Das sind die größten Crypto Trends für 2025
2025 wird aller Voraussicht nach ein heißes Krypto-Jahr. Denn am 20. Jänner wird Donald Trump, der sich selbst als Krypto-Präsident vermarktete, seine zweite Amtszeit als Kopf der stärksten Wirtschaftsnation beginnen. Im Vorfeld hat er mit einigen Personalien schon gezeigt, dass er eine Pro-Krypto-Politik verfolgen wird – möglicherweise sogar mit dem Ergebnis, dass die USA eine Bitcoin-Reserve anlegen. In anderen Ländern gibt es mittlerweile ebenfalls Stimmen, es den USA dann gleichzutun.
Doch ob das passieren wird, steht noch in den Sternen. Wirklich absehbar sind aber jetzt schon folgende Trends, die das Krypto-Jahr 2025 prägen werden:
Firmen kaufen BTC ein
Michael Saylor von MicroStrategy hat es vorgemacht und den Bestand des Software-Unternehmens auf 447.470 BTC im Wert von aktuell rund 45 Milliarden Dollar gesteigert. Das hat, zumindest für einige wenige, Vorbildwirkung. Nun sind bereits andere Firmen wie das Gesundheitsunternehmen Cosmos Health oder Solidion Technology ausgerückt, um ebenfalls Bitcoin auf die eigene Bilanz zu nehmen – mit dem Ziel, von weiteren Kursgewinnen zu profitieren.
Das neueste Beispiel ist das Investment-Unternehmen Metaplanet aus Japan, das sich vorgenommen hat, bis Ende 2025 10.000 BTC zu besitzen. Man wolle Asiens führende Bitcoin Treasury Company werden und das Ökosystem rund um Bitcoin in der Region wachsen lassen.
Effekte des Bitcoin Halving
Er wird sich auf 200.000 Dollar verdoppeln oder auf 80.000 Dollar hinunterfallen: Prognosen zum Bitcoin-Pries gibt es viele. Neben Zinspolitik, Trump Trade, Tech-Aktien und anderen wirtschaftlichen Faktoren gibt es aber einen Effekt, der 2025 bei der Preisentwicklung zum Tragen kommen soll: das Bitcoin Halving. Dieses fand ja Anfang 2024 statt und sorgt dafür, dass weniger neue BTC auf den Markt kommen. Die Wirtschaftstheorie besagt dann ganz einfach: Sinkendes Angebot bei gleichbleibender oder steigender Nachfrage sorgt für steigende Preise.
Beim Bitcoin-Zyklus hat sich das – mehr oder weniger – bei den vergangenen BTC-Halvings in den Jahren 2012, 2016 und 2020 gezeigt. Zeitverzögert um mehr als ein Jahr nach dem Halving gab es jeweils neue Allzeithochs für die wichtigste Kryptowährung der Welt. Und das soll auch dieses Jahr passieren. Nur wann, ist eine Frage der Berechnung. Und eine ganz andere Frage ist, wie sich die US-Politik oder etwaige Krisen auf die Preisentwicklung auswirken werden. Jedenfalls: Viele Krypto-Enthusiasten glauben zu sehen, dass sich der Zyklus fortsetzt, und es irgendwann zwischen August und Oktober ein neues Allzeithoch geben kann.
Von der Kunst, den Bitcoin-Preis vorherzusagen – und das Halving zu überleben
Memecoin Mania
Nein, auch 2025 wird nicht ohne Memecoins auskommen. Dogecoin, SHIBA INU und PEPE kennt man ja schon, aber dahinter gibt es zahlreiche weitere Spaß-Token, deren Marktkapitalisierung Krypto-Gründer, die es mit ihrem Projekt ernst meinen, vor Neid erblassen lassen. Mit Pump.fun gibt es eine eigene Plattform, die nur dazu da ist, mehr Memecoins auf der Solana-Blockchain in die Welt zu setzen. Einer der Neuaufsteiger im Memecoin-Bereich ist PENGU, das sich eine Fanbase erarbeiten konnte und derzeit eine Marktkapitalisierung von mehr als zwei Milliarden Dollar hat.
Hinter so manchem Memecoin steckt aber eine besonders unglaubliche Geschichte: Fartcoin etwa ist die „Idee“ von automatisierten Chatbots, die dann aufgegriffen wurde, um einen Spaß-Token in die Welt zu setzen, der nunmehr mehr als eine Milliarde Dolar Market Cap auf die Waage bringt.
Noch mehr Crypto ETFs
2024 brachte Spot ETFs für Bitcoin und dann auch für Ethereum, und nun sollen natürlich noch viele weitere Investment-Vehikel für andere Krypto-Assets folgen. Diese bedeuten, dass man dann an der Börse sehr einfach in Krypto-Assets investieren kann, ohne sie direkt kaufen oder halten zu müssen. Bekannt ist etwa, dass Grayscale einen „Grayscale Solana ETF“ bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereicht hat, dazu wird bereits am 23. Jänner eine Entscheidung erwartet.
