Studie

Der Klimawandel färbt die Ozeane immer grüner

Grünes Meer. © Yuriy MLCN auf Unsplash
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Der blaue Planet wechselt, getrieben durch den Klimawandel, die Farbe. Zu diesem Ergebnis ist eine groß angelegte Untersuchung von Wissenschaftler:innen gekommen, die mit Hilfe von Satellitenbildern aus 20 Jahren (2002 bis 2022) erstellt wurde. Das bemerkenswerte Ergebnis: Mehr als die Hälfte der Ozeane (56%) haben über einen Zeitraum von 20 Jahren die Farbe verändert. Der allgemeine Trend: Die Meere der Erde werden immer grüner.

Mit Hilfe des NASA-Satelliten Aqua und des Moderate Resolution Imaging Spectroradiometer (MODIS) analysierten die Wissenschaftler:innen Messungen der Ozeanfarbe. Der Satellit nimmt Messungen in sieben Wellenlängen vor, darunter das Blau-Grün-Verhältnis, das Forscher oft zur Abschätzung der Menge an Chlorophyll verwenden. Die neue, Aufsehen erregende Studie stammt vom National Oceanography Centre (NOC) des renommierten MIT und wurde mit Geldern von NERC, NASA, Innovate UK (Horizon Europe) und Horizon 2020 finanziert.

„Die von uns untersuchten Satellitendaten zeigen eine Veränderung der Farbe eines massiven Teils des Ozeans, was einem größeren Gebiet entspricht als der gesamten Landmasse der Erde. Die von uns untersuchten Computersimulationen legen nahe, dass diese Farbveränderungen auf den Klimawandel zurückzuführen sein könnten. Die Hoffnung besteht darin, dass dieser Studie weitere Untersuchungen zu den Ursachen und Auswirkungen dieser Veränderungen anregt“, so Dr. B. B. Cael, leitender Wissenschaftler der Ocean BioGeosciences-Gruppe am NOC und Hauptautor der Studