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DeFi: Aktien-Token sollen jetzt die Solana-Blockchain erobern

© Nicholas Cappello on Unsplash
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Tokenisierung von Assets war vor nicht allzu langer Zeit noch ein sperriges, theoretisches Konzept, wird aber 2021 immer greifbarer. Nachdem Binance bereits Aktien-Token auf seine Handels-Plattform gebracht hat, kommt nun der nächste Schlag. Die junge, noch kleine Exchange FTX bringt in Kooperation mit der Schweizer Digital Assets AG (DAAG) ab heute rund 60 tokenisierte Aktien auf seine Plattform – von Apple über Tesla und GameStop bis hin zu den Impfstoffherstellern Moderna, BioNTech und Pfizer.

Was bringen tokenisierte Aktien nun? Immerhin kann herkömmliche Aktien oder Derivate ja auch bei zahlreichen Trading-Apps kaufen. Der Usecase ist folgender: Wenn Anleger Bitcoin oder andere Krypto-Assets gerne in Unternehmensaktien anlegen wollen, dann müssen sie bisher den Umweg über den Wechsel in Fiatgeld, Bank-Accounts und Online-Broker gehen.

Bei tokenisierten Aktien hingegen können sie mit BTC oder ETH direkt bei ihrer Exchange – neben Binance und FTX hat auch Bittrex tokenisierte Aktien im Angebot – in die Aktien investieren. Das Angebot richtet sich somit an erfahrene Krypto-Anleger.

Solana: Schneller und billiger als Ethereum

Die Token, die die Aktien repräsentieren – dazu unten mehr – wurden dabei nicht auf der derzeit führenden DeFi-Plattform Ethereum umgesetzt, sondern bei dessen aufstrebenden Konkurrenten Solana, über den wir bereits mehrmals berichtet haben. Das Schweizer Unternehmen verspricht sich daraus eine „effizientere und kostengünstigere Umgebung für den Handel und die Nutzung von tokenisierten Aktien“ – oder anders gesagt: Ethereum ist aufgrund der niedrigen TPS und der hohen Transaktionsgebühren nicht attraktiv.

Für FTX sind die Token-Aktien eine Möglichkeit zur Diversifizierung des Angebots und die Chance, sich in einem Markt mit fast 400 Krypto-Börsen weltweit vom Mitbewerb abzuheben. „FTX ist immer auf der Suche, um innovative Produkte für seine Nutzer zu bieten. Die tokenisierte Aktieninfrastruktur von DAAG wird dazu beitragen, einen Paradigmenwechsel in der zugrunde liegenden Marktstruktur zu ermöglichen, und wir freuen uns darauf, mit Solana und DAAG weiter zusammenzuarbeiten, um den Standard in dieser Branche zu setzen“, sagt Sam Bankman-Fried, Gründer und CEO von FTX.

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US-Bürger von Nutzung vorerst ausgeschlossen

Unproblematisch ist die Angelegenheit nicht, Aktien auf eine Blockchain zu heben. Die deutsche Bafin hatte wie berichtet bei den Aktien-Token von Binance, die ja von DAAG und dem deutschen Partner CM-Equity AG aus München umgesetzt wurden, beanstandet, dass ein EU-weit geltender Wertpapierprospekt fehle. Diese Probleme hätte man aber nun ausgemerzt: Mit einem von der Liechtensteiner Finanzmarktaufsicht (FMA)  gebilligten Wertpapierprospekt seien die durch DAAG tokenisierten Aktien im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) gültig. Ausgenommen sind aber US-Nutzer, dort ist das neuartige digitale Finanzprodukt noch nicht erhältlich.

Für Solana ist der Start der Aktien-Token ein großes Ding, immerhin wollen die Macher der Blockchain diese im DeFi-Bereich populär machen und brauchen dafür praktische Usecases zum Vorzeigen. Es sei das Ziel, „traditionelle Finanzen mit Dezentralisierung“ zu verbinden, so Anatoly Yakovenko, CEO von Solana Labs. Anders als etwa bei Binance funktionieren die auf Solana basierenden Aktien-Token übrigens auch außerhalb vom Startpartner FTX – sie können überall dorthin gesendet werden, wo auch eine Solana-fähige Wallet verfügbar ist – also etwa auch zu anderen Exchanges.

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Exchanges als Kunden

Mit FTX hat die Schweizer DAAG einen weiteren Kunden gefunden, dem man bei der Tokenisierung von Assets behilflich ist. DAAG verdient als technischer Partner nicht an den Token-Trading selbst mit, sondern bekommt vom Auftraggeber – in dem Fall etwa FTX oder Binance – eine monatliche Fixzahlung sowie eine volumenabhängige Gebühr.

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