Ausblick

Das sind die größten EnergyTech Trends für 2025

Energy Trends 2025 © Grok / Trending Topics
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Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview

Es ist ein zentrales gesellschaftliches Thema. Niemand kann sich ihr entsagen und wir alle sind von neuen Entwicklungen und Problemstellungen direkt betroffen: Energie. In der heutigen Zeit wird einem auf täglicher Basis bewusst, wie komplex und facettenreich die Thematik ist. Energie-Innovationen stehen andauernd auf dem Prüfstand und müssen nicht nur technologische Charakteristika miteinbeziehen, sondern auch an Umweltschutz und geopolitische Spannungen angepasst werden.

Daher schauen wir mal genauer hin – was sind die wichtigsten Trends, die die Energieproduktion im Jahr 2025 prägen werden?

AI in Energiemanagement und -infrastruktur

Der AI-Boom macht sich auch in der Frage nach bestmöglicher Energienutzung immer mehr bemerkbar. Durch die ständige Weiterentwicklung von künstlicher Intelligenz ermöglichen Anwendungen wie Predictive Analytics effizientere Wege. Prognosen des Energiebedarfs sowie die Echtzeitoptimierung von Energieerzeugung, -speicherung und -verteilung können somit immer exakter stattfinden.

Auch die Vorhersage potenzieller Stromausfälle kann mithilfe von KI-Modellen genauer erfolgen, was die Vulnerabilität der Energieinfrastruktur abfedert. Außerdem dürfte AI beim Thema Ökostrom künftig eine bedeutende Rolle spielen und die Forschung an sauberen Energielösungen beschleunigen, was die EnergyTech-Firma 1Komma5° beweist. Ihre hauseigene Heartbeat AI verbindet zehntausende Haushalte zu einem virtuellen Kraftwerk, entlastet das Netz und sorgt für Kosteneinsparungen.

Heartbeat AI: 1Komma5° gründet eigene Software-Firma, will 100 Mio. Euro investieren

Innovative Batterietechnologien

Feststoffbatterien mit einem Lithium-Ionen-Akku stehen für die Zukunft der Mobilität und dürften E-Autos attraktiver und günstiger für Konsument:innen machen. Die neue Batterie soll eine verlängerte Lebensdauer haben und in 15 Minuten auf 80 Prozent aufladen können.

Eine Alternative findet sich mit Natrium-Ionen-Batterien. Sie gelten gegenüber Lithium-Batterien als sicherer und eignen sich besser für niedrige Temperaturen. Mittlerweile kommt die robuste Energiepeichermethode unter anderem in chinesischen Kleinstfahrzeugen zum Einsatz. Es ist noch weitere Forschungsarbeit nötig, um die Speicherapazität auf das Level ihrer Konkurrenz aus Lithium anzuheben, doch der Aufwand lohnt sich  – vor allem hinsichtlich umweltfreundlicher Bestrebungen. Die erfolgreiche Nutzung von Natrium-Ionen-Batterien würde die Abhängigkeit von kritischen Mineralien mit volatilen Lieferketten merklich eindämmen.

Auch Redox-Flow-Batterien werden als Stromspeicher der Zukunft angesehen. Sie sind optimal für große, netzweite Anwendungen zur stationären Energiespeicherung geeignet. Beim vermehrten Einsatz erneuerbarer Energiequellen ist es wichtig, die Speicherdauer auf einen möglichst langen Zeitraum auszuweiten. Auf diese Weise ist das Stromnetz nicht auf ständige Energiezufuhr angewiesen und temporäre Engpässe stellen kein akutes Problem dar. Das niederländische Startup AQUABATTERY und VERBUND haben sich jüngst zusammengetan und arbeiten gemeinsam an einer solchen Speicher-Innovation. Sie entwickeln eine neuartige Säure-Base-Redox-Flow-Batterie, die Strom mithilfe von Salzwasser nachhaltig speichert.

Salzwasser speichert Strom: AQUABATTERY und VERBUND arbeiten gemeinsam an der Speicher-Innovation

Dezentrale Stromerzeugung

Die Idee dahinter sind viele kleine Mikronetze und lokale Energieökosysteme, die sich selbst versorgen. Energie würde dort produziert, wo sie genutzt werden soll, was die Versorgungssicherheit gewährleisten kann. Bereits etablierte Möglichkeiten zur dezentralen Stromerzeugung sind Photovoltaik, Windkraft, Kraft-Wärme-Kopplung und Biomassekraftwerke. Interessant sind diese Optionen vor allem hinsichtlich kleinerer Gemeinden oder gar einzelner Gebäude.

Ein großer Vorteil dezentraler Energieversorgung besteht darin, dass die Übertragung und Verteilung über lange Strecken obsolet werden könnten. Die Minimierung der Transportwege stellt dabei eine klimafreundliche Lösung dar. Einzelne Haushalte können außerdem vor drastischen Strompreisschwankungen geschützt werden und viel Geld einsparen.

Energiewende durch Wasserstoff

Als grüne Energiequelle rückt Wasserstoff dieses Jahr in den Fokus. Dieser soll dabei helfen, den großen Energiebedarf der Industrie zu decken und die Dekarbonisierung zu forcieren. Deutschland will sein Wasserstoffnetz massiv ausbauen und bereits vorhandene Erdgasleitungen für den Wasserstoffbetrieb umrüsten. Ein Teilbetrieb wäre somit bereits 2025 umsetzbar. Auch Österreich investiert in grünen Wasserstoff und gab Ende 2024 bekannt, 400 Millionen Euro für EU-Projekte bereitzustellen. Das Geld fließt in einen Innovationsfonds und soll europäische Unternehmen dazu anregen, CO₂-arme Technologien und somit die Energiewende zu unterstützen.

