Der große Trending Topics Guide zu den Persönlichkeiten des Jahres 2019
Egal ob Genie oder Wahnsinn, oder vielleicht ein bisschen von beidem: Es sind große Persönlichkeiten, gut funktionierende Teams, schlaue Köpfe, Querdenker, Philosophen, Erfinder und Strategen, die das österreichische Startup-Ökosystem zu dem machen, was es ist. Jedes Jahr hat seine eigenen Höhen und Tiefen und in diesem Sinne präsentieren wir auch heuer wieder jene Menschen, die uns ganz besonders aufgefallen sind.
Bitpanda-Gründer Eric Demuth und Paul Klanschek
Die österreichische Krypto-Börse Bitpanda hat heuer einen regelrechten Run gehabt. Ein “Initial Exchange Offering” mit Segen der FMA hat 44 Millionen Euro in die Kassen gespült, Bitpanda ist in den Handel mit Gold und Silber eingestiegen und hat seine Exchange für das professionelle Traden mit Kryptowährungen gestartet. Erfolg lockt bekanntermaßen Neider, aber auch kluge Köpfe und derer hat sich das aufstrebende Krypto-Startup gleich mehrere gesichert. Heuer neu an Board geholt wurden unter anderem der ehemalige OMV-Manager Peter Grausberger und dann auch noch das Marketing-Brain eines anderen österreichischen Vorzeige-Startups, Michael Pötscher von Tourradar. In Summe haben die Bitpanda-Gründer Eric Demuth und Paul Klanschek damit eines der spannendsten Krypto-Scale-ups Europas geschaffen.
Neuro-Socks und Wolfgang Cyrol
Vor einem Jahr war Wolfgang Cyrol wohl kaum einem Österreicher ein Begriff. Möglicherweise klingelt es bei dem Namen noch immer bei wenigen Lesern. Dem Fitness-Profi ist aber etwas Seltenes gelungen. Seine “Neuro Socks” haben es in die Top 10 der meist-gegoogelten Begriffe in der Kategorie Wirtschaft in Österreich geschafft. Auf Platz 6. Vor Finanzminister Hartwig Löger. Es war der 12. Februar, der Cyrols Leben verändert hat. Mit einem “Neuro Socks”-Tattoo auf der Brust stellt er sich selbstbewusst auf die Bühne der TV-Show “2 Minuten 2 Millionen”. Die Socken haben ein ein Akkupunktur-Muster eingewoben und sind in den USA angeblich ein Erfolg. Die Investoren halten Cyrol für “ein bisschen verrückt” – sie dürften das Interesse an den Massage-Socken unterschätzt haben.
Bist du Österreichs nächster Entrepreneur Of The Year?
EY sucht auch 2020 wieder die Unternehmer des Jahres
Alle Infos zum größten Unternehmerpreis der Welt
>>> Hier geht’s zur Bewerbung für den EY Entrepreneur Of The Year 2020 <<<
Die Top 10 Google-Suchbegriffe in der Kategorie Wirtschaft:
- JÖ Club
- Wirecard Aktie
- Thomas Cook
- Familienbonus plus
- Smyths
- Neuro Socks
- Hartwig Löger
- Vignette
- Apple Pay
- refurbed
Talent-Garden-Chefin Petra Hauser
Mit Petra Hauser hat heuer eine Powerfrau das Ruder beim Wiener Talent Garden, einer Niederlassung eines internationalen Coworking-Spaces und Innovation-Hubs, übernommen. Die zweifache Mutter war zuvor unter anderem bei Bertelsmann, SAT.1 sowie bei der Medienagentur media.at tätig und hat sich nach ihrer Zeit in der Medienbranche Innovationsthemen gewidmet – und zwar als CEO und Gründerin von Exponential Business Hub, einem Kompetenzzentrum für digitale Transformation, und als Chapter Ambassador der SingularityU Vienna. Und es bleibt spannend für Hauser: „Mein Titel lautet nicht umsonst Country Manager Austria und nicht Country Manager Vienna“, lässt sie in einem Interview mit Trending Topics weitere Standorte in Österreich anklingen.
Unternehmer und Business Angel Franz Fuchsberger
Mit Franz Fuchsberger ist einer der erfolgreichsten Unternehmensgründer Österreichs unter die Business Angels gegangen und teilt seine Erfahrung künftig mit Startups. 2007 hat er mit Wolfgang Platz das Software-Unternehmen Tricentis gegründet, das mit Software-Test-Automation zu einem Unicorn aufgestiegen ist, also einen Firmenwert von mehr als einer Milliarde Dollar erreicht hat. 2019 ist Fuchsberger aus dem Unternehmen ausgeschieden, studiert jetzt Philosophie und investiert Geld und Wissen über das Netzwerk von Herbert Gartner, eQventure, in spannende Jungunternehmen.
+++ Franz Fuchsberger: Das macht der Gründer des Unicorns Tricentis nach seinem Ausstieg +++
N26-Gründer Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal
Berlin, Barcelona, New York und São Paulo – Wien hat lange warten müssen, bis “das wertvollste von Österreichern gegründete Startup” endlich eine nennenswerte Niederlassung im Heimatland der Gründer eröffnet. Seit heuer ist es offiziell: Die Challenger-Bank N26, ein “Unicorn” mit Milliardenbewertung, wird im Wiener weXelerate bis Ende 2020 rund hundert Mitarbeiter haben. Und es sollen noch mehr werden. „Wien hat eine ausgezeichnete Lebensqualität und ist ein Tor zum Osten, dort gibt es noch mehr gut ausgebildete Tech-Talente”, sagte N26-Chef Valentin Stalf, der das Unternehmen mit Maximilian Tayenthal gegründet hat.
Matthias Strolz
Das Startup-Geschäft wird in Österreich zunehmend auch für ehemalige Politiker interessant. Jüngstes Beispiel: Matthias Strolz. Der ehemalige NEOS-Parteichef, der die Partei mitgründete und bis 2018 Bundesparteivorsitzender war, hat sich heuer beim Salzburger Startup story.one engagiert und ist mit fünf Prozent eingestiegen. Mangels Zeit wird Strolz wohl kein Business Angel mit Portfolio, wie er im Interview mit Trending Topics betont. Die Faszination für Jungunternehmer ist aber groß: “Es ist so geil und so herzerwärmend, was junge Menschen an Kreativität, an Innovation, an Entschlossenheit zeigen”.
Catalysts-Gründer Christoph Steindl
Der Gründer der Linzer Software-Schmiede Catalysts wurde von dem internationalen Beratungs-Unternehmen EY heuer zum “Entrepreneur of the Year” in Österreich gewählt. Das bedeutet, dass er eine Chance hat, im Juni 2020 in Monte Carlo bei der weltweiten Wahl zum “EY World Entrepreneur Of The Year” gekürt zu werden.
Christoph Steindl hat vor rund 14 Jahren seinen Job bei IBM an den Nagel gehängt und eine eigene Firma gegründet. Heute hat Catalysts 250 Mitarbeiter in Österreich, Rumänien, Nepal und Deutschland. Seit diesem Jahr gehört Catalysts zur deutschen Cloudflight Holding. Die Firma entwickelt unter anderem für die Raumfahrts-Agenturen ESA und NASA Lösungen zur Auswertung von Satellitendaten.
Über Catalysts Ventures investiert Steindl auch in Startups. Zu den Beteiligungen gehören etwa Ondewo, twinster, Newsadoo und Atmos Aerosol.
+++ Catalysts: „Diese zwei Bücher müssen Startups lesen, bevor wir investieren“ +++
Unternehmer und Business Angel Markus Linder
Ein Startup ist nach vielen Jahren Aufbauarbeit erfolgreich. Sehr erfolgreich sogar. Der richtige Moment, um auszusteigen und sich der Umwelt zu widmen? Ja, findet Markus Linder, der genau das heuer getan hat. Aus der 2006 von Studenten in Wien gegründeten Firma Smartassistant ist mittlerweile ein international tätiges Unternehmen geworden, das unter dem Namen Zoovu seinen Hauptsitz in London hat. Bei einer Wachstumsrate von über 100 Prozent, beschloss der Mitbegründer und CEO die Führung des Unternehmens abzugeben und sich zurückzuziehen.
Seine Erfahrung will er jetzt als Business Angel an Jungunternehmer weitergeben. Gleichzeitig will er sich aber auch der Lösung der Klimakrise widmen, wie er in einem Gastbeitrag auf Tech & Nature schreibt: “Ich für meinen Teil habe beschlossen, dass ich auf diese Frage die richtige Antwort habe – als Vater, als Bürger, als Konsument, als Angel Investor und als Unternehmer. Ich habe mich daher entschieden, mich voll und ganz dafür einzusetzen, meine Erfahrung, mein Netzwerk, mein erworbenes Vermögen zu nutzen und meine Zeit damit zu verbringen, mitzuhelfen, das Schlimmste abzufedern”.
„Oscar“-Preisträger Bernd Bickel
Wenige Wochen vor der Oscar-Verleihung vergibt die Academy of Motion Arts and Sciences mit dem „Technical Achievement Award 2019“, kurz „Tech-Oscar“, eine weniger bekannte aber nicht minder hohe Auszeichnung. Und heuer konnte sie sich ein Österreicher sichern: Bernd Bickel hat mit „Medusa Performance Capture“ ein System entwickelt, mit dem Gesichter von Schauspielern für Filme oder Videospiele bis in die Poren und Falten digitalisiert werden können. Seit 2014 wird Bickels Technologie auch in Hollywood von Disney eingesetzt – unter anderem in “Star Wars” oder “Fluch der Karibik”.
Publikumsliebling Richard David Precht
https://www.youtube.com/watch?v=ey8ihNkh7NI
Er ist einer der populärsten zeitgenössischen Philosophen im deutschsprachigen Raum und wird immer dann zu Rate gezogen, wenn es um die ganz großen Fragen der Digitalisierung, der Robotisierung und der Zukunft der Arbeit geht. Heuer hat er sich auf mehreren Event in Österreich auch in die Herzen der österreichischen Startup-Szene geredet und kam auch bei Trending-Topics-Lesern gut an: In Artikel und Video ist er die Person, die euch heuer auf Trending Topics am meisten interessiert hat.
Engel des Jahres, Markus Ertler
Was bei Immobilien die Lage ist, ist bei Startups das Team. So beschreibt der “Business Angel des Jahres”, Markus Ertler, den größten Erfolgsfaktor bei Jungunternehmen. Ertler kennt sich mit beidem aus, also mit Unternehmen und Immobilien, denn die Grundlage für seine Expertise (und das Kapital) als Business Angel hat er mit immobilien.net geschaffen, das er gemeinsam mit seinem Bruder gegründet und 2014 an ImmobilienScout 24 verkauft hatte. 30 Jungunternehmen sind in seinem Portfolio, und Ertler zählt mittlerweile neben Branchengrößen wie Hansi Hansmann, Herbert Gartner oder Hermann Hauser zu den wichtigsten Investoren Österreichs.
Runtastic-Boss Scott Dunlap
Das Jahr in dem Runtastic seine Identität verloren hat, könnte man meinen, reißt ein tiefes Loch in das Herz der österreichischen Startup-Szene. Beides ist natürlich völlig übertrieben. Ein bisschen weh tat es aber dann doch, als die nicht mehr ganz so neue Mutter adidas die beliebte Lauf-App von “Running” in “adidas Running” umbenannte. Dem nicht genug, machte das Vorzeige-Scale-up aus Österreich auch noch einen Führungswechsel durch. Scott Dunlap folgte dem Gesicht von Runtastic, Florian Gschwandtner, als CEO und durfte die Firma gleich einmal durch so schwieriges Wasser manövrieren.
Dunlap hat mehr als 20 Jahre Erfahrung mit digitalen Produkten bei Großkonzernen und Startups. Bei Brilliant Home Technology war er zuletzt als Chief Product Officer tätig, davor hatte er verschiedene Führungspositionen bei Silicon Valley-Unternehmen inne – etwa als CEO und Gründer vom NearbyNow, einem Entwickler von mobilen Shopping-Anwendungen, und als Vice President of Innovation beim Online-Bezahldienst PayPal.
Katharina Unger
Katharina Unger hätte ihr erfolgreiches Food-Tech-Startup Livin Farms vielleicht in den USA oder China gründen wollen. Dass es dann doch das Heimatland Österreich wurde, verdanken wir laut ihr der Initiative “Austrian Startups”, die 2013 ins Leben gerufen wurde und sich heute als Think-Tank versteht. Ungers Dankbarkeit reicht so weit, dass sie heuer in den Austrian-Startups-Vorstand rückte, wo sie einem der Gründerväter, Vlad Gozman, nachfolgte. Gemeinsam mit Maggie Childs sitzen nun bereits zwei Frauen im Board der Organisation, die ungerne Interessensvertretung genannt wird.
>> Hier geht es zu allen Inhalten zum Startup- und Tech-Jahr 2019 <<