Deepmind-Mitgründer: „Generative AI ist nur eine Phase“
Der Mitbegründer von DeepMind und Inflection AI, Mustafa Suleyman, plant den Bau eines Chatbots, der weit mehr kann als nur chatten. In einem Interview mit MIT Technology Review betonte er, dass generative KI nur eine Phase sei. Das nächste Ziel sei interaktive KI, also Bots, die Aufgaben erfüllen können, indem sie andere Software und Personen zur Hilfe nehmen. Suleyman plädiert zudem für eine „robuste Regulierung“ von AI. Nach der EU zeichnet sich auch in den USA ab, dass es dort strenge Regeln für KI und Unternehmen geben wird, die damit arbeiten.
Suleyman hat sich mit seinem eigenen Startup Inflection AI von Googles DeepMind abgespalten und baut dort mit Top-Talente von Meta und OpenAI am Chatbot Pi. Inflection AI ist erst 2022 gegründet und hat kürzlich 1,3 Milliarden Dollar von den reichsten Menschen der Tech-Welt – u.a. Bill Gates, Eric Schmidt, Reid Hoffman – erhalten. Mit Hilfe von Nvidia will den größten AI-Cluster, bestehend aus 22.000 GPUs (NVIDIA H100 Tensor Core) aufbauen, den – nach heutigem Stand – zweitgrößten Supercomputer der Welt.
„Die Entwicklung von künstlicher Intelligenz (KI) durchläuft verschiedene Wellen. Nach der ersten Welle der Klassifizierung, in der Computer verschiedene Arten von Daten wie Bilder, Videos, Audio und Sprache klassifizieren konnten, befindet sich die KI nun in der generativen Phase. In dieser Phase werden neue Daten auf Basis der vorhandenen Daten generiert. Die nächste Phase wird die interaktive Phase sein, in der die Benutzeroberfläche der KI eine Konversation sein wird“, so Suleyman. Statt auf Buttons zu klicken oder zu tippen, wird man mit der KI sprechen können. Diese interaktiven KIs würden in der Lage sein, Aktionen auszuführen und hochgesteckte Ziele umzusetzen.
Rennen gegen ChatGPT-4
Suleyman betont auch, dass die Regulierung komplexer Technologien bereits erfolgreich umgesetzt wurde, wie zum Beispiel im Luftverkehr, wo die Sicherheit gewährleistet ist. Inflection AI ist neben Microsoft, Google, Anthropic, OpenAI, Meta und Amazon eine jener Firmen, die freiwillige Selbstregulierung in Sachen KI dem US-Präsidenten Joe Biden versprochen haben. So will man etwa KI-generierte Inhalte stets auch als solche kennzeichnen.
Beim Chatbot Pi setzt Suleyman auf hohe Sicherheit und Vertrauenswürdigkeit. „Man kann Pi nicht dazu bringen, rassistisches, homophobes, sexistisches oder sonstiges giftiges Zeug zu produzieren. Sie können Pi nicht dazu bringen, Sie zu trainieren, eine biologische oder chemische Waffe herzustellen oder Ihren Wunsch zu unterstützen, einen Ziegelstein durch das Fenster Ihres Nachbarn zu werfen“, so Suleyman.
Der Hype um ChatGPT hat vor allem Google angestachelt, in Sachen AI nachzulegen. Dem Vernehmen nach bereitet das Unternehmen schon bald den Launch von Gemini vor – ein KI-Modell, das GPT-4 von Open AI übertrumpfen soll. Ähnliches plant man auch bei Meta. Sowohl Google als auch Meta haben mit PaLM und Llama dieses Jahr zwei AI-Modelle auf den Markt gebracht, die es hinsichtlich Bedeutung aber noch nicht mit GPT-4 aufnehmen können.
Gemini: Googles nächstes LLM soll GPT-4 von OpenAI übertrumpfen