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Der große Trending Topics Guide zu den spannendsten Blockchain-Startups aus Österreich

ASICs-Mining-Rigs von HydroMiner. © Jakob Steinschaden
ASICs-Mining-Rigs von HydroMiner. © Jakob Steinschaden
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Blockchain-Startups haben es nach wie vor nicht leicht. Sie stossen oft auf Unverständnis, werden manchmal ins illegale Eck gerückt und haben es mitunter sogar schwer, überhaupt ein Firmenkonto bei einer Bank zu eröffnen. Nichts desto trotz hat sich in Österreich eine aktive Szene mit zahlreichen spannenden Projekten entwickelt. Während manche Player noch skeptisch sind, haben sich viele Jungunternehmen das Vertrauen großer Partner gesichert und sind international erfolgreich.

Trending Topics hat eine Liste spannender Projekte zusammengestellt, die zeigt, wie vielfältig der Einsatzzweck der Blockchain-Technologie ist und wo Initial Coin Offerings (ICOs) sinnvoll abgewickelt werden.

 Die Abstimmung läuft bis Donnerstag, 2. August 2018, 23:59 Uhr.

Akarion

Das Linzer Startup Akarion will Firmen mithilfe der Blockchain die Umsetzung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der EU erleichtern. Die Firma bietet eine Web-App, in der Unternehmenskunden einen Überblick über alle personenbezogenen Daten bekommen, die in ihren Systemen gespeichert und verarbeitet werden. Unternehmen können betroffenen Personen über ein Dashboard Einblick in alle über sie gespeicherten Daten geben. Nutzer können direkt über die Plattform auch gleich Gebrauch von ihren Betroffenenrechten machen – etwa eine Löschung aller Daten beantragen.

Artis

Mit dem Blockchain-Projekt Artis will die Grazer Genossenschaft lab10 collective den bisher größten ICO Österreichs hinlegen. Für Artis wollen sie bis zu fünf Millionen Euro einsammeln, um die neue Kryptowährung ATS zu schaffen. Mit dieser soll es bei in der Digitalwirtschaft immer verbreiteteren Abos möglich werden, Geld einfach zu „streamen“ – etwa für die sekundengenaue Abrechnung von Carsharing-Diensten, Musikstreaming-Services oder Online-Nachrichtenportalen. Von der Finanzmarktaufsicht (FMA) will sich Artis aber noch bestätigen lassen, dass man kein Zahlungsmittel, sondern nur einen Gutschein-Token herausgeben will.

Bitpanda

2014 gegründet, hat die österreichische Handels-Plattform Bitpanda für die Krypto-Assets Bitcoin (BTC), Ethereum (ETH), DASH, Bitcoin Cash (BCH), Litecoin (LTC), und Ripple (XRP) eine bemerkenswerte Entwicklung hingelegt. Die drei Gründer Eric Demuth, Paul Klanschek und Christian Trummer haben gemeinsam noch rund 90 Prozent der Firmenanteile und den bis dato größten ICO Österreichs hingelegt. Für das Multi-Blockchain-Projekt Pantos.io, das gemeinsam mit der TU Wien entwickelt wurde, wurden Krypto-Coins und Token im Gegenwert von rund vier Millionen Euro eingesammelt – und zwar ohne Lockmittel wie Presale, Social-Media-Werbung oder Rabatten, sondern vorwiegend bei der eigenen, sehr treuen Nutzerschaft.

bitTex

Das Leondinger Jungunternehmen bitTex gehört zu den größten Krypto-Minern Europas. In der Nähe von Linz haben sie eine Infrastruktur aus tausenden Grafikkarten aufgebaut, mit der sie selbst Ethereum generieren – die Mine wird aber auch vermietet. Das Geschäft läuft gut: Im ersten Geschäftsjahr, 2017, hat bitTex bereits rund 10 Millionen Euro Umsatz mit dem Verkauf von Mining-Paketen gemacht. Jetzt steht das Startup vor der Internationalisierung und hat auch Pläne, sich näher mit dem Thema Smart Contracts auseinanderzusetzen.