AustriaEnergy setzt auf grüne Energie: Wasserstoff- und Ammoniakproduktion in Chile

Solarenergie wird immer flexibler

In den Jahren 2023 und 2024 stieg die Solarstromerzeugung massiv an, was ihre Bedeutung für die Energiewende deutlich untermauerte. Solarenergie hat das Potenzial, bis zum Ende des Jahrzehnts für ein Viertel des weltweiten Stroms zu sorgen. Dafür sprechen aktuelle Innovationen hinsichtlich Photovoltaik.

An der Oxford University wurden Perowskit-Solarzellen entwickelt, die ohne Silizium auskommen. Als dünne Folie können sie beispielsweise auf Alltagsgegenstände wie Rucksäcke, Smartphones oder Autos geklebt werden, um Strom zu generieren. Parallel dazu hat sich das Startup SwiftSolar der Entwicklung stark performanter Solar-Paneele nach dem Prinzip der Perowskit-Tandem-Photovoltaik verschrieben. Sie forschen stetig an der idealen Zusammensetzung unterschiedlicher Materialien, um den Wirkungsgrad von Solarzellen maximal zu steigern.

SwiftSolar: US-Solar-Startup mit österreichischer DNA produziert PV-Paneele der Zukunft

Wie wirkt sich der globale Emissionshandel aus?

Der letztjährige Weltklimagipfel in Baku setzte einen wichtigen Schritt für den globalen Kohlenstoffmarkt. Mit dem Beschluss über Artikel 6 des Pariser Klimaabkommens gab es einen lang ersehnten Durchbruch. Er regelt die CO₂-Märkte, die eine zentrale Rolle im globalen Klimaschutz spielen sollen. Das Ziel: eine effektive und transparente Reduktion von CO₂-Emissionen weltweit.

Künftig sollen für Waldprojekte einheitlichere und genauere Standards zur Berechnung der tatsächlichen Klimaauswirkungen gelten. Das häufig kritisierte Problem von CO₂-Einsparungen, die doppelt gezählt werden, soll ebenfalls gelöst werden. Somit könnten ein Unternehmen und das Land, in dem das Projekt stattfindet, die Einsparungen nicht zweifach anrechnen – das führte oft zu einer Verzerrung.

Die Einführung sogenannter „Carbon Markets 2.0“ soll durchsetzungsfähige Standards mit sich bringen. Der zentrale Faktor für den Erfolg eines funktionierenden globalen Kohlenstoffmarktes ist ein einheitlicher CO₂-Preis. Aktuell beläuft sich dieser im europäischen Emissionshandel bei etwa 60 bis 70 Euro pro Tonne CO₂. Um jedoch Technologien wie Direct Air Capture ökonomisch sinnvoll zu gestalten, muss der CO₂-Preis deutlich steigen. Derzeit kostet das Abscheiden einer Tonne CO₂ bis zu 1000 Euro, was es für Unternehmen bislang unrentabel macht, in solche Technologien zu investieren.

Miniatomkraftwerke und nuklearer Wiederaufschwung

Sogenannte kleine modulare Reaktoren (SMR) werden weiterhin mit Spannung beobachtet. Sie sind als potenziell kostengünstigere und risikoärmere Alternative zu konventionellen Kernreaktoren angesehen. Allerdings müssten die Minikraftwerke in Massen produziert werden, damit sich die Technologie rechnet.

Auf der Suche nach zuverlässiger kohlenstoffarmer Stromerzeugung genießt Nuklearenergie einen zunehmend positiven Ruf. Weltweit nahmen Länder wie Südkorea oder Frankreich im vergangenen Jahr neue Reaktoren in Betrieb. 2025 wird die globale Stromerzeugung durch Kernenergie voraussichtlich einen neuen Höchstwert erreichen. Vor allem in Asien boomt sie wie nie zuvor. Die indische Regierung will die Nuklearindustrie erstmals für private Unternehmen öffnen. China genehmigte von 2022 bis 2024 über 30 neue Atomkraftwerke.

China dominiert im Bereich erneuerbarer Energien

Neben ihrer Vorliebe für nukleare Energie gibt China auch bei grüner Stromproduktion den Ton an. Die Internationale Energieagentur (IEA) verzeichnet seit 2020 einen massiven Ausbau von Wind- und Solarenergie. Im Jahr 2030 wird China laut Prognose fast die Hälfte des globalen Ökostroms herstellen.

Die ostasiatische Industrienation nimmt daher klar die Führungsrolle hinsichtlich erneuerbarer Energien ein. Gleichzeitig verbraucht nach wie vor kein anderes Land so viel Kohle. Laut IEA sind weitere politische Maßnahmen notwendig, um durch grüne Energie entsprechend gegenzusteuern und dadurch die Dekarbonisierung in den nächsten Jahren entscheidend voranzutreiben.

Fokus auf Energiesicherheit

Geopolitische Spannungen und Unwägbarkeiten haben dieses Jahr enorme Auswirkungen auf den Umgang mit dem Energiesektor. Die einzelnen Staaten werden mehr denn je darauf abzielen, ihre Abhängigkeiten einzugrenzen und ihre Energieversorgung zu diversifizieren.

Die heimische Energieproduktion erhält einen neuen Stellenwert und verlangt nach innovativen Ansätzen wie schneller Umsetzung. Folglich steht die Politik vor zahlreichen Herausforderungen, da sowohl die Frage nach der aktuellen als auch die nach der zukünftigen Energieversorgung beantwortet werden müssen.

Das sind die 10 größten AI Trends für 2025

 

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