Absturz

US-Tech-Industrie verliert wegen DeepSeek 1 Billion (!) Dollar – an einem einzigen Tag

Nvidia-CEO Jensen Huang präsentiert GB200-Chips. © Nvidia
Nvidia-CEO Jensen Huang präsentiert GB200-Chips. © Nvidia
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„Das ist ein Stich ins Herz der arroganten Silicon Valley-Crowd, die glaubt mit Geld allein ist alles zu machen! Outsmarted by China.“ Das schreibt uns heute morgen ein Gründer, und zwar nicht von irgendwo, sondern – aus dem Silicon Valley. Denn dort ist gerade Alarmstufe Rot. DeepSeek aus China führt Big Tech und die Chip-Riesen, die im Zuge des AI-Hypes hunderte Milliarden an Marktkapitalisierung dazugewonnen haben, derzeit vor.

Denn DeepSeek R1 und DeepSeek V3, also zwei AI-Modelle, können mit jenen von OpenAI, Google, Anthropic, xAI und Co. mithalten oder sie überflügeln – und das, obwohl nur Bruchteile der Ressourcen aufgewendet wurden, die andere LLMs bisher benötigten. Gleichzeitig bietet DeepSeek seine KI-Modelle zu extrem günstigen Preisen bzw. sogar kostenlos zum Download unter MIT-Lizenz an.

Nvidia verliert fast 600 Milliarden Dollar an Wert

Das wirft die ganz große Frage auf: Wer braucht in Zukunft noch das Kapital und die Rechen-Power, die OpenAI, Nvidia und Co angehäuft haben, wenn es auch viel günstiger geht? Das hat die Aktienkurse von Chip-Riesen, allen voran Nvidia, am Montag auf Talfahrt geschickt. Insgesamt, so Berechnungen von Markets Insider, haben die Tech-Riesen insgesamt an einem einzigen Tag Marktwert von einer Billion (!) Dollar verloren. Besonders hart wurde dabei Nvidia getroffen, dass mit seinen AI-Chips zwischenzeitlich zur wertvollsten Firma der Welt wurde. Ein Minus von 17 Prozent kostet dem Unternehmen mit den H100-Chips knapp 600 Milliarden Dollar an Marktkapitalisierung:

Zeitgleich wurden auch die Aktien von TSMC, Broadcom, ASML, AMD oder Arm auf eine steile Talfahrt geschickt, von der sie sich so schnell nicht wieder erholen können:

Der Abverkauf trifft aber nicht nur die Chip-Hersteller, sondern auch viele andere Tech-Unternehmen. Oracle, das erst kürzlich durch einen 500-Milliarden-Dollar-Deal für KI-Infrastruktur unter Trump positive Schlagzeilen machte, wurde vom Ausverkauf erfasst und verlor 14%. Der japanische Technologie-Investor SoftBank, ebenfalls Teil des Deals, gab in Tokio 8% nach. Auch die Google-Mutter Alphabet (-4%) und Microsoft (-2%) verloren als führende Cloud-Anbieter ein wenig.

Interessant ist, dass Amazon und Meta leicht gewonnen haben, aber das hat Gründe. Amazon ist selbst noch nicht groß in die Entwicklung von LLMs involviert und dürfte eher davon profitieren – denn mit der breiten Verfügbarkeit von Open-Source-Modellen steigt auch der Bedarf für Cloud Computing, etwa bei Amazon Web Services. Meta, selbst mit „Open Source“-LLMs beschäftigt, erhält durch DeepSeek ebenfalls Rückenwind.

Reaktionen von Nvidia, Trump und OpenAI

Während DeepSeek-Gründer Liang Wenfeng in China als der „AI-Held von Guangdong“ gefeiert wird, mussten in den USA zahlreiche CEOs und Politiker reagieren. Allen voran Donald Trump. Der US-Präsident sagte, dass DeepSeek ein „Weckruf“ für die nationale AI-Industrie sei, und das es Preisanpassungen geben müsse. Er verlasse sich aber auf die Fähigkeit der US-Wissenschaftler, die besser seien als jene in China. Man müsse „im Wettbewerb hochkonzentriert sein, um zu gewinnen“.

Bei Nvidia bezeichnete man die Fortschritte von DeepSeek als „exzellent“, betonte aber, dass die Technologie weiterhin von seiner Hardware abhängig sei. „Die Arbeit von DeepSeek veranschaulicht, wie neue Modelle mit Hilfe von [Testzeitskalierung] erstellt werden können, wobei weithin verfügbare Modelle und Rechenleistung genutzt werden, die vollständig Exportkontroll-konform sind“, hieß es seitens Nvidia am Montag in einer Erklärung. Nvidia betonte , dass die Inferenz eine erhebliche Anzahl von NVIDIA-GPUs und Hochleistungsnetzwerke erfordere.

Auch bei OpenAI, das kürzlich ein 500-Milliarden-Dollar-Projekt gemeinsam mit Softbank, Microsoft, Oracle und Arm für AI-Infrastruktur in den USA startete, ist Krisenstimmung. CEO Sam Altman nannte die Modelle von DeepSeek „beeindruckend, vor allem in Bezug auf das, was sie für den Preis liefern können“. Er fügte hinzu: „Wir werden natürlich viel bessere Modelle liefern, und es ist auch recht belebend, einen neuen Konkurrenten zu haben!“

Insgesamt zeigen die Geschehnisse, wie fragil der AI-Sektor ist, der durch die Veröffentlichung eines einzigen AI-Modells derart durchgewirbelt wird.

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