Der Business Angel des Jahres heißt Markus Ertler
Montag Abend, Palais Niederösterreich im ersten Bezirk in Wien. Zum nunmehr elften Mal wurde der Award zum Business Angel des Jahres vergeben – und 2019 geht er an Markus Ertler. Er hat das Immobilien-Portal immobilien.net, das er 1994 mit seinem Bruder Alexander startete, 2014 an ImmobilienScout24 aus Deutschland verkauft – und ist seither als Frühphasen-Investor in Österreich tätig. Der 47-Jährige hat derzeit ein Portfolio von rund 30 Startups.
Das Austria Wirtschaftsservice und das österreichisches Inkubatorennetzwerk AplusB haben Ertler neben seinen Investments vor allem für seinen Beitrag zum österreichischen Startup-Ökosystem gewürdigt. Der Unternehmer steht damit in einer Reihe mit anderen Größen der Branche wie Hansi Hansmann, Herbert Gartner, Likas Püspök oder Hermann Hauser, die in den Vorjahren mit dem Titel ausgezeichnet wurden.
Das Leben nach dem Exit
“Gibt es ein Leben nach dem Exit? Ja, es gibt eines, und es ist ein gutes”, sagte Ertler im Rahmen der Preisverleihung in Bezug auf sein zweites unternehmerisches Leben nach dem Exit mit immobilien.net. Das Portfolio von rund 20 Unternehmen, das er sich über die Jahre aufgebaut hat, ist ansehnlich. Fragt man ihn danach, bekommt man als Antwort seine Visitenkarte, auf der die Logos seiner Beteiligungen abgedruckt sind.
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Und da stehen einige spannende Jungunternehmen drauf – allen voran Storebox. Das Self-Storage-Startup aus Wien, bei dem Ertler früh an Bord kam, bekam 2018 quasi den Ritterschlag der Immobilienbranche, als René Benkos Immobilien-Imperium Signa einen mittleren siebenstelligen Millionenbetrag in die Firma investierte. PropTech-Startups finden sich noch zwei weitere in Ertlers Portfolio, und zwar iDWELL und Propster.
PropTech, aber nicht nur
Zu Immobilien-Startups hat Ertler aus seiner unternehmerischen Historie heraus natürlich einen besonderen Bezug, doch nur darauf ist er nicht fokussiert. Wikifolio, Bikemap, Parkbob und Mooci stehen auf seiner Visitenkarte ebenso drauf. Außerdem ist der Business Angel noch bei startup300 an Bord und sitzt dort im Aufsichtsrat. Wie Kenner der Branche auch sehen, hatte Ertler aber nicht bei allen Investments Glück. “Wenige erzählen von ihren Misserfolgen, und das ist schade, weil man da am meisten lernen kann”, so Ertler bei der Preisverleihung.
„Für mich ist das mittlerweile ein Fulltime-Job. Nach dem Exit 2014, als ich Immobilien.net verkauft habe, kann ich einen Teil des verdienten Geldes in junge Unternehmen zurückinvestieren. Das hat mich schon immer interessiert, Ideen mit guten Leuten zu entwickeln“, sagte er vor ziemlich genau zwei Jahren im Interview mit Trending Topics.
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