Studie

Der E-Bike-Effekt auf das Mobilitätsverhalten

E-Bike. © KBO Bike on Unsplash
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Fahrräder mit E-Antrieb haben nicht immer den besten Ruf. Bei manchen gelten sie als Schummelhilfe für die Faulen, die sich nicht abstrampeln möchten, und als Geräte für ältere Semester. Und auch die hohen Preise schrecken viele von E-Bikes ab. Doch eine neue Studie aus Norwegen zeigt, welche Effekte E-Bikes haben können. Tatsächlich werden sie zunehmend zu einer echten Alternative zu Auto.

Denn die Studie, die bei ScienceDirect veröffentlicht wurde, zeigt, dass E-Bike-Fahrer:innen, sobald sie sich eines der (sehr teuren) Gefährte zulegen, die Nutzung eines Fahrrads verdoppeln. Während Fahrer:innen herkömmlicher Fahrräder im Schnitt pro Tag 2,1 Kilometer fahren, legen Nutzer:innen von E-Bikes im Schnitt pro Tag 9,2 Kilometer zurück. 2Wir fanden heraus, dass Personen, die ein E-Bike kauften, ihre Fahrradnutzung im Durchschnitt von 2,1 auf 9,2 km pro Tag steigerten, was einer Veränderung des Fahrradanteils am Gesamtverkehr von 17 auf 49 Prozent entspricht“, heißt es seitens der Studienautor:innen AslakFyhri und HanneBeate Sundfør.

Die Teilnehmer:innen der Untersuchung, die hauptsächlich in der Region Oslo rekrutiert wurden, haben ihr Mobilitätsverhalten durchleuchten lassen. Unterm strich zeigt sich, dass die Nutzung der E-Bikes gestiegen ist, während die Strecken, die per Auto, öffentlichen Transportmitteln oder zu Fuß gesunken sind, während nicht nur die E-Bike-Nutzung stieg, sondern generell sich das Mobilitätsverhalten erhöhte. Offenbar sind E-Bike-Fahrer:innen gewillter, mehr Strecken auf sich zu nehmen als mit anderen Fortbewegungsmitteln.

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Kauf des E-Bikes entscheidend für Nutzung

„Norwegen folgt den EU-Vorschriften für E-Bikes. Ob die Ergebnisse aus einem europäischen Kontext auf ein nichteuropäisches Land übertragen werden können, ist eine offene Frage. Genauso wichtig wie die regulatorischen Unterschiede zwischen den Ländern sind die Unterschiede in der potenziellen Rolle des Fahrrads im gesamten Verkehrssystem“, so die Studienmacher:innen. Sobald ein E-Bike nicht lediglich als Freizeit-Spaß, sondern als Ernst zu nehmendes Vehikel wahrgenommen wird, entfaltet sich der volle Effekt. Das spricht dafür, dass Ownership bei E-Bikes eine wichtige Rolle spielt – was wiederum gegen Sharing-Angebote spricht, die oft nur situativ genutzt werden (v.a. wegen der Verfügbarkeit).

„Personen, die ein E-Bike kaufen, nutzen das Fahrrad mehr als doppelt so häufig für ihre täglichen Wege. Wir stellen fest, dass der Anstieg des Radverkehrs nicht nur ein einmaliger Effekt ist, sondern offenbar dauerhafter ist. Unsere Studie deutet also darauf hin, dass politische Entscheidungsträger:innen eine positive Rendite von politischen Maßnahmen erwarten können, die darauf abzielen, die Akzeptanz von E-Bikes zu erhöhen, wie etwa durch Subventionsprogramme.“

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