SunnyBAG: „Das Investment kam so nicht zustande.“
Gestern sicherte sich Ralf Dümmel, Geschäftsführer der deutschen Non-food-Handelskette DS Produkte, in der deutschen TV-Show „Die Höhle der Löwen“ 20 Prozent am Grazer Unternehmen SunnyBAG.(hier der Pitch) In der Show. Die Gespräche entwickelten sich aber in eine andere Richtung. „Danach haben wir uns auf eine Vertriebskooperation geeinigt. Wir müssen in Asien vorproduzieren und DS Produkte hilft uns mit dem Vertrieb nach Europa. Das Investment wäre ein zäher Prozess geworden und etwas zu früh gekommen. Wir sind aber in einem sehr guten Kontakt zu der Firma“, so Gründer Stefan Ponsold.
Top-Zugriffe durch „Die Höhle der Löwen“
Der Zugriff auf die Homepage schnellte während der Übertragung in die Höhe. 10.000 gleichzeitige User und ein „hoher fünfstelliger Umsatz“ innerhlab von zwei Stunden zeigen einmal mehr, welche PR-Effekte die Start-Up-Shows haben. Auch die aktuelle Kickstarter-Kampagne für den SunnyBAG LEAF+, das weltweit leichteste Solar-Ladegerät, bekam einen Schub und steht bei 53.000 Euro.
Wearables und Powerbanks: Das neue Geschäftsmodell
SunnyBAG entwickelt, erzeugt und vertreibt modische Umhängetaschen und Rucksäcke mit biegbaren, wasserfesten Solarpaneelen, die laufend – auch bei Schlechtwetter – einen mitgelieferten MPP-Tracking Akku aufladen. Dieser Akku verfügt über einen USB-Ausgang, über den sämtliche Mobiltelefone, mp3- Player, iPhones, iPods, Navigationsgeräte, iPads usw. jederzeit und überall umweltfreundlich geladen werden können. Doch das ist lange nicht alles. Die Grazer werden in Zukunft das Geschäftsmodell diversifizieren. Powerbanks sind ein riesiges Thema für uns. Auch mit Wearables-Herstellern sind wir in guten Gesprächen. Dort können wir eine signifikante Laufzeitverlängerung garantieren“, sagt Ponsold.
„Wir haben Bilder von Kunden bekommen, die nach dem verheerenden Hurrican Matthew in Florida in ihren zerstörten Häusern standen und ihre Geräte mit unseren Panels geladen haben. Deshalb werden wir in Zukunft auch weiter stark in Richtung Krisenprävention und Bergrettung arbeiten.“ Definitiv keine Kooperationen wird SunnyBAG im militärischen Bereich eingehen. „Dort gab es Gespräche, aber wir haben entschieden, dass das nicht zu unserem Wertesystem passt“, so Ponsold.
SunnyBAG: Die Geschichte
Stefan Ponsold musste für ein Fachhochschulprojekt ein Produkt finden, dass ein Alltagsproblem möglichst umweltfreundlich löst. Die ersten Ideen zum SunnyBAG wurden von Stefan Ponsold, damals Student der Fachrichtung Innovationsmanagement, geboren. Im nächsten Schritt wurden Lead User, wie zum Beispiel die Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ mit SunnyBAGs ausgestattet, um in Krisengebieten rund um den Globus die Energieversorgung von medizinischen Geräten sicherzustellen. Durch die Prototypentests in Afrika konnte SunnyBAG noch deutlich optimiert werden. Ende 2010 war es dann reif für den Markt.
Spherische monokristalline Technologie
Diese Zellen bestehen aus spherischen monokristalline Solarzellen, die mit einer stromleitenden Aluminiumfolie verbunden sind. Die Aluminiumfolie reflektiert die Lichtstrahlen aus unterschiedlichen Einstrahlungswinkeln mittels eines Reflektors direkt auf die einzelnen Kugelsolarzellen. Daher erhöht sich die Leistung des SunnyBAGs, da auch abgeschattete und inaktive Bereiche genützt werden können. Durch diese Technologie ist das Entstehen von Substratrissen (Cracks), die oft bei monokristallinen Paneelen auftreten, ausgeschlossen. Die spherischen monokristallinen Solarzellen zählen zu den effizientesten Technologien unter den flexiblen Photovoltaikpaneelen (Wirkungsgrad 12,5%). Die spherische monokrisalline Technologie wird aktuell bei allen Smart Modellen und ausgewählten Faction Modellen eingesetzt