Studie

Das sind die Klimagefühle und -gedanken junger Menschen in den USA

Jüngere Wähler:innen seien tendenziell eher links eingestellt, besagt ein Klischee. 56 Prozent der 18 bis 24 Jährigen voteten bei der US-Wahl 2024 für Kamala Harris. © Canva
Jüngere Wähler:innen seien tendenziell eher links eingestellt, besagt ein Klischee. 56 Prozent der 18 bis 24 Jährigen voteten bei der US-Wahl 2024 für Kamala Harris. © Canva
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Was amerikanische Jugendliche und junge Erwachsene über den Klimawandel denken, untersuchte eine in „The Lancet“ veröffentlichte Studie. Das Ergebnis zeigt: 85 Prozent der rund 16.000 Befragten zeigen sich zumindest etwas besorgt. Bietet das Hoffnung auf eine künftig stärkere Klimapolitik?

Junge Menschen wählten Kamala Harris

Schenkt man der Umfrage des Harvard Institute of Politics Glauben, dann setzte die Mehrheit der Wähler:innen zwischen 18 und 29 Jahren ihr Kreuz am Dienstag für Vizepräsidentin Kamala Harris. Im Vergleich zu Trump sollten es um 28 Prozent mehr sein (60 vs. 32 Prozent). Ein Grund, weshalb Harris die Jungen eher für sich gewinnen konnte, lag laut Harvard daran, dass sie sich an der politischen Einstellung ihrer Freund:innen orientierten. Ein weiterer Grund könnte darin liegen, dass Harris Hoffnung versprach, die USA als größte Volkswirtschaft der Welt weiter auf Klimakurs zu halten.

Frauen, vor allem junge Frauen, bevorzugten Harris deutlich, wie die Auszählungsergebnisse zeigen. „The Conversation“ berichtete allerdings, dass Harris weniger junge Wähler:innen gewonnen hat als Biden. 56 Prozent der 18- bis 24-Jährigen sollen laut dem Medium für die demokratische Kandidatin gevotet haben.

Jugend sorgt sich um den Planeten

Nun ist es so, dass viele 18-25-jährige Amerikaner:innen nicht nur ängstlich auf den Klimawandel blicken, sondern sich von seinen Auswirkungen auch emotional belastet fühlen. Das legt eine gerade veröffentlichte Studie in „The Lancet“ offen, einer der ältesten und renommiertesten medizinischen Fachzeitschriften der Welt. Während 85 Prozent etwas besorgt über den Klimawandel sind, machen sich 58 Prozent große Sorgen, so die Umfrageergebnisse.

Dazu zählen direkte Auswirkungen von wetterbedingten Katastrophen und extremen Temperaturen, aber auch indirekte Auswirkungen in Zusammenhang mit Vertreibung, wirtschaftlichen Verlusten und anderen Umweltrisiken und -veränderungen. 43 Prozent gaben an, sich vom Klimawandel in ihrer psychischen Gesundheit beeinträchtigt zu fühlen.

38 Prozent leiden unter Klimaangst

Die Forschung identifizierte Klimaangst als eine Art emotionale Reaktion auf den Klimawandel. Sie kann mit spezifischen psychischen Gesundheitsproblemen, einschließlich Depressionen und allgemeiner Angst, verbunden sein. In schweren Fällen soll sie sogar mit Substanzkonsum und Selbstmordgedanken in Verbindung gebracht werden.

Die Klima-Jugendstudie, an der eine Reihe von Wissenschaftler:innen aus den USA, Deutschland, Kanada, Litauen, Australien, Polen und Spanien arbeiteten, zeigte, dass die sogenannte Klimaangst real ist: 38 Prozent der Befragten gaben an, sich im Alltag von ihren Gefühlen, dem Klimawandel gegenüber, negativ beeinflusst zu fühlen. Jene jungen Menschen, die selbst von starken Unwettern betroffen waren, fühlen sich eher beunruhigt.

Politische Zugehörigkeit spielt eine Rolle

Obwohl 72 Prozent der jungen Amerikaner:innen angaben, eher für einen politischen Kandidaten zu stimmen, der eine zukunftsweisende Klimapolitik verfolgt, spielt dessen politisches Lager trotzdem eine wichtige Rolle. So fühlen sich Personen, die sich als Demokrat:innen oder Unabhängige bezeichnen, eher vom Klimawandel betroffen und verspüren einen stärkeren Wunsch, etwas gegen ihn zu unternehmen, als Republikaner. Trotzdem gaben viele Junge aus dem republikanischen Lager an, zumindest mäßig besorgt über den Klimawandel zu sein.

Obwohl die Lancet-Studie als Hoffnungsschimmer dafür gesehen werden kann, dass immer mehr junge Amerikaner:innen etwas gegen den Klimawandel unternehmen möchten, konnte Harris (mit ihrer Klimapolitik) bei der aktuellen Wahl nicht so stark überzeugen, wie es der Harvard Youth Poll prognostiziert hatte.

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