Deloitte-Studie

E-Autos: 60 Prozent der Österreicher:innen bevorzugen weiterhin Verbrenner vor E-Autos

Verbrennermotoren sind immer noch beliebter als alternative Antriebsmöglichkeiten. ©Aayush Srivastava/Pexels
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Erst vergangene Woche stellte die Stadt Wien ihren Klimafahrplan vor, wir berichteten. Darin wurde festgelegt, dass bis 2040 keine Fahrzeuge mit Verbrennermotor mehr in der Stadt unterwegs sein dürfen. Damit agiert die Stadt ganz im Zeichen der landesweiten Regierung: Bis 2040 möchte ganz Österreich klimaneutral sein. Dafür ist ein wichtiger Faktor die E-Mobilität; neben den Öffentlichen Verkehrsmitteln sollen traditionelle Verbrenner von E-Autos ersetzt werden.

Eine neue Deloitte-Studie zeigt nun jedoch, dass, um diesen Schritt tatsächlich zu gehen, bisher noch wichtige Anreize fehlen.   

Klimafahrplan 2040: Wie Wien die Klimaneutralität schaffen will

60 Prozent bevorzugen immer noch klassische Antriebsmotoren vor E-Autos

Das Beratungsunternehmen Deloitte befragt im Rahmen seiner Global Automotive Consumer Study jährlich Konsument:innen zu Entwicklungen in der Automobilbranche. An der diesjährigen Umfrage nahmen 26.000 Personen aus 25 Ländern teil, darunter mehr als 1.000 aus Österreich, so das Unternehmen. Dabei äußerten sich die befragten Österreicher:innern optimistisch zu Elektroautos, präferierten aber nach wie vor herkömmliche Antriebsmodelle. „In Österreich wollen fast 60 Prozent der Befragten bei ihrem nächsten Autokauf unverändert ein Benzin- oder Dieselauto anschaffen. Lediglich 14 Prozent bevorzugen ein E-Auto“, erläutert Matthias Kunsch, Partner bei Deloitte Österreich in einer Presseaussendung.

Wenn sich österreichische Konusment:innen tatsächlich für ein E-Auto entscheiden, wäre der Hauptbeweggrund von 67 Prozent  der Befragten der Kampf gegen den Klimawandel, so die Ergebnisse der Umfrage. 61 Prozent sähen das ganze etwas pragmatischer und nannten die hohen Tankkosten für Benzin- und Dieselfahrzeuge als Argumente für die Elektromobilität. Ein weiteres Drittel überzeugte das “bessere” Fahrgefühl, so die Studie. Damit sei Österreich keine Ausnahme: In den USA, Deutschland und Japan seien die Klimakrise und die Treibstoffkosten auch der Hauptbeweggrund für einen Umstieg auf E-Autos.

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Zahlungsbereitschaft steigt

Als Gegenargument dient bisher für viele noch der höhere Anschaffungspreis für die neuen Technologien. Laut Deloitte würde sich das jedoch langsam wenden: „Insgesamt sind über zwei Drittel der Befragten bereit, für alternative Antriebsmodelle tiefer in die Tasche zu greifen – 14 Prozent davon würden sogar mehr als 2.000 Euro zusätzlich ausgeben“, so Matthias Kunsch, „Auch für mehr Sicherheit durch neue Technologien sind drei Viertel der Studienteilnehmer gewillt, mehr zu bezahlen. “

Auch die Bereitschaft auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen, wurde in der Umfrage erfragt. Dabei zeigt sich: Trotz der höheren Kosten für Treibstoffe präferiert ein Großteil der befragten Österreicher:innen den Individualverkehr. So setzen 36 Prozent der Befragten weiterhin täglich und 33 Prozent immerhin mehrmals pro Woche auf ihr eigenes Auto. Carsharing-Angebote würden dabei nur in urbanen Regionen eine Alternative bieten: „Während in den Städten wie Wien und Linz der Trend boomt, Autos und E-Scooters zu leihen, hat in ländlichen Gebieten das eigene Auto noch einen sehr hohen Stellenwert. Hier zeigt sich ein deutliches Stadt-Land-Gefälle“, so Kunsch. Die Pandemie hätte laut der Umfrage kaum Einfluss auf die PKW-Kaufpläne der Konsument:innen genommen.

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Reichweite und Ladeinfrastruktur bergen noch Potential

Diese Umfrage zeigt wieder einmal: Das Potential für E-Autos ist da, es wird jedoch nicht völlig ausgeschöpft. Deshalb empfiehlt das Beratungsunternehmen auch weiterhin die Fördermodelle für E-Mobilität auszubauen und weitere Anreize zu setzen: „Damit Österreich bis 2040 die Klimaneutralität erreichen kann, müssen zusätzliche Schritte gesetzt werden. Der Umstieg auf E-Autos wird noch attraktiver, wenn die Reichweite der Fahrzeuge weiter gesteigert wird. Außerdem muss in den flächendeckenden Ausbau der Ladeinfrastruktur investiert und die Ladedauer verkürzt werden.“, so Kunsch.

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