Delivery Hero: Mjam-Mutter testet plastikfreie Takeaway-Verpackungen in Österreich
Takeaway-Verpackungen aus Plastik sind eine der weltweit größten Quellen an umweltschädlichem Abfall. Sie machen etwa 44 Prozent des Plastikmülls im Meer aus (wir berichteten). Lieferdienste sind deswegen oft wenig nachhaltig. Nun will der deutsche Lieferdienst Delivery Hero, zu dem unter anderem das österreichische Pendant Mjam gehört, endlich plastikfreie Alternativen einführen. Ein globales Programm des Unternehmens und seiner Töchter zielt darauf ab, zu 100 Prozent pflanzliche Alternativen zu Plastikverpackungen für lokale Restaurants auf der ganzen Welt anzubieten.
Takeaway-Verpackungen machen 44 Prozent des Plastikmülls im Meer aus
Verpackungen aus natürlichen Fasern
„Wir wollen unsere Auswirkungen auf die Umwelt aktiv reduzieren. Indem wir nachhaltige Verpackungen in unseren Märkten auf vier Kontinenten zugänglich und wirtschaftlich machbar machen, schaffen wir einen effektiven und skalierbaren Weg zur Reduzierung von Plastikmüll und Kohlenstoffemissionen in der Lieferindustrie“, sagt Jeffrey Oatham, Leiter für Nachhaltigkeit bei Delivery Hero. Das Unternehmen hat sich nach eigenen Angaben verpflichtet, bereits bis Ende 2021 weltweit klimaneutral zu werden. Der 2011 gegründete Anbieter und seine Töchter sind in rund 50 Ländern in Asien, Europa, Südamerika, dem Nahen Osten und Nordafrika aktiv.
Nach eigenen Angaben arbeitet Delivery Hero mit den beiden Unternehmen Eco-Products und Bio-Lutions zusammen, um eine breite Palette von plastikfreien Verpackungsprodukten anzubieten. Eco-Products ist ein US-Hersteller von Behältern aus nachhaltigem oder recyceltem Material. Bio-Lutions verwendet bei der Produktion vor allem natürliche Fasern, beispielsweise aus Weizen oder Hanf. Im Jahr 2019 hat Delivery Hero in Bio-Lutions investiert und die Entwicklung der Verpackungslösung unterstützt. Zu den Produkten, die Delivery Hero von den beiden Firmen beziehen will, gehören Burgerboxen, Kompartimentbehälter, Salatschüsseln, Suppen- und Soßenbehälter.
Diese Versandbox macht Plastik- und Kartonverpackungen überflüssig
Nachhaltige Lösungen bei Lieferdiensten begehrt
Das Programm soll vorerst in den Ländern Österreich, Chile, Deutschland, Hongkong, Ungarn, Katar, Singapur und den Vereinigten Arabischen Emiraten laufen. In Zukunft sollen auch andere Märkte nachhaltige Verpackungen erhalten. Bis Ende 2022 will Delivery Hero zehn Millionen Einheiten der auf Pflanzen basierenden Behälter einsetzen. Das soll Plastikmüll und CO2-Emissionen reduzieren.
Momentan wird die Nachfrage nach nachhaltigen Lösungen für Takeaway-Verpackungen immer größer. Mehrere Startups bieten beispielsweise Recycling-Lösungen für die Behälter an. Dazu gehört unter anderem das Wiener Startup Herobox, das kürzlich das Berliner Pendant Vytal übernommen hat (wir berichteten). Für Lieferdienste könnte eine nachhaltige Alternative zu Einweg-Plastikbehältern bald Pflicht werden, um mit der Konkurrenz mithalten zu können.