Das Rennen um MiCA-Lizenzen beginnt, und für Startups wird es aufwendig
MiCA steht vor der Tür, und Startups wie Scale-ups im Krypto-Business machen sich bereit. Denn um weiterhin mit Bitcoin, Ethereum und Co. rechtssicher handeln zu können, müssen sie sich eine Lizenz für die Markets in Crypto-Assets Regulation (MiCAR) der EU holen. Bis spätestens Ende 2025 (bis dahin gibt es noch eine Übergangsfrist) ist das neue Krypto-Gesetz dann voll wirksam.
Unternehmen, die sich als so genannter Crypto-Asset Service Provider (CASPs) zulassen möchten, können nun in die – durchaus aufwendige – Vorbereitung dazu gehen. Denn die österreichische Finanzmarktaufsicht (FMA) hat nun einen Fahrplan herausgegeben, bis wann/ab wann Unternehmen Anträge etc. einbringen müssen. Diese Roadmap und vor allem die zu liefernden Informationen sind nicht zu unterschätzen. Die FMA gibt über die einzelnen Schritte in einer Infografik einen Überblick:
Unter anderem müssen Unternehmen der FMA viel Dinge liefern, unter anderm die Darstellung sämtlicher unternehmerischer Tätigkeiten (auch außerhalb des Anwendungsbereichs der MiCAR), eine Selbstevaluierung hinsichtlich des konkreten Anpassungsbedarfs der Organisationsstruktur sowie eine etwaige Beauftragung einer kundigen Rechtsvertretung zur Vorbereitung, Durchführung und Abschluss des Zulassungsantrags. Auch werden Informationen zu:
- Risikoanalyse auf Unternehmens- und Kundenebene
- internes Kontrollsystem
- Strategien und Verfahren zur Prävention von Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung
- Bestellung eines Geldwäschereibeauftragten und eines Stellvertreters samt Nachweis einer internen Fit & Proper Beurteilung
Was zum Start auch gleich betont wird: Die FMA wünscht sich einen „qualitativ hochwertigen Zulassungsantrag“, der rechtzeitig eingereicht wird; von einem unvollständigen Zulassungsantrag solle man Abstand nehmen. Insgesamt kommt gerade auf kleinere Krypto-Startups, die CASP werden wollen, eine nicht zu unterschätzender bürokratischer, finanzieller und personeller Aufwand zu.
Bitpanda und 21bitcoin gehen ins Rennen
Bereits angekündigt haben Bitpanda und 21bitcoin aus Österreich, sich eine MiCA-Lizenz holen zu wollen. Diese verspricht, dass man (einmal in Österreich durch die FMA zugelassen) seine Services auch EU-weit per so genannten Passporting anbieten kann. Wie aufwendig das absehbar ist, zeigt die jüngste Personalie bei Bitpanda. Der neue Geschäftsführer Philipp Bohrn wurde in Wien vor allem dazu eingesetzt, um diese MiCA-Lizenz zu bekommen und als „Brückenbauer zum Regulator“ (in dem Fall die FMA) zu fungieren.
Bei 21bitcoin aus Salzburg wurde das Ziel, als „erste Bitcoin-only Plattform in Europa“ die MiCAR-Lizenz zu erhalten, formuliert. „21bitcoin ist seit mehreren Jahren bei der Finanzmarktaufsicht FMA Österreich als Dienstleister registriert und erfüllt damit bereits viele Anforderungen der kommenden MiCAR-Verordnung. Zudem besitzt der Standort Österreich eine strenge, aber Krypto-kompetente Regulierungsbehörde. Damit hat 21bitcoin die besten Chancen, das erste Bitcoin-Unternehmen in Europa zu werden, das bereits Anfang 2025 die MiCAR-Lizenz erhält“, so Daniel Winklhammer, CEO und Gründer von 21bitcoin, in einer Aussendung.
Philipp Bohrn: Der neue Geschäftsführer von Bitpanda jagt jetzt die MiCA-Lizenz