Der Grazer „Babynator“ entwickelt selbsthaftendes Kindergeschirr
Den „Babynator“ kennt man vielleicht aus der US-Filmkomödie „Daddy ohne Plan – Der Babynator“, in der Vin Diesel einen muskelbepackten, aber überforderten Babysitter spielt. Seine Probleme hätte vielleicht das Grazer Startup, ebenfalls mit dem Namen „Babynator„, lösen können. Denn das 2015 gegründete Unternehmen will verhindern, dass Babys ihre Schüsseln umschmeißen und für jede Menge Dreck beim Essen sorgen.
Kleinkinder sind motorisch noch ungeschickt und haben Spaß daran, mit Essen zu spielen oder Schüsseln umzustoßen. Eine selbsthaftende Platzmatte inklusive kindersicherem Verschluss für die Montage unterschiedlicher Gefäße wie Teller oder Schüsseln sollen das verhindern.
Vom Hunde-Napf zum Baby-Geschirr
„Ich habe die Technologie ursprünglich für Haustiere entwickelt“, sagt der Babynator-Gründer, Marcus König, zu Trending Topics. Die Futterplätze für seine zwei Hunde sahen immer „katastrophal“ aus, beklagt der Grazer. „Da hatte man immer eine riesen Sauerei.“
Mit dem „Yummynator“ brachte er 2017 selbsthaftende Futter-Näpfe auf den Markt und damit auch den Vorläufer für den „Babynator“. Denn 2016 suchte der frischgebackene Daddy auch eine saubere Lösung für die Fütterung seines eigenen Kindes – und entwickelte das selbsthaftende Matten-Konzept für Kinder-Geschirr weiter.
„Selbst der Terminator kann die Matte nicht abziehen“
Zwar ist Vin Diesel nicht aus Graz, dafür aber Arnold Schwarzenegger. „Unsere Technologie ist so stark, selbst der Schwarzenegger, also der Terminator, kann die Matte nicht abziehen“, scherzt der Gründer der Grazer Firma. So war der Name für die neue Produktpalette „Babynator“ naheliegend.
Das Startup aus der Steiermark verspricht damit sauberes Füttern. Das Babynator-System soll die Kleinsten unterstützen, schon früh selbst essen zu lernen. Das Geschirr in verschiedenen Größen und Farben wird in Österreich produziert. Zudem sind alle Teile des Babynators spülmaschinenfest, BPA- und PVC-frei. Ein Set aus Matte, Teller und Schüssel kostet 19,90 Euro und ist online sowie im Handel erhältlich. Weitere Einzelteile können ab 5,99 Euro dazu gekauft werden.
Spezielles Lätzchen steckt in der Entwicklung
Auch für körperlich eingeschränkte und ältere Personen bietet das Ess-System eine Hilfestellung. „Wir erhalten viele Anfragen von Pflegepersonal“, erklärt König, der auch für diese Zielgruppe jede Menge Potential sieht. Doch er denkt noch weiter. Derzeit werde ein spezielles Lätzchen entwickelt. Zukünftig soll auch Besteck in die Produktserie aufgenommen werden. „Ziel ist es, über die Grenzen von Österreich und auch über Europa hinaus zu wachsen.“
Am Dienstagabend tritt König, der zuvor in der Fitnessbranche gearbeitet hat, bei der Startup-Show „2 Minuten 2 Millionen“ auf. Er hofft auf einen starken Vertriebspartner und viel Medienpräsenz. „Es ist ein interessantes Format“, sagt der Unternehmer. Erfahrung mit dem Show-Format hat er schon. Denn mit „Yummynator“ trat er 2017 im deutschen Pendant „Die Höhle der Löwen“ auf und nahm ein Investment von Ralf Dümmel in Höhe von 150.000 Euro für 20 Prozent der Firmenanteile mit.