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Cryptoheat: Bitcoin-Abwärme soll zu Hause einheizen

Benedikt Häring von Ringbach und Cryptohe.at. © Ringbach / Canva
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Es hat schon seinen Grund, warum viele Bitcoin-Miner in Kanada sitzen. Denn die enorme Abwärme der Rechenzentren verlangt nach Kühlung, und die kann teuer sein. Das deutsche, auf Steuerungstechnik spezialisierte Unternehmen Ringbach rund um CEO Benedikt Häring will da nun eine Lösung gefunden haben, die perfekt in die winterliche Krisenzeit passen soll. Denn Cryptoheat soll zu Hause für Wärme sorgen.

Zwar ist die zugehörige Webseite noch ein wenig rudimentär, aber Häring bestätigt: „Da wird tatsächlich dran gearbeitet“, sagt er. „Wir wollen die Abwärme der ASIC-Miner nutzen, um Brauchwasser zu heizen. Jede Kilowattstunde, die wir nicht über Gas erzeugen, kommt nicht dem Kollegen in Moskau zu gute.“ Gemeinsam mit einem ersten Referenzkunden in Deutschland würde man gerade die erste Installation erarbeiten. „Dazu braucht man keine Fabrikshalle, sondern kann es durchaus zuhause aufbauen“, so Häring.

© Ringbach
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Genug Hitze für Warmwasser

Konkret soll das System so funktionieren: Die Abwärme aus den ASICs (das ist das Branchenkürzel für auf Bitcoin-Mining spezialisierte Computer) soll an einen Wärmetauscher geleitet werden, der wiederum das kalte Wasser im Haushalt erwärmen kann. Dieses kann dann etwa zum Duschen genutzt werden. „Die Abwärme ist schnell mal bei drei Kilowatt“, sagt Häring. 3 ASIC-Miner würden pro Tag mehrere hundert Liter auf 70 Grad erhitzen können, rechnet er vor. Die Abwärme zu nutzen, um Wasser zu erhitzen, sei bei den heutigen und künftig zu erwartenden Strompreisen ideal, um Geld zu sparen.

Sein Unternehmen Ringbach ist eigentlich auf Automatisierungstechnik spezialisiert. Kernprodukt des Cryptoheat-Projektes ist eigentlich eine Software, die Stromverbräuche ermittelt und Server und deren Laufzeit steuert. Daraus wurde dann eine iPhone-App (aktuell in der Beta-Phase) entwickelt, die auch Einblicke gibt, wie viel BTC man gemined hat. Auf Bitcoin soll auch das Geschäftsmodell basieren. Der Wärmetauscher selbst würde einige „hunderte Euro“ kosten; neben einer Gebühr für die Steuerung-Software wolle man auch eine Gebühr auf die gewonnenen BTC nehmen.

Hoher Energieverbrauch: Bitcoin schrammt in USA am Verbot vorbei

Erster Referenzkunde mit „palettenweise Antminer“

Wie groß aber ist der Markt für ein derart ausgefallenes Projekt? wer würde das zuhause wirklich machen? „Die meisten sagen, Mining in Deutschland rentiert sich nicht“, weiß Häring. Aber es gebe schon hunderte potenzielle Kund:innen. „Die Krypto-Community ist schon groß“, und es gebe eben Kund:innen, die selbst die „frische“ Bitcoins produzieren wollen – also BTC, die nicht schon in einer anderen Wallet lagen und eine Transaktionshistorie haben.

Sinn soll das System aber nur machen, wenn die ASIC-Miner bereits zur Verfügung stehen (die Anschaffung neuer Hardware wäre zu teuer), und wenn man den Strom (oder große Teile davon) über eine Photovoltaik-Anlage bezieht. Der Referenzkunde, der im Oktober das System erstmals einsetzen will, hätte „palettenweise Antminer“ herumstehen. In der Kombination Solarenergie und gleichzeitiger Verwertung der Abwärme wolle er zeigen, Bitcoin-Mining im DACH-Raum rentabel zu machen. Ob es gelingt, bleibt noch abzuwarten.

Dass der hohe Energieverbrauch von Bitcoin ein Problem der Branche ist, ist vielen bewusst. Laut einer neuen Untersuchung der Universität Cambridge verursacht BTC-Mining weltweit etwa 0,1 Prozent der Treibhausgase, weil nur etwa ein Drittel des verwendeten Stroms aus erneuerbaren Energiequellen stammt. Deswegen drängt etwa auch die US-Regierung die Mining-Industrie, ihren CO2-Ausstoss zu senken.

Bitcoin-Mining verursacht 0,1 Prozent der weltweiten Treibhausgase

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