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Das Ende von Hansagfood: Innovationen scheitern an uns als Türsteher:innen

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Zwei in Neusiedl und jeweils einer in Eisenstadt, Hornstein, Fischamend, Schwechat, Bruck an der Leitha, Pöttelsdorf und Purbach: Das Burgenland ist ab heute um neun Innovationsstandorte ärmer. Die Rede ist von den Selbstbedienungsläden des Biobauern Hans Goldenits, der über diese Produkte aus der Region 24/7 in seinen Shop-Containern zugänglich machte. Das Konzept machte Schule und fand in Startups wie myAcker oder Kastlgreissler einige, die sich vom Konzept inspirieren ließen.

Mit heute, dem 26. Juli, ist aber Schluss mit Selbstbedienung. Denn Goldenits kann sich den Betrieb nicht weiter leisten. Denn weil er nicht nur die selbst produzierten Waren, sondern auch Produkte anderer Hersteller verkauft, wird er als Handelsbetrieb eingestuft und fällt damit unters Gesetz für die regulären Ladenöffnungszeiten – und mit diesen Auflagen hätte er seinen Aussagen nach keine Chance mehr gegen die großen Handelsketten, die ja auch zunehmend auf regionale Produkte setzen (z.B. Billa in Kooperation mit myAcker bei der „Regional Box“).

Produzenten und Konsumenten ziehen den Kürzeren

Schade, meint man auch bei der Landwirtschaftskammer Burgenland, denn immerhin hätten Konsument:innen in den Selbstbedienungs-Boxen „ohne Zwischenhandelsketten und ohne lange Transportwege“ einkaufen können – das kann den regionalen Produzent:innen, welche jeher unter dem großem Druck der globalen Lebensmittelindustrie stehen, nur helfen. Goldenits forderte bis zuletzt den „gewerbeordnungsfreien Mitverkauf regionaler und kleingewerblicher Produkte“ – leider erfolglos. Heute folgte nun die Konsequenz und er sperrte zu.

So viel in Österreich auch über Innovation geredet wird – wir stehen uns mittlerweile selbst im Weg. In anderen Gefilden mag der internationale Markt den Ton angeben, doch in diesem Fall sind die Probleme hausgemacht. Niemand, sicher auch nicht die großen Handelsketten, kann etwas gegen kleine Nahversorgerläden nach dem Selbstbedienungsprinzip haben. Doch wir schaffen es trotzdem nicht, entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen, dass solche kleinen Pflänzchen gedeihen und nicht zertreten werden.

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Innovationszonen statt nur Tourismusregionen

Eine Idee: In Österreich gibt es in Tourismusgebieten Ausnahmen von den Ladenöffnungszeiten – dort können die ja sicher sehr wichtigen Touristen auch nach den regulären Ladenöffnungszeiten einkaufen gehen. Nun sollte uns im Jahr 2021 Innovation mindestens ebenso wichtig sein wie der Tourismus. Wie wäre es also mit Innovationszonen in den Regionen (quasi Sandboxes in analog), in denen Selbstbedienungsboxen auch mal länger offen haben dürfen als der reguläre Handel? Für die Bundesländer müssten solche Zonen doch einfach umsetzbar sein – die Erfahrung aus Jahrzehnten Tourismus haben wir ja schon.

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