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Das wünschen sich Österreichs Startup-Investoren für 2019

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Sie gehören zu den stärksten Treibern des Startup-Ökosystems: Österreichs Startup-Investoren haben heuer dutzende Millionen Euro in heimische und internationale Startups gesteckt. Bei Investments geht es nie nur um Kapital. Selbst große VCs kümmern sich intensiv um ihre Schützlinge und lassen ihr Netzwerk spielen – kein Wunder, schließlich wollen sie zumindest einen Teil ihrer Investments zu hoch bewerteten Exit-Kandidaten heranwachsen sehen.

Sind Investoren glücklich, profitiert das ganze Ökosystem. Sind Investoren in Österreich glücklich? Zumindest finden sie, dass man sich von anderen Ländern noch einiges abschauen könnte: „Um der Gründung von Technologieunternehmen einen richtigen Schub zu geben, müssen wir das Rad nicht neu erfinden“, sagt Herbert Gartner von eQventure zu Trending Topics. „Es ist wichtig, dass das Geld von unternehmerischen Investoren kommt – von unten, bottom up. Das Erfolgs-Prinzip: Privates Geld wird massiv geleveraged – entweder direkt mittels Darlehen für die Unternehmen oder indirekt mittels Steuererleichterung für die Investoren, die dadurch wesentlich mehr investieren“.

Politik soll Anreizsystem für Investments schaffen

In eine ganz ähnliche Kerbe schlägt Bernhard Lehner von Startup300 mit seinem Appell an die Politik: „Bitte endlich Steueranreize für privates Risikokapital“, sagt Lehner. „Wir brauchen viel mehr privates Kapital für Startups. Außerdem müssen wir viel stärker schauen, aus den Early-Stage-Startups echte Hyper-Growth-Cases mit signifikanten Follow-up-Finanzierungen und Exits zu machen. Wir brauchen 2019 unbedingt mehr Success-Stories und erfolgreiche Gründer, welche ihre Erfahrung und Kapital dann in wieder einbringen können.“

Österreich sei zwar gut im Förderbereich, findet Markus Kainz von PrimeCrowd. Aber vor allem bei Anschlussfinanzierungen sieht es noch sehr schlecht aus – viele Jungunternehmen mit großem Kapitalbedarf zieht es daher nach wie vor ins Ausland.

Nach dem viel zitierten Beispiel Israels, benötigen wir auch in Österreich ein Anreizsystem, das internationale Player anspricht und genau für diese Finanzierungen nach Österreich holt“, so Kainz. Dass die heimische Politik Investoren nicht mehr belohnt, versteht er nicht. Auch noch den einzigen Zuschuss, die aws Risikokapitalprämie, abzudrehen, sei das falsche Signal gewesen. 

„Kleine AG“ als Alternative zur GmbH

Neben Anreizen, die mehr Risikokapital locker machen sollen, haben heimische Investoren auch ein paar Ideen, wie man Neugründungen innovativer Startups ankurbeln könnte. Im Bereich der Unternehmensformen gebe es etwa Reformbedarf: „Ähnlich, wie in der Schweiz oder Deutschland, wo die Abwicklung sehr effizient ist, benötigen wir auch in Österreich die Möglichkeit einer kleinen AG“, meint Kainz. Diese Gesellschaftsform ermöglicht nicht-börsennotierten KMU eine AG mit kleinem Gesellschafterkreis zu betreiben, die im Vergleich zur normalen AG sanftere Richtlinien bei Publikationen und etwa dem Aufsichtsrat hat.

Wissenschaft soll mehr Startups hervorbringen

Auch den starken Forschungssektor in Österreich stärker zu Spin-offs zu motivieren, wäre eine Möglichkeit, Zahl und Qualität der Neugründungen zu steigern. „Hier liegt ein größtenteils noch ungehobener Schatz an Know-How und Forschungsergebnissen in den Archiven der ausgezeichneten österreichischen Universitäten“, sagt Stefan Haubner von Apex Ventures. „Durch verstärkte Kooperationen zwischen privaten Kapitalgebern und den akademischen Gründerservices sowie klaren und einheitlichen Leitlinien für Ausgründungen könnte hier Spitzenforschung auch wirtschaftlichen Nutzen stiften“.

Auch Gartner sieht das so. In Österreich würden jährlich mehr als 12 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung fließen. „Da aber die 12 Milliarden Euro von irgendwem abgearbeitet werden, muss es offensichtlich ein riesiges Potential an Technologiegründern in Österreich geben“, erklärt der eQventure-Chef. „Diese Zellteilung der Wirtschaft in den nächsten Jahren zu befeuern, sehen wir als große Herausforderung und große Chance“.

Großes Thema Hiring

Um auf der Landkarte der besten Startups-Hotspots aufzuscheinen, muss Österreich und Wien noch einiges investieren – noch liegen wir deutlich hinter anderen Metropolen wie Berlin, London, Paris oder Barcelona. „Es hat sich viel getan, jetzt heißt es dran bleiben. Wien muss auf der Map der internationalen, relevanten Investoren aufscheinen“, sagt Oliver Holle von Speedinvest. „Auch die anderen Städte und Regionen schlafen nicht, wir müssen hier wettbewerbsfähig bleiben. Wie geht das? Vor allem mit Startups, die sich international etablieren, siehe etwa Tourradar, Bitmovin oder Mysugr, und damit zeigen, was möglich ist. Großes Thema ist immer noch Hiring. Es fehlt nicht nur an Developern, sonder auch anderen Spezialisten für Product, internationale Expansion und so weiter.“

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