Dank dem Wiener Startup Hektar Nektar gibt es 3,5 Millionen Bienen mehr zum Frühlingsanfang
Es ist Frühlingsanfang und durch das Projekt 2028 fliegen bald 3,5 Millionen mehr Bienen von Blüte zu Blüte. Das Projekt 2028 ist eine Initiative von Hektar Nektar. Hinter dem Wiener Startup stehen die Brüder Mark und Martin Poreda, die ihre 2007 gegründete Arbeitgeber-Bewertungsplattform kununu 2013 an das Business-Netzwerk XING verkauft haben.
Das Startup hat einen Marktplatz für Bienen geschaffen, über den Imker Bienenvölker und Zubehör handeln können. Hektar Nektar hat dazu auch eine eigene Versandbox entwickelt, mit der die Bienen schonend auch über längere Strecken verschickt werden können, wie Trending Topics berichtete. Im Sommer 2018 hat der deutsche Bauernverlag in das Jungunternehmen investiert und ist seither mit 25 Prozent beteiligt.
Bienensterben aufhalten
Laut der EU-Kommission geht bei einem Drittel aller Bienenarten die Populationen zurück. Diesen Trend wollen die Brüder aufhalten. Bis 2028 soll die Zahl der Bienen um zehn Prozent steigen – das sind 100.000 mehr Bienenvölker. Dafür greifen sie Imkern in Zusammenarbeit mit Unternehmen unter die Arme. Imker können sich auf der Seite von Hektar Nektar registrieren und werden dann von Unternehmen beim Kauf von Bienenvölkern und Ausrüstung unterstützt. Betriebe können sich so gegen das Bienensterben einsetzen.
70 Imkern wird von deutschen und österreichischen Unternehmen schon geholfen. Je Imker werden ab Sommer im Durchschnitt 50.000 Bienen ausgeliefert. Am Winterende sind die Bienen noch sehr schwach. Ab 10 Grad beginnen die Tierchen wieder zu fliegen, Pollen von Frühblühern zu sammeln und die erste Brut zu füttern. Während dem Winter bilden die Bienen eine sogenannte Wintertraube und wackeln mit dem Hintern. Die damit erzeugte Wärme soll die Bienenkönig schützen.
„Die Welt geht zu Grunde, wenn man nicht etwas unternimmt“
Eine Sommer-Biene hat mit sechs Wochen ein kurzes aber bedeutendes Leben. Bienen sind substanziell für das ökologische Gleichgewicht. „Uns ging es darum etwas zu bewegen, wie auch schon bei kununu“, sagt Mark Poreda zu Trending Tropics. „Bei kununu in der Arbeitswelt und nun bei den Bienen“, erklärt der jüngere Bruder weiter. „Die Welt geht zu Grunde, wenn man nicht etwas unternimmt.“
Hektar Nektar habe drei Bienenstöcke vor dem Büro stehen. Er selbst sei kein Imker, sagt Mark Poreda. Das sei nicht ganz so einfach. Man müsse sich gut auskennen. Nur ein Prozent der Bienenhüter arbeitet in Österreich gewerblich. Für die übrigen 99 Prozent ist es ein Hobby. „Wir wollen Imker beim Start unterstützen aber auch keine Völker an Ungeschulte geben. Deswegen werden die Imker vorher geprüft, ob sie in der Lage sind, Bienen zu betreuen“.
Tag der Insekten
Am Donnerstag stellt Martin Poreda das Projekt 2028 beim „Tag der Insekten“ in Berlin Unternehmen vor. Hektar Nektar will noch mehr Unternehmen für ihre Sache begeistern. Schon mit dabei sind Unternehmen wie NTS Netzwerk Telekom Service, kununu, Weleda, Max Catering, STO GmbH und kaiserweb aus Österreich sowie aus Deutschland agaSaat, das Staatliche Hofbräuhaus München und Warenhandels-Contor Uetersen GmbH.