Alexander Windbichler

Gründer der Woche: Der Kärntner Founder, der ein Millioneninvestment ablehnte

Alexander Windbichler, Gründer von Anexia. © Trending Topics
Alexander Windbichler, Gründer von Anexia. © Trending Topics
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Alexander Windbichler hat Anexia aufgebaut, ein IT-Unternehmen, dass in Sachen Cloud und Server durchaus mit den Riesen aus den USA mithalten kann. Anexia selbst agiert eher im Hintergrund, betreibt aber 97 Rechenzentren weltweit. Wer zuhause Netflix streamt, muss sich darum zu Teilen auch bei Alexander Windbichler – unserem Gründer der Woche – bedanken.

Anexia: Start als Internetprovider

„Wir haben 2005, 2006 Anexia als klassischen Internetprovider gegründet“, erinnert sich der Gründer zurück. „Wir haben das als HTL-Projekt eingereicht, DSL getestet und einen Internetprovider aufgebaut.“ Das erste Produkt war Anexia Secure. „Wir sind dann damit erfolgreich durch die Diplomarbeit“, erzählt Windbichler. DSL habe er und sein Team allerdings nicht verkauft bekommen, „wir waren keine Marketinggenies“. Das Team habe aber programmieren können.

Windbichler: „Wir haben dann angefangen, die ersten Webseiten zu hosten und Projekte für Kunden zu programmieren.“ Später habe man auch Webseiten betrieben. „So ist das dann weitergegangen“, erzählt der Gründer. Die Bereiche seien mittlerweile so stark gewachsen, dass Anexia mittlerweile rund 200.000 Kunden (inklusive aller Tochterfirmen) und 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat.

Anexia und Netflix

Einer dieser Kunden in Österreich ist Netflix. Wer in Österreich also eine Serie über die Plattform sieht, bekommt die Daten „mit sehr großer Wahrscheinlichkeit“ von einem Server von Anexia. Gestartet als HTL-Projekt 2006, ist Alexander Windbichler natürlich stolz auf den Werdegang des Unternehmens. Hätte er sich diese Dimensionen erträumen lassen? „Geplant war das nicht. Ich war ja überhaupt kein Wirtschafter. Wir haben das erste Jahr nur zufällige Rechnungsnummern geschrieben, weil ich nicht wusste, dass die fortlaufend sein sollten. Mittlerweile darf ich das sagen“, scherzt der Gründer. Beschreiben will er damit, wie wenig Interesse am Beginn am Wachstum da war. „Wir wollten Nutzer haben, die das möglichst viel nutzen, aber da ist nie das Monetäre im Hintergrund gestanden“. Das habe sich dann viel mehr ergeben. „Es macht natürlich Freude, wenn das, was man gerne macht, dann auch Anklang findet“, erklärt Windbichler.

Die Erfolgskriterien

Sein Lebensziel seien später dann 60 Mitarbeiter gewesen. „Ich habe es wahnsinnig imposant gefunden, als wir das erreicht hatten“, erzählt er. Mittlerweile ist die Grenze deutlich überschritten. Was sind die Erfolgskriterien für Alexander Windbichler? „Ich glaube, du musst das Produkt verstehen, vor allem, wenn du ein technisches Produkt hast“. Außerdem brauche es ein starkes Team: „Wenn du keine Mitkämpfer hast, die da mit dir auch durchhalten, dann funktioniert das in der Form glaube ich nicht“. Gegründet zwar er aber alleine, Problem sei das aber keines: „Wenn du die Leute hast, die mit dir auf einer Ebene sind, wo gar nicht so relevant ist, wer die Entscheidung trifft, dann bekommst du wahnsinnig viel Traktion drauf.“

„Kapital war damals nicht so wichtig“

Finanziert hat er die Startphase von Anexia mit Auftragsfertigungen im Softwarebereich. „Mit dem Geld, das davon übrig geblieben ist, haben wir die anderen Bereiche querfinanziert“, erinnert sich Windbichler. Geld von der Bank habe es keines gegeben, Venture Capital wollte er nie. Kapital sei damals nicht so relevant gewesen. Was dann? „Erfahrene Leute“, meint Windbichler. Auch darum gebe es mittlerweile VCs, die sich darauf spezialisiert haben, auch Knowhow zur Seite zu stellen. Auch darum habe er damals ein Investment in Millionenhöhe abgelehnt.

Und in Zukunft? Ein eigenes Arbeiten als Business Angel kann sich Windbichler gut vorstellen: „Das ist absolut eine Option. Mich interessiert alles, was irgendwie digital und technisch ist und vielleicht Menschen dabei unterstützt, mit Technik coole Sachen zu machen. Ich glaube aber, ich im Moment etwas schwer zu erreichen für sowas, aber ausgeschlossen ist es nicht, dass wenn das passende Match da ist, man was macht.“ Wie man ein Unternehmen groß macht weiß Alexander Windbichler ja.

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