Verluste

Delivery Hero & Co: Große Essenslieferdienste haben nach IPO 20 Mrd. Dollar verloren

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Führende Online-Essenslieferdienste in Europa und den USA haben nach einem harten Kampf um Marktanteile seit ihrem Börsengang zusammen mehr als 20 Milliarden Dollar an Betriebsverlusten eingefahren. Die Aktien von Deliveroo, Just Eat Takeaway (JET), Delivery Hero und DoorDash – den vier größten eigenständigen, börsennotierten Essenslieferdiensten in den USA und Europa – notieren laut Financial Times alle deutlich unter ihren Höchstständen aus der Pandemiezeit, da die Anleger ihre Geschäftsmodelle schärfer unter die Lupe nehmen.

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Schwieriges Marktumfeld in Post-Pandemie-Ära

Die vier genannten Firmen haben in der Pandemie einen massiven Boom erlebt, doch seitdem ist das Marktumfeld wesentlich schwieriger geworden. Deliveroo, Delivery Hero und DoorDash sind vor sieben Jahren an die Börse gegangen, Just Eat Takeaway ist seit einer Fusion im Jahr 2020 ebenfalls gelistet. Deliveroo stammt aus Großbritannien, Delivery Hero (die Muttergesellschaft von Foodora) aus Deutschland. DoorDash ist einer der größten Essenslieferdienste in den USA und Just Eat Takeaway (zu der Lieferando gehört) aus den Niederlanden.

JET hat seit der Fusion von Just Eat und Takeaway.com Betriebsverluste von 9,1 Milliarden Dollar erlitten. Delivery Hero verzeichnete seit dem Börsengang von 2017 Verluste von 7,8 Milliarden Dollar. DoorDash ist 2020 an die Börse gegangen und hat seitdem 2,6 Milliarden Dollar verloren. Deliveroo, das 2021 sein Börsendebüt hingelegt hatte, verzeichnete seither Verluste in Höhe von 777 Millionen Dollar.

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Delivery Hero & Co geben sich optimistisch

Jahrelang haben Risikokapitalgruppen Geld in sogenannte „Gig Economy“-Unternehmen gesteckt, die Essenslieferungen subventionierten, um Kund:innen mit niedrigen Preisen zu locken und Marktanteile zu gewinnen. Mit dem Anstieg der Zinssätze haben die Investoren jedoch ihr Augenmerk auf die Rentabilität gerichtet, auch wenn die Betriebskosten der Unternehmen, unter anderem für das Marketing, weiterhin hoch sind.

Dennoch besagen Börsenanalysen immer wieder, dass die Unternehmen ihre Finanzlage verbessern könnten. Im April erklärten die drei europäischen Unternehmen, dass sie nach DoorDash in diesem Jahr voraussichtlich einen positiven freien Cashflow auf Jahresbasis erreichen werden. Die reifende Branche erlebt auch eine Phase der Konsolidierung, in der sich einige Anbieter aus bestimmten Märkten zurückziehen und andere versuchen, sich an Standorten zu verdoppeln, von denen sie glauben, dass sie sie dominieren können.

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Schwere Wertminderungen nach IPO

Das auf die USA fokussierte Unternehmen DoorDash erklärte, dass es neue Märkte erschließen wolle, während Delivery Hero im Mai ankündigte, sein Taiwan-Geschäft an Uber zu verkaufen, um seine Ressourcen auf andere Orte zu konzentrieren. Im Jänner verkaufte die deutsche Gruppe auch ihre Minderheitsbeteiligung an der in London notierten Deliveroo.

Doch alle vier genannten Firmen mussten in den letzten Jahren auch Wertverluste hinnehmen. Das Ausmaß der JET-Verluste in den Jahren 2022 und 2023 resultierte teils aus Wertminderungen von insgesamt 6,5 Milliarden Dollar auf erworbene Unternehme. Diese Wertminderungen bezogen sich hauptsächlich auf Grubhub, das JET seit 2022 nur mühsam abstoßen konnte, und Just Eat. Auch Delivery Hero hat in jüngster Zeit erhebliche Abschreibungen in Höhe von insgesamt rund 1,7 Milliarden Dollar in den Jahren 2022 und 2023 vorgenommen.

Ausgaben im Zusammenhang mit Aktienzuteilungen für Mitarbeiter:innen haben ebenfalls die Betriebsgewinne beeinträchtigt. DoorDash wies im Jahr 2023 mehr als eine Milliarde Dollar an solchen Ausgaben aus.

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Firmen hoffen auf Profitabilität

Deliveroo macht nach eigenen Angaben derzeit Fortschritte bei der Umsetzung seiner „strategischen Prioritäten“.  Man sei zuversichtlich, ein profitables Wachstum erzielen zu können. DoorDash sagt, es habe „Milliarden investiert“, um Händlern zu helfen, „erfolgreiche Geschäfte aufzubauen.“ Das Unternehmen erwartet, „im Laufe der Zeit Profitabilität zu erzielen.“

Emmanuel Thomassin, Chief Financial Officer bei Delivery Hero, sagte, die operativen Verluste enthielten „Posten, die nicht als operativ relevant angesehen werden, um die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens zu messen.“ Das Unternehmen konzentriere sich mehr auf andere Kennzahlen wie den freien Cashflow. JET hat nach eigenen Angaben die finanzielle Leistung in allen Segmenten deutlich verbessert und werde im Jahr 2023 wieder einen positiven freien Cashflow erzielen.

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