Blocklancer

Das Tiroler Startup Blocklancer der Brüder Michael und Kevin Kaiser will über die Ethereum-Blockchain einen sichere Vermittlung zwischen Arbeitgebern und Freelancern ermöglichen. Smart Contracts sollen zum Beispiel eine sichere Bezahlung ermöglichen: Der Arbeitgeber zahlt (in Ether), schon bevor der Freelancer loslegt und das Geld wird über die Blockchain erst freigegeben, wenn die Arbeit erledigt ist. Sollte es zu Konflikten oder Uneinigkeiten kommen, sollen diese demokratisch von Besitzern des Lancer Token (LNC) entschieden werden.

Blockpit

Blockpit aus Linz von Florian Wimmer und Mathias Maier ist eines jener Startups, die sich dem Thema Krypto-Assets verschrieben haben. Sie bieten Krypto-Tradern eine App an, die ihre Transaktionen auf Exchanges automatisiert, übersichtlich und in Echtzeit darstellt. Das soll in Folge dabei helfen, diese Transaktionen rechtskonform zu versteuern. Künftig müssen Nutzer den hauseigenen TAX-Token erwerben, um die Plattform nutzen zu können. Dazu läuft derzeit ein Token-Sale, der dem Startup im besten Fall bis zu 12,5 Millionen Euro einbringen könnte.

CBDoken

Das Wiener Startup CBDoken hat sich zum Ziel gesetzt, eine eigene Kryptowährung in den Markt zu bringen, mit der man so genanntes CBD kaufen und handeln kann. CBD (kurz für Cannabidiol) ist quasi der kleine, legale Bruder von THC (Tetrahydrocannabinol) und wird als zähflüssige ölige Substanz aus der Cannabis-Pflanze gewonnen. Hinter der jungen Firma stecken Alexander Lacina, der lange bei der auf Hanf spezialisierten Firma BusPlanet gearbeitet hat, Christoph Richter (Ex-zoomsquare) und Leo Razumovsky (Ex-Grape).

Coinfinity

Die 2014 gegründete Firma Coinfinity aus Graz gehört zu den Pionieren bei Kryptowährungen in Österreich. Sie hat den ersten Bitcoin-Automaten des Landes aufgestellt, ermöglichte sehr früh den Online- und Offline-Kauf von BTC und hat Anfang 2018 erstmals weltweit das Lightning Network erfolgreich getestet. Dieses soll dafür sorgen, dass Bitcoin-Transaktionen viel schneller als bisher durchgeführt werden können. Das Startup rund um Geschäftsführer Max Tertinegg versteht sich als österreichisches Kompetenzzentrum für Blockchain-Technologien – insofern darf man gespannt sein, welche neuen Projekte und Produkte sie noch aus der Taufe heben werden.

Conda

Die Crowdfunding-Plattform Conda will über den eigenen CRWD Token das Crowdfunding über Plattformen in verschiedenen Ländern hinweg standardisieren. Conda betreibt Crowdfunding-Plattformen in insgesamt sieben Ländern und plant, die Lösung auch als „White Label“ in andere Länder zu bringen. Der CRWD Token bildet eine einheitliche, länderübergreifende Währung, mit der im Conda-Netzwerk für Dienstleistungen bezahlt wird. Investoren und Unternehmen sollen mit dem Token etwa anfallende Gebühren begleichen. Das ist beispielsweise eine Erleichterung, wenn eine Plattform ein Crowdfunding-Projekt eines Unternehmens aus einem Land mit anderer Währung durchführt und es um kleine Beträge geht.

Danubetech

Das Wiener Startup Danubetech von Markus Sabadello will digitale Identitäten mit Hilfe der Blockchain zurück in die Hände der Nutzer geben. Die “Self Souvereign Identity”, eine neue Art der digitalen Identität, ermöglicht es, selbst zu steuern, wer im Internet auf welche Identitäten Zugriff erhält und wem dieser Zugriff wieder entzogen wird. Noch steht das Startup ganz am Anfang. Das Ziel sind laut Sabadello aber Apps, mit denen Identitäten verwaltet und verwendet werden können, und Integrationen für Websites oder Online-Shops, die mit diesem neuen System arbeiten wollen.

