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Der geheime Milliarden-Deal zwischen Apple und Google

© Brett Jordan on Unsplash
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Sie konkurrieren bei Smart Speaker, Cloud-Diensten, Sprachassistenten, kabellosen Headphones, Online-Kartendienste – und natürlich bei mobilen Betriebssystemen: Apple und Google, die beiden gewichtigsten und mächtigsten Tech-Konzerne des Silicon Valley, scheinen nach außen Konkurrenten. Doch wie ein neuer Bericht der New York Times aufzeigt, stehen sie vielmehr in „co-opetition“ und arbeiten hinter den Kulissen enger zusammen, als viele wissen.

Nach außen getragen wird von Apple und Google, dass sie bei mobiler Software vom Contact Tracing in der COVID-19-Pandemie und bei einheitlichen Standards fürs Smart Home zusammen arbeiten. Doch dass es einen milliardenschweren Deal im Kerngeschäft der beiden Unternehmen gibt, das wusste bisher in dieser Form niemand. Ganz konkret weiß es auch weiterhin niemand außerhalb der Firmen. Doch Google ist es laut NYT zwischen 8 und 12 Milliarden Dollar pro Jahr wert, damit Apple seine Suchmaschine in seine Produkte integriert.

8 bis 12 Milliarden Dollar

Genau, richtig gelesen. Es ist natürlich kein Zufall, dass Google Search standardmäßig in iPhone, iPad oder im Safari-Browser integriert ist. Dem US-Justizministerium zufolge, das Google wegen wettbewerbsschädlichem Verhalten ins Visier genommen hat, soll fast die Hälfte des Traffics der Suchmaschine über Apple-Geräte kommen. Das scheint aufgrund der kleineren Marktanteile von Apple überhöht, aber trotzdem: Bei Google intern ist es laut NYT ein „code red“-Szenario, müsste man auf die Zugriffe der Apple-Nutzer verzichten.

Für Apple wiederum ist der Deal mit Google eine sichere Sache. Je nach Berechnung würden die 8 bis 12 Milliarden Dollar jährlich zwischen 14 und 21 Prozent des Profits des iPhone-Konzerns ausmachen – Geld also, auf das man in Cupertino sicher nicht verzichten würde. Google hat den Deal bereits öffentlich verteidigt. Nutzer könnten auf Apple-Geräten einfach zu Bing oder Yahoo wechseln, und bei Windows von Microsoft wäre dessen Suchmaschine Bing ebenfalls überall vorinstalliert.

Für Google und Apple könnte es in den USA nun aber gefährlich werden. Denn das US-Justizministerium hat bereits Beschwerde gegen Google und seiner Praxis, seine Suchmaschine im Internet zu monopolisieren, eingelegt. Vor allem dann, wenn Joe Biden zum US-Präsidenten gewählt wird, wird ein strikteres Vorgehen gegen Big Tech in den USA erwartet. Und: Dass Google versucht, mit der Pixel-Reihe eigene Smartphones zu etablieren, erscheint unter neuem Licht.

Anbandeln mit DuckDuckGo

Apple gilt als einer der ganz wenigen Konzerne, der Googles Vormachtstellung bei der Internet-Suche und dem damit verbundenen Milliardengeschäft mit Werbung Konkurrenz machen könnte. Der Versuch, sich von Google loszusagen (anfangs werkte Microsofts Bing beim virtuellen Assistenten Siri), ging aber nach hinten los. Später schwenkte Apple wieder auf Google um.

Doch eine Entwicklung sollte Google zu denken aufgeben. Denn mit DuckDuckGo gibt es eine auf Datenschutz bedachte Suchmaschine, die in der Apple-Welt eine kleine, aber doch nicht ganz unwichtige Rolle spielt. Schon vor einiger Zeit hat Apple DuckDuckGo als alternative Suchmaschine die Betriebssysteme iOS, iPadOS und MacOS integriert, damit Nutzer von Google weg wechseln können – wohl auch ein zusätzliches Druckmittel, um mehr Geld aus Mountain View locken zu können.

Zuletzt hat DuckDuckGo Routenanweisungen in seine Suchmaschine integriert – und setzt dazu nicht etwa auch Google Maps, sondern auf Apple’s MapKit JS. Auch deswegen gilt DuckDuckGo, das 2008 von Gabriel Weinberg in den USA gegründet wurde, als ein Übernahmekandidat für Apple (Trending Topics berichtete). Ins Konzept würde es passen. Sowohl Apple als auch DuckDuckGo geben sich seit längerem als Verfechter der digitalen Privatsphäre und wollen sparsam mit den Nutzerdaten umgehen.

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