Cybershoes: Wiener Startup mit VR-Zubehör muss saniert werden
Es ist ein Gadget, von dem viele Gamer:innen immer träumten: Sensor-Pantoffel, die das Gehen und Laufen in der Virtual Reality ermöglichen. Daran arbeitet das Wiener Startup Cybershoes seit etwa 2018 und setzte zuletzt auf den (relativ) neuen Trend des Metaverse, in dem sich auch große Firmen wie Meta Platforms (=Facebook) eine große Zukunft versprechen. Doch für das österreichische Startup von Michael Bieglmayer kommt der Trend nicht schnell und groß genug.
Denn die Cybershoes GmbH kann ihren laufenden Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen. Deswegen wurde vom zuständigen Handelsgericht Wien ein Sanierungsverfahren eröffnet. Der derzeit vorliegende Sanierungsplan sieht eine 20-Prozent-Quote vor, zahlbar binnen 2 Jahren ab Annahme des Sanierungsplanes. Laut Bieglmayer sei die US-Tochter in Delaware, über die Vertrieb für die Cyber-Schuhe im großen nordamerikanischen Markt gemacht wird, nicht von der Pleite betroffen. Auch der Kunden-Support würde weiterlaufen. Die Passiva belaufen sich laut KSV1870 auf etwa 950.000 Euro.
Aktuell ist zu beobachten, dass immer mehr österreichische Startups in die Pleite schlittern. Wie berichtet waren von Insolvenzen bereits Brüsli, Rebeat, birdkids, Lumapod, BlueSky Energy, Mikme, doro turbinen, FoodNotify, reha buddy oder Rudy Games betroffen (mehr dazu hier).
Cybershoes: Wiener Startup baut VR-Schuhe für Gaming und Metaverse
VR und Metaverse kommt nicht vom Fleck
Die Cyber-Schuhe sind als Zubehör für VR-Spiele bei Meta’s Quest-VR-Brillen, für Vive-Headsets oder Steam VR gedacht. Auf der Liste der kompatiblen Spiele stehen etwa Titel wie „Medal of Honor“, „Spider-Man VR“ oder „Skyrim VR“. Eingesetzt werden die Cybershoes im Sitzen, Geh- bzw. Laufbewegungen der Beine (man strampelt in der Luft) werden im Spiel in Bewegungen übersetzt. Bislang hat das Startup schon drei Millionen Euro aus Förderungen, Crowd-Finanzierungen sowie einem Investment eingesammelt.
Startups, die auf VR und Metaverse setzen, haben es sicher nicht leicht. Trotz eines großen medialen Hypes rund um das Thema und Milliarden-Investments seitens Mark Zuckerberg in das Feld kommt Virtual Reality nicht vom Fleck. VR-Brillen, passende Games und Hardware sind und bleiben eine Marktnische – und das bekommt nun auch das Wiener Startup zu spüren. Erst, wenn der Tech-Riese Apple in den VR-AR-Markt einsteigen sollte, werden neue Impulse für die Branche erwartet. Vorerst blieben die gehypten Metaverses ziemlich leer.
Meta Platforms versenkte heuer bereits 9,4 Mrd. Dollar im Metaverse