DeepTech-Startup Lignovations sammelt siebenstelliges Investment ein
Das niederösterreichische Deep Tech Startup Lignovations, ein Spin-off der TU Wien, konnte in einer Pre-Seed Finanzierung ein siebenstelliges Investment einsammeln. Die 2021 gegründete Jungfirma nutzt das in Biomasse enthaltene Lignin, um eine nachhaltige Alternative zu problematischen chemischen Inhaltsstoffen herzustellen. Dazu zählen UV-Filter, wie sie bei Sonnencreme vorkommen, Antioxidantien und Emulgatoren.
„500 Millionen Jahre Evolution zunutze machen“
„Wir können uns 500 Millionen Jahre Evolution in der Natur zunutze machen. Lignin schützt die Pflanze vor Sonnenlicht, Oxidation und anderen negativen Umwelteinflüssen. Durch unsere patentierte Technologie können wir die Funktionen, die Lignin in der Pflanze erfüllt, in Konsumprodukten für den Menschen nutzbar machen“, sagt Stefan Beisl, Head of R&D bei Lignovations. Im Jänner schloss das Startup seine Pre-Seed Finanzierungsrunde ab, angeführt von Branchenexpert:innen und Business Angels.
Zu den Anteilseignern von Lignovations gehören mit der neuen Runde die Startup-Manufaktur Holding, Wittgenstein Ventures, Peter Pilz & Partner Immobilien, floud ventures und die ALDORM Consulting Group. Weitere Mittel konnte sich die Jungfirma durch Förderungen der österreichischen Förderagentur FFG und des BMDW bzw. des BMK sichern. Damit steht Lignovations eine siebenstellige Summe zur Verfügung, um den Produktionsprozess zu skalieren und kolloidale Ligninpartikel auf den Markt zu bringen. Schon im vergangenen Jahr konnte die Jungfirma beim i2b Businessplan-Wettbewerb 2021 reüssieren und den Sonderpreis „Social Business“ gewinnen.
Startup HydroSolid triumphiert bei i2b Businessplan-Wettbewerb 2021
Lignovations will nachhaltige Alternative zu Sonnencreme
Lignovations will eine Reihe von Kosmetikprodukten – allen voran Sonnencreme – nachhaltiger machen. Denn in Sonnencreme sind problematische Inhaltsstoffe enthalten. Diese können zwar die menschliche Haut vor der Sonne schützen, aber auch in krebserregende Stoffe zerfallen. Gleichzeitig würden jährlich 14.000 Tonnen Sonnencreme im Meer landen und dort unter anderem Korallenbleiche auslösen. Thailand, Hawaii, Palau und andere Regionen haben deshalb bereits bestimmte UV-Filter verboten.
Genau mit dem Lignin soll eine umweltfreundlichere Alternative zur schädlichen Sonnencreme entstehen. „Natürliche Rohstoffe werden nicht nur in der Kosmetikbranche immer wichtiger. Unsere Technologie ermöglicht die wirtschaftliche Produktion eines leistungsfähigen und industrietauglichen Biomaterials für viele weitere Anwendungen wie beispielsweise Beschichtungen und Verpackungen“, so Angela Miltner, COO des Startups. „Mithilfe der geplanten Pilotanlage können wir nicht nur unsere Produktentwicklung beschleunigen, sondern auch Material in ausreichender Menge für den Markteintritt herstellen“, fügt CFO Victor Tibo hinzu.