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„Crypto Winter“: Erste Kündigungswellen erschüttern Krypto-Industrie

Tyler und Cameron Winklevoss von Gemini. © Techcrunch (CC BY 2.0)
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Nachdem bereits Fintech- und Lieferdienst-Scale-ups getroffen wurden, gibt es nun erste Anzeichen, dass die Rezession auch die 2021 enorm gewachsene Krypto-Industrie leidet. So haben die berühmten Winklevoss-Zwillinge, die mit Gemini eine der Top 10 Exchanges betreiben, Stellenkürzungen verkündet. So wurden Team-Leader angewiesen, rund 10 Prozent der Mitarbeiter:innen zu kündigen. Betroffen sind etwa 100 Mitarbeiter:innen. Die Entscheidung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Bitcoin 56 Prozent unter seinem Allzeithoch im November 2021 liegt.

Als Grund für die Entlassungswelle wird der berühmt-berüchtigte Krypto-Winter herbeizitiert – also eine Phase, wie es sie schon nach dem Bitcoin-Hype 2017/2018 gab und etwa zwei Jahre lang niedrige Preise für Kryptowährungen brachte. „Die Krypto-Revolution ist in vollem Gange, und ihre Auswirkungen werden weiterhin tiefgreifend sein“ Doch ihr Verlauf war alles andere als schrittweise oder vorhersehbar“, schreiben Tyler und Cameron Winklevoss. „Ihr Weg lässt sich am besten als punktiertes Gleichgewicht beschreiben – Perioden des Gleichgewichts oder des Stillstands, die von dramatischen Momenten des Hyperwachstums unterbrochen werden, gefolgt von scharfen Kontraktionen, die sich auf ein neues Gleichgewicht einpendeln, das höher ist als das vorherige. An diesem Punkt befinden wir uns jetzt, in der Schrumpfungsphase, die in eine Phase der Stagnation übergeht – was unsere Branche als „Krypto-Winter“ bezeichnet. Dies alles wurde durch die aktuellen makroökonomischen und geopolitischen Turbulenzen noch verstärkt.“

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„Wir sind nicht allein“

Und was sie auch schreiben. „Wir sind nicht allein.“ Bereits vor etwa einer Woche hat die Krypto-Börse Bitso aus Mexiko verkündet, etwa 80 Mitarbeiter:innen gehen lassen zu müssen. Im April war es BitMex von den Seychellen, die ein Viertel der Belegschaft gehen ließ. Auch bei Coinbase, dem Marktführer in den USA, gibt es bereits messbare Einbußen. Im letzten Geschäftsquartal musste man einen Umsatzeinbruch von 27 Prozent gegenüber Vorjahr bekannt geben. Nun heißt es in einem Update: „In Anbetracht der aktuellen Marktbedingungen und der laufenden Bemühungen einer Priorisierung der Geschäftsbereiche werden wir unseren Einstellungsstopp für Neu- und Nachbesetzungen auf absehbare Zeit verlängern und eine Reihe von angenommenen Angeboten zurückziehen.“

Und weiter: „Wir wussten immer, dass Kryptowährungen volatil sein würden, aber diese Volatilität zusammen mit größeren wirtschaftlichen Faktoren kann das Unternehmen und uns persönlich auf neue Weise auf die Probe stellen. Wenn wir flexibel und widerstandsfähig sind und uns auf das Langfristige konzentrieren, wird Coinbase gestärkt aus dieser Situation hervorgehen. Diese Herausforderungen können karrierebestimmend sein und uns helfen, zu lernen und zu wachsen.“ Der Aktienkurs von Coinbase hat sich sehr schlecht entwickelt und liegt aktuell etwa 80 Prozent unter dem Ausgabepreis.

Nun bleibt abzuwarten, wie weitere Player, etwa auch Binance als Marktführer in der Krypto-Industrie reagieren wird. Laut Layoffs.fyi wurden in der Tech-Industrie seit dem Beginn des Ukrainekriegs zehntausende Menschen gekündigt. Besonders hart trifft es aktuell Unternehmen im Fintech-Bereich.

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