Eine Zulassung könnte die erste große Amtshandlung unter dem neuen Chef der US-Börsenaufsicht SEC, Paul Atkins, sein. Wie berichtet ist Atkins eher dem Pro-Krypto-Lager zuzuordnen, war er doch unter anderem Co-Vorsitzender bei der Token Alliance, einer Lobby-Gruppe für Krypto-Assets bei der Digital Chamber of Commerce. Er wird den Krypto-kritischen Gary Gensler ablösen, der frühzeitig am Tag des Amtsantritts von Donald Trump abtritt.
Tokenisierung von Real World Assets (RWA)
Es ist eigentlich ein alter Hut der Krypto-Branche: Im Prinzip lässt sich ja für eigentlich alles ein Token entwerfen, um ein bestimmtes Produkt, Gut oder Dienstleistung handelbar zu machen – Immobilien oder Edelmetalle sind ein gutes Beispiel dafür. Unter dem Kürzel RWA (Real World Assets) hat sich diese Idee nun verbreitert, und zahlreiche Krypto-Unternehmen und Startups arbeiten daran, unterchiedlichste greifbare Vermögenswerte auf diese Weise zu digitalisieren.
Beispiele, die schon länger am Markt sind, sind etwa Tether Gold oder Pax Gold, wo jeder Token eine gewisse Menge an dem begehrten Edelmetall repräsentiert. Aktuell profitiert Mantra ordentlich von dem Trend und will mit einer eigenen Layer-1-Blockchain zur Heimat für alle RWA-Token werden. Würde etwa ein Unternehmen einen Edelstein-Token bauen wollen, könnte es das bei Mantra tun. Hier einige Beispiele, die RWA zugeordnet werden:
DePIN
DePIN steht kurz für Decentralized Physical Infrastructure Network und meint Folgendes: Physische Maschinen wie Autos, Windräder, Solaranlagen, Rechenzentren, Server, GPUs, usw. werden auf einer Blockchain mittels Token dargestellt – und dadurch investierbar. Anders als bei RWA geht es hier weniger um Dinge wie Gold oder Edelsteine, die durch Token handelbar werden, sondern eben um Infrastruktur, an deren Nutzung man durch Token mitverdienen können soll. Ein gescheitertes österreichisches Beispiel ist Eloop, das seine User via Token in seine E-Auto-Flotte investieren ließ.
Derzeit brummt der dePIN-Bereich vor allem im Cloud/AI-Sektor, wo es darum geht, die hoch zentralisierten Systeme rund um Rechenzentren zu dezentralisieren. Davon profitiert derzeit sehr stark das Render-Projekt. Render verspricht ein verteiltes GPU-Rendering-Netzwerk, das auf der Ethereum- und der Solana-Blockchain aufbaut, mit dem Ziel, 3D-Designer günstigen Zugang zu dieser Grafik-Rechenpower zu geben.
Stablecoins
Mit einem Gewinn von 10 Milliarden Dollar, aber nur ungefähr 50 Mitarbeiter:innen hat Tether mit dem Stablecoin USDT das wohl beste Geschäftsmodell der Welt aufgebaut. Nun kommt die Finanzbranche immer mehr auf den Geschmack von Stablecoins – unter anderem deswegen, weil sie günstige internationale Transaktionen ermöglichen. Die Boston Consulting Group prognostiziert, dass Konto-zu-Konto-Zahlungen (A2A) bis 2030 weltweit einen Marktanteil von 30 Prozent erreichen werden. Gleichzeitig wird erwartet, dass bis 2026 etwa 25 Prozent aller globalen Transaktionen auf Blockchain-Technologien basieren.
„Stablecoins kombinieren die Vorteile von Kryptowährungen – schnelle Transaktionen und niedrige Kosten – mit der Stabilität traditioneller Währungen. Diese Entwicklung schafft eine Brücke zwischen der alten und der neuen Welt der Zahlungen“, so etwa Roman Przibylla ist Head Investments bei Maverix Securities (ehemals CAT Financial Products), einem der führenden Schweizer Wertpapierhäuser. Mastercard, Visa, PayPal sind bereits im Stablecoin-Business unterwegs, Fintechs wie Revolut, Stripe oder Robinhood haben bereits Interesse gezeigt, in den Markt einsteigen zu wollen.
Langweilig? Warum Stablecoins gerade der heißeste Fintech-Shit sind
AI-Token
Keine Frage und kein Wunder, der AI-Bereich ist auch 2025 weiter heiß. OpenAI, Anthropic oder xAI haben 2024 riesige Finanzierungsrunden gemacht und werden 2025 aller Voraussicht nach ordentlich aufs Tempo drücken. Projekte an der Schnittstelle AI und Krypto profitieren derzeit doppelt, auf der einen Seite vom neuen Krypto-Hype und auf der anderen Seite vom Krypto-Boom.
Bittensor (TAO), Render (RENDER), Virtuals Protocol, Fetch.ai und einige mehr haben sich darauf spezialisiert, alles rund um Cloud-Computing und AI-Agenten zu tokensieren und zu dezentralisieren. Größtes Startup in dem Bereich aber ist NEAR Protocol, das sich als die Blockchain für AI positioniert hat. Ziel ist es, sich als die Plattform für alle zu entwickeln, die an der Schnittstelle AI und Web3 bauen.