Climate

Der deutsche „SeeElefant“ soll Meere von Plastikmüll befreien

Der SeeElefant soll Meeresmüll direkt an Bord verwerten © One Earth On e Ocean
Der SeeElefant soll Meeresmüll direkt an Bord verwerten © One Earth On e Ocean
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Wieviel Plastik genau in den Weltmeeren schwimmt, kann nur geschätzt werden. Aber schon die konservativste Annahme ist alarmierend. US-Forscher sind zu dem Ergebnis gekommen, dass pro Jahr zwischen 4,8 und 12,7 Tonnen Plastikmüll im Meer landet. Mehr als 140 Millionen Tonnen sollen so schon zusammengekommen sein. Und immer öfter machen Horrorbilder von Meerestieren die Runde, deren Mägen voller Plastik sind oder die sich in Müll verheddert haben. Eine Initiative aus Deutschland will helfen und hat ein Konzept einer „maritimen Müllabfuhr“ entwickelt.

Direkt an Bord zu Ballen pressen und Öl verarbeiten

Der „SeeElefant“ soll 2021 in See stechen und Plastik direkt auf dem Wasser sortenrein sortieren, zu Ballen pressen und zum Recycling liefern. In weiterer Folge könnte direkt an Bord sogar schwefelfreies Heizöl aus nicht verwertbaren Kunststoffresten hergestellt werden – „sobald industrietaugliche Plastics-to-fuel-Anlagen verfügbar sind“.

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Hinter dem SeeElefanten steckt der deutsche Verein One Earth – One Ocean, der sich bereits seit mehreren Jahren mit dem Thema Plastikmüll in Gewässern auseinandersetzt. Seit 2017 ist die Organisation bereits mit dem Arbeitsschiff „SeeKuh“ unterwegs und sammelt damit Müll aus dem Meer – dazu wurde ein spezieller Katamaran mit Müllsammelnetzen zwischen den Rümpfen ausgestattet. In Zukunft sollen „SeeKühe“ diesen Müll zum „SeeElefanten“ bringen, wo er direkt verwertet wird.

Die SeeKuh sammelt Müll in Küstenregionen und Flussmündungen © One Earth One Ocean
Die SeeKuh sammelt Müll in Küstenregionen und Flussmündungen © One Earth One Ocean

Recycling-Plastik weiterverkaufen

Der „SeeElefant“ ist als Konzept bereits ausgereift. Der Plan lautet, einen Mehrzweckfrachter so umzubauen, dass auf ihm Anlagen zum Sortieren, Zerkleinern, Verarbeiten und Pressen von Meeresmüll Platz finden. 20 Tonnen Müll sollen so täglich direkt an Bord verarbeitet werden können. Gereinigt werden soll vor allem dort, wo Plastikmüll noch relativ unzerteilt an der Oberfläche schwimmt, also an Flussmündungen oder Küstengebieten vor Megacities wie Jakarta, Hong Kong oder Rio. Die sortenreinen Ballen aus Alt-Kunststoff will die Initiative für Recycling-Plastik weiterverkaufen und so die Kosten decken.

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Noch existiert der SeeElefant nur als Konzept und die Initiatoren suchen nach Financiers. Für das Pilotsystem rechnet Gründer Günther Bonin mit Investitionskosten von etwa 11,2 Millionen Euro. Die Konzeptphase wurde von der Röchling Stiftung aus Mannheim finanziert, für die Umsetzung brauche es aber weitere Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft.

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