische Fragen rücken stärker in den Fokus, insbesondere in den USA, wo sich die Weichen für die Zukunft des Web3-Ökosystems stellen könnten.

Ob sich Crypto-Assets weiter als stabile Wertaufbewahrungsmittel, Investitionsobjekte oder technische Grundlage für dezentrale Anwendungen etablieren, hängt nun entscheidend davon ab, wie sicher, transparent und reguliert das Umfeld gestaltet wird. Die kommenden Monate könnten richtungsweisend dafür sein, ob das Vertrauen von Unternehmen, Regierungen und Nutzern gleichermaßen gefestigt werden kann.

 

Disclaimer: Dies ist meine persönliche Meinung und keine Finanzberatung. Aus diesem Grund kann ich keine Gewähr für die Richtigkeit der Informationen in diesem Artikel übernehmen. Wenn du unsicher bist, solltest du dich an einen qualifizierten Berater wenden, dem du vertraust. In diesem Artikel werden keine Garantien oder Versprechungen bezüglich Gewinnen gegeben. Alle Aussagen in diesem und anderen Artikeln entsprechen meiner persönlichen Meinung.

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