Dance: E-Bike-Startup fordert in Wien Swapfiets und EDDI Bike mit Abos heraus
2021 war so eine Art Wendejahr in der Fahrrad-Branche. Denn in diesem Jahr wurden Fahrrad-Abos und insbesondere solche für E-Bikes in Österreich so richtig bekannt. Swapfiets aus den Niederlanden oder Bike Gorillas und EDDI Bike aus Österreich – sie alle starteten der Reihe nach mit ihren Angeboten in Wien. Nun kommt aber ein weiterer, sehr potenter Mitbewerber in den Markt. Denn ab heute ist das Berliner Startup Dance mit seinem Abonnements für E-Fahrräder in Wien, Hamburg, München und Paris verfügbar. Zudem gibt es auch erstmals E-Mopeds zum monatlichen Abopreis.
Dabei geht Dance, das von großen Investor:innen bis dato mit mehr als 40 Millionen Dollar ausgestattet wurde, mit sehr konkurrenzfähigen Preisen in den Markt. Regulär bekommt man ein E-Bike bereits ab 59 Euro Monat (bei 12 Monate Bindung), wenn man die monatlich kündbare Option wählt, schlägt das Abonnement mit 79 Euro zu Buche. Zum Marktstart in Wien gibt es dann für kurze Zeit auch noch zehn Euro Rabatt auf diese Monatspreise. Der Vergleich zeigt: Dance ist im Vergleich zur Konkurrenz bei den Preisen sehr wettbewerbslustig unterwegs.
Auch E-Mopeds sind im Angebot. Dance bietet sie ab 89 Euro pro Monat (bei 12 Monate Bindung), wenn man die monatlich kündbare Option wählt, kosten sie 119 Euro pro Monat. Und auch bei den E-Mopeds gibt es eine Rabattaktion zum Start. Im Monatspreis inkludiert sind Diebstahlversicherung, Reparaturen sowie auch Akku-Wechsel, wenn das vonnöten ist. Zwar bekommt man E-Bikes, gerechnet auf eine Laufzeit von drei bis vier Jahren, wohl günstiger. Doch Dance will vor allem mit Bequemlichkeit und einem Alles-Inklusive-Paket punkten. Kund:innen müssten sich nicht extra um Versicherung, Schloss, Reparaturen usw. kümmern.
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Besitzen vs. Mieten
„Man bekommt das Teil an die Haustüre geliefert, und wenn es Probleme gibt, kommen wir vorbei“, verspricht Mitgründer Christian Springub, der mit dem Webseite-Baukasten Jimdo zuvor etwas ganz anderes machte. Er hat sich dann aber mit den beiden ehemaligen Soundcloud-Gründern Alexander Ljung und Eric Wahlforss zusammen getan, um die meistens sehr teuren E-Bikes zum Abopreis leistbarer für die Massen zu machen. „Wir wollen bessere, lebenswertere Städte, unser Konkurrent ist in Wirklichkeit das Auto.“
Sharing-Dienste, bei denen man E-Scooter oder Fahrrad von der Straße für einzelne Wege leiht, seien dafür nur bedingt tauglich. „Ich sehe das komplementär, da gibt es nicht so starken Wettbewerb. Den Wettbewerb, den wir eher sehen, ist Besitz oder Mieten“, sagt Springub. „Wenn man ein Fahrrad jeden Tag benutzen will, dann ist Sharing einfach nicht das Richtige. Man will sicher sein, dass es funktioniert und das es gerade verfügbar ist.“
Aus Sicht der Startup-Gründer ist das Geschäftsmodell der Vermietung ein Spannendes. „Abo-Modelle sind super, sie bieten verlässliches Einkommen“, sagt Springub. „Aber was man nicht vergessen sollte: Wir müssen die Fahrräder und Mopeds vorfinanzieren. Wir brauchen große Finanzierungen, um das vorzufinanzieren und dann durch die monatlichen Abos zurück zu bekommen.“ Springub hat den Trend zu Subscriptions bei Software in seiner vorigen Firma Jimdo mitbekommen, die Soundcloud-Gründer in der Musikbranche beim Switch von CD-Verkäufen auf Streaming-Dienste.
Beitrag zur Circular Economy
Was man auch wissen muss: Anders als bei Fahrrad-Kauf bekommt man bei Dance nicht notwendigerweise ein neues Fahrrad. Es kann sein, dass es bereits gebraucht wurde, jedenfalls wollen die Gründer die Bikes im Sinne der Kreislaufwirtschaft immer wieder überholen und so so lange wie möglich in Nutzung lassen. Beim Akku ist es so, dass er auf 80, 90 Prozent Leistung sinken kann, dann wird er getauscht. Zu den jetzigen E-Bikes und E-Mopeds könnten auch einmal andere Fahrzeuge kommen – allerdings nicht, wie man vielleicht vermutet, E-Scooter oder E-Autos, sondern vielmehr elektrisch angetriebene Lastenfahrräder.
Noch ein Detail soll zum Umweltbewusstsein der Nutzer:innen beitragen: Die Fahrräder und E-Mopeds zeigen auf einem Display an, wie viel CO2 man im Vergleich zur Fahrt mit einem Auto für die Strecken einspart. Dafür wird auch ein Durchschnittswert eingerechnet, den ein E-Bike durch Produktion, Akku und Aufladen verursacht – und dann einem durchschnittlichen Auto gegenüber gestellt.