Berlin

Cycle: Österreichische Gründer holen 10 Mio. Euro für ihr E-Bike-Startup

Luis Orsini-Rosenberg und Nik Seilern, Gründer von Cycle. © Cycle
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Sie hießen früher GetHenry und arbeiteten von Wien aus, mittlerweile hört ihr Startup auf den Namen Cycle mit Hauptsitz in Berlin: Die Gründer Luis Orsini-Rosenberg und Nikodemus Seilern haben für ihr E-Bike-Unternehmen, das andere Firmen mit Fahrrädern ausstattet, in einer Series-A-Finanzierungsrunde 11,3 Millionen US-Dollar (ca. 10 Mio. Euro) eingesammelt. Das Unternehmen plant, das frische Kapital zur weiteren Expansion in Europa zu nutzen und seine Produktpalette zu erweitern.

Cycle ist jenes Startup, das die Bot:innen von Lieferdiensten wie Gorillas, Flink, Just Eat Takeaway.com und Wolt mit E-Bikes ausstattet. Die Full-Service-Mobilitätslösung für Lieferdienste und Kuriere an umfasst neben der Vermietung von E-Bikes auch die Wartung, Reparatur und Software für die Flotten. Das Unternehmen ist bereits in über 40 Städten in Deutschland, Österreich, Polen, Italien und den Niederlanden aktiv. Nun plant Cycle, sein Kundenportfolio durch Projekte mit Paketdienstleistern zu diversifizieren und Partnerschaften im Bereich der Pharma-/Medikamentenlieferungen aufzubauen. Das Unternehmen hat außerdem ein neues E-Bike mit dem Namen „20FIFTY“ auf den Markt gebracht, das eine Ladekapazität von bis zu 200 kg und eine starke Batterie hat.

Die Finanzierungsrunde kommt von Lead-Investor Scania Growth Capital (East Hill Equity) unter Beteiligung von Local Globe, EnBW New Ventures (ENV), Visionaries Club, Third Sphere, Founder Collective, APX und der SpeedUp Venture Capital Gruppe. „Wir schätzen, dass mindestens die Hälfte aller Lieferungen im urbanen Raum mit E-Bikes und größeren Lastenfahrrädern abgewickelt werden könnten. Dies würde nicht nur zu weniger Verkehr auf überfüllten innerstädtischen Straßen führen, sondern auch zu einer erheblichen Reduzierung der Umweltbelastung”, so Luis Orsini-Rosenberg, CEO von Cycle, in einer Aussendung.

Im Mai 2022 punktete Cycle bereits in einer Seed-Finanzierungsrunde, die 16,5 Mio. Euro brachte. Das Kapital setzte sich aus zehn Millionen Euro Eigenkapital und 6,5 Millionen Euro Fremdkapital zusammen.

Cycle: Das neueste E-Bike-Abo in Wien fährt auf ziemlich fetten Reifen

Ausweitung auf Brief- und Paketlogistik

Man wolle nun weiter in Europa wachsen, nach Großbritannien expandieren und neben Lieferdiensten nun auch Unternehmen aus Bereichen wie der Brief- und Paketlogistik gewinnen. Aktuell ist Cycle in 85 Städten in Deutschland, Österreich, Polen, Italien und den Niederlanden tätig. Ziel ist die vertikale Integration, die alles von der Produktion und Finanzierung hochwertiger E-Bikes, Management der Flotte sowie die regelmäßige Wartung durch spezialisierte Mechaniker:innen umfasst.

Zwar hat Cycle auch versucht, im B2C-Bereich zu starten, und hat E-Bike-Abos zuerst in Berlin und dann in Wien angeboten. Doch der Fokus auf dem B2B-Geschäft bleibt und wird noch weiter ausgebaut. „Die Elektrifizierung von gewerblichen Lieferflotten ist ein wichtiger Schritt, Emissionen zu verringern. E-Bikes sind die optimale Wahl für die Zustellung auf der letzten Meile, denn sie tragen dazu bei, den Verkehrsfluss in dicht besiedelten Städten zu verbessern“, so Theodor Schulte im Investor EnBW New Ventures.

Dass das E-Bike-Geschäft im B2C-Bereich schwer ist, zeigte diese Woche die Pleite von VanMoof – eigentlich ein Star unter den E-Bike-Startups. Trotz Investments von fast 190 Mio. Dollar und einem Fahrrad-Boom schlitterte die niederländische Firma kürzlich in den Konkurs.

VanMoof: Pleite für das „Tesla der E-Bikes“ trotz 190 Mio. Dollar Investments

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