Studie

Roboter-Taxis könnten bis 2035 für mehr Verkehr sorgen und mit den Öffis konkurrieren

Waymo-Flotte in Chandler, Arizona. © Waymo
Waymo fleet in Chandler, Arizona. © Waymo
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42 Stunden vergeudet jeder Mensch pro Jahr im Schnitt im Stau. Und so sind Unternehmen wie die Google-Schwester Waymo angetreten, um mit Robotertaxis dieses (und andere Probleme wie Verkehrstote) mit Roboter-Autos zu lösen. Noch ist unklar, ab wann und wo und autonome Fahrzeuge wirklich von A nach B bringen werden. Doch oft wird argumentiert, dass gerade Robo-Shuttles, in denen viele Menschen transportiert werden können, für weniger Verkehr auf den Straßen sorgen könnten.

Eine neue Studie von Deloitte kommt nun aber zu dem Schluss, dass Roboter-Taxis letztendlich für mehr Verkehr und damit Stau auf den Straßen sorgen könnten. „Wenn die Stadtbewohner in Zukunft verstärkt autonome Taxis und Shuttles nutzen, wird das gravierende Auswirkungen auf die Geschäftsmodelle der Automobilindustrie und des öffentlichen Nahverkehrs haben“, heißt es in der Studie, die unter der Leitung von Thomas Schiller, Partner und Leiter Automotive bei Deloitte, und Alexander Börsch, Chefökonom und Leiter Research bei Deloitte, entstanden ist.

Kilometeranzahl steigt

Ausgewertet wurde das Mobilitätsverhalten von Menschen in 109 deutschen Metropolregionen und für das Jahr 2035 hochgerechnet. Die Studienmacher gehen davon aus, dass es dann zwar in diesen Regionen 3 Millionen weniger angemeldeten Fahrzeuge geben wird als heute. „Aber durch die hohe Auslastung der Robotaxis und -shuttles steigt die urbane Verkehrsbelastung deutlich“, heißt in der Studie. „Die Anzahl der täglich mit dem Auto zurückgelegten Kilometer wird pro Person in deutschen Städten von 26,7 auf 32 Kilometer ansteigen.“ Das entspricht einer Zunahme um 24 Prozent.

Warum werden Menschen in Zukunft mehr Strecken mit dem Auto zurücklegen? Die Studienmacher, die auch 2.000 Menschen zu ihren Erwartungen an die Mobilität der Zukunft befragt haben, gehen davon aus, dass Robo-Taxis auch von Kindern und Personen genutzt werden, die keinen Führerschein besitzen und bisher andere Verkehrsmittel genutzt haben oder zu Fuß gegangen sind. Außerdem würden viele Leerfahrten entstehen, um die Fahrgäste abzuholen.

Robo-Taxis könnten Öffis unterbieten

Ein wichtiger Faktor ist auch der Preis. Deloitte rechnet damit, dass 2035 ein Kilometer mit dem Robo-Taxi 34 Cent, mit dem Robo-Shuttle lediglich 15 Cent kosten wird. „Für den durchschnittliche Arbeitsweg von 10 Kilometern fallen mit einem Robo-Shuttle lediglich 1,50 Euro an Kosten an“, so die Studienautoren. „Das ist deutlich weniger als die Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Dies wird alle anderen Mobilitätsanbieter einem heftigen Preisdruck aussetzen und natürlich zur Attraktivität von autonomen Fahrdienstleistungen betragen.“ Ein autonom fahrendes Transportmittel wäre dann acht Mal günstiger als ein normales Taxi heute und würde außerdem um 25 Prozent unter dem Kilometerpreis eines privat betriebenen Mittelklassewagens liegen.

Für die Autoindustrie ist das alles natürlich eine große Herausforderung. Wenn in Zukunft Menschen lieber per Smartphone ein Roboter-Taxi rufen als sich ein eigenes Auto zu kaufen, kann das heftige Effekte auf einen wichtigen Teil der deutschen Wirtschaft haben. Laut Deloitte würden sich in Deutschland durch den Rückgang im Neuwagengeschäft bei Privatkunden Umsatzeinbußen für die Automobilindustrie von ca. 760 Millionen Euro pro Jahr ergeben.

Milliardengeschäft mit autonomen Flotten

Dem gegenüber steht ein enormes Potenzial für jene Unternehmen, die 2035 Flotten von Roboter-Taxis betreiben. Die Fahrdienstleistungen der autonomen Fahrzeuge hätten ein Potenzial von zusätzlichen Einnahmen von 23,4 Milliarden Euro. Kein Wunder also, warum derzeit nahezu alle großen Autohersteller an selbstfahrenden Autos arbeiten und Waymo nicht das Feld alleine überlassen wollen.

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