Finnoq

Das 2017 von Georg Felber und Florian Kögl in Linz gegründete Startup Finnoq will mit der Blockchain-Technologie die Finanzberatung transparenter machen. Die Beratung soll durch den dezentralen Charakter der Blockchain sicherer und transparenter werden, indem auf die Erfahrung anderer Nutzer zurückgegriffen wird. Das Startup will im Herbst über einen ICO Kapital aufnehmen und den FNQ Token herausgeben.

Grid Singularity

Das Startup Grid Singularity hat gemeinsam mit Verbund und Salzburg AG eine App entwickelt, über die Wohnungsmieter- und Eigentümer Strom aus der eigenen Solaranlage handeln können. Das ganze wird dezentral über eine Blockchain organisiert, große Energieunternehmen haben dennoch ihren Platz – etwa dann, wenn die Anlagen der Nutzer nicht genug Strom liefern. Derzeit läuft ein Pilotprojekt in Österreich, das Ende des Jahres evaluiert werden soll.

Herosphere

Das Wiener Startup Herosphere betreibt eine Online-Plattform, auf der Nutzer Tippspiele mit Freunden zu eSports machen können. 2017 hat die Firma im Rahmen des ersten ICO (Initial Coin Offering) nach österreichischem Recht Ethereum im Gegenwert von damals rund 2 Millionen Dollar eingenommen. An Käufer wurde der HEROcoin (Kürzel PLAY) ausgegeben, der aktuell im kleinen Rahmen auf der Börse Kucoin gehandelt wird. Er soll künftig im Herosphere-Portal dazu dienen, damit Nutzer auf eSportler wetten können.

Hydrominer

Das 2017 gegründete Startup HydroMiner betreibt in Österreich derzeit zwei Mining-Anlagen für Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum, Ethereum Classic oder Zcash, die aus Strom aus Wasserkraftwerken gespeist werden – eine nahe Langenlois in Niederösterreich und eine in Waidhofen an der Ybbs (Trending Topics berichtete). Nach dem ICO, der 2017 über den Verkauf von H2O-Token Ether im Gegenwert von mehr als 3 Millionen Euro in die Kassen des Wiener Startups spülte, plant HydroMiner nun einen der europaweit ersten Security-Token auf den Markt bringen – also die Möglichkeit für Käufer, eine Art tokenisiertes Wertpapier der Firma zu erwerben, das Stimmrechte und eine Beteiligung an etwaigen Gewinnausschüttungen bei HydroMiner garantiert. Der Token wurde „H3O“ getauft (Trending Topics berichtete).

Qravity

Das Wiener Startup Qravity will Musiker über die Blockchain von Labels befreien. Hinter der Idee steckt der Musikproduzent David Brandstätter, der gemeinsam mit Sascha Dennstedt eine Plattform entwickelt hat, die die Zusammenarbeit von Musikern an gemeinsamen Projekten über eine Ethereum-Blockchain organisiert und für eine gerechte Aufteilung der Umsätze sorgen soll. Ein Token sorgt etwa dafür, dass ein Sänger, der vielleicht 30 Prozent an dem Projekt beteiligt war, immer 30 Prozent der Einnahmen erhält, wenn der Song gestreamt oder heruntergeladen wird. Der Qravity Token (QCO) wird in einem ICO ausgegeben, der Ende Juli starten soll.

Riddle & Code

Das 2016 gegründete Wiener Startup Riddle & Code rund um Gründer Thomas Fürstner hat sich zum Ziel gesetzt, Blockchain-Technologien und das Internet of Things (IoT) zusammenzubringen. Eigene Hard- und Software sollen dafür sorgen, dass Daten sicher und verschlüsselt übertragen werden können. Auch Lieferketten sollen so transparent gemacht werden, wodurch sich etwa der Einsatz gefälschter und damit in der Qualität schlechter  Ersatzteile verhindern lässt.

Sollte dir ein Startup in der Liste fehlen, dann schreib uns an feedback@trendingtopics.at eine Begründung, warum diese Jungfirma in den Guide aufgenommen werden sollte.

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