Künstliche Intelligenz

Das beinhaltet der große Amazon-Angriff auf die AI-Konkurrenz

Bei der AWS re:Invent 2024 präsentierte Amazon seine AI-Offensive © Amazon
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Im großen Rennen rund um Künstliche Intelligenz ist der E-Commerce-Riese Amazon im Vergleich zu anderen Tech-Giganten wie Microsoft und Google bislang eher ins Hintertreffen geraten. Doch nun scheint der US-Konzern eine Großoffensive gegen die AI-Konkurrenz aufzustellen. Am Dienstag hat Amazon eine Reihe von AI-Neuerungen vorgestellt, die von neuen AI-Modellen über neuen Chips bis hin zu Supercomputern reichen. Damit kämpft der Konzern nun an mehreren Fronten gegen verschiedene Rivalen. Wir zeigen, welche Neuerungen es bei Amazon gibt.

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Nova: Neue AI-Modelle sollen Markt aufmischen

Zunächst will Amazon nun offenbar endlich selber bei AI-Modellen mitmischen, wo der Konzern bisher keine große Rolle gespielt hat. Nun hat der Konzern auf seiner AWS re:Invent-Konferenz eine Reihe von neuen KI-Modellen unter dem neuen Branding „Nova“ vorgestellt. Diese werden laut The Verge als Teil der Amazon Bedrock-Modellbibliothek in AWS verfügbar sein.

Es gibt drei „Verständnis“-Modelle, die jetzt verfügbar sind, so Amazon:

  • Nova Micro, ein Textmodell, das „für Geschwindigkeit und Kosten optimiert“ ist.
  • Nova Lite, ein „sehr kostengünstiges“ multimodales Modell, das Bilder, Videos und Text aufnehmen kann, um Text zu erzeugen.
  • Nova Pro, ein „sehr leistungsfähiges“ multimodales Modell.

Das Unternehmen trainiert auch ein Modell namens Nova Premier, das nach eigenen Angaben „unser leistungsfähigstes multimodales Modell für komplexe Schlussfolgerungsaufgaben“ sein wird. Amazon beabsichtigt, Nova Premier „Anfang 2025“ verfügbar zu machen.

Der Konzern bringt auch Modelle zur Generierung von Inhalten auf den Markt: Nova Canvas, ein Modell zur Bilderzeugung, und Nova Reel, ein Modell zur Videoerzeugung. Der Konzern sagt, dass diese Modelle „Wasserzeichen-Funktionen“ haben, um „eine verantwortungsvolle KI-Nutzung zu fördern“.  Später im Jahr 2025 plant Amazon die Veröffentlichung eines Speech-to-Speech-Modells und eines nativen multimodalen-to-multimodalen“ Modells.

Von den Nova-Modellen verspricht sich Amazon offenbar viel. So sollen die AI-Modelle um 75 Prozent niedrigere Kosten fordern als die derzeitigen Marktführer. Nova-Modelle sollen bereits 1.000 Amazon-Anwendungen unterstützen. Darüber hinaus sollen sie den Vorteil haben, dass sie mehr als 200 Sprachen unterstützen, während andere auf Englisch fokussiert bleiben.

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Trainium2-Chips werden öffentlich zugänglich

Eine weitere Front, an der Amazon nun stärker mitmischen will, ist die der AI-Chips. Am Dienstag hat der Konzern auf der AWS re:Invent angekündigt, seine Trainium2-Chips nun öffentlich zugänglich zu machen. Man will nun offenbar den Marktführer Nvidia angreifen. Die Chips sollen es Kund:innen ermöglichen, die neuesten KI-Modelle von heute sowie zukünftige Large Language Models (LLM) und Foundation Models (FM) mit außergewöhnlicher Leistung und Kosteneffizienz zu trainieren und bereitzustellen.

„Trainium2 wurde speziell entwickelt, um die größten und modernsten generativen KI-Arbeitslasten zu unterstützen, sowohl für das Training als auch für die Inferenz, und um die beste Preisleistung auf AWS zu liefern“, sagte David Brown, Vice President of Compute and Networking bei AWS. Die Trainium2-Chips sollen eine vierfache Leistungssteigerung gegenüber der ersten Generation zeigen. Gegenüber dem Platzhirschen Nvidia sollen sich die Kosten der Chips um rund 50 Prozent reduzieren. Man habe bereits Apple als Großkunden gewonnen

Darüber hinaus stellte der Konzern die Trainium3-Chips der nächsten Generation vor. Trainium3 soll „einen neuen Standard für Leistung, Energieeffizienz und Dichte“ setzen. Die Chips sollen noch einmal die vierfache Leistung der aktuellen Generation bieten. Die ersten Trainium3-basierten Instanzen sollen voraussichtlich Ende 2025 verfügbar sein.

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„Project Rainier“: Amazon macht Supercomputer-Vorstoß

Supercomputer sind ein weiterer Bereich, in dem Amazon nun einen Vorstoß wagt. Dieser Bereich wird wohl bald sehr umkämpft sein. Immerhin bauen aktuell Player wie xAI oder Meta ihre eigenen Supercomputer. Amazon will hier nun mit dem „Project Rainier“ mitmischen. Diese Initiative soll die Rechenkapazitäten von Partnern wie Anthropic erheblich steigern. Das Herzstück bildet laut IT Boltwise ein Cluster aus über 100.000 spezialisierten Trainium2-Chips, die speziell für die Anforderungen der KI-Modelle von Anthropic entwickelt wurden. Diese Chips sollen die Effizienz und Geschwindigkeit bei der Ausbildung großer Sprachmodelle um das Fünffache erhöhen. Project Rainier soll sich als direkter Herausforderer von xAI’s Colossus positionieren.

Amazon pumpt weitere vier Milliarden Dollar in Anthropic

Anthropic: Milliarden für den Claude-Entwickler

Apropos Anthropic: Der Claude-Entwickler ist ein signifikanter Teil der AI-Offensive von Amazon. Wie wir berichtet haben, hat der Konzern nun weitere vier Milliarden Dollar in das AI-Scale-up gesteckt. Mit dieser massiven Venture-Investition, der bisher größten des Konzerns, erinnert Amazon an Microsoft, das ebenfalls Milliarden in seinen AI-Champion OpenAI gesteckt hat. Dank dem Investment will sich Amazon nun den exklusiven Zugang zu zukünftigen Claude-Modellen sichern. Das bedeutet, dass AWS-Kund:innen hier in Zukunft auch einen früheren Zugang zu den Modellen erhalten könnten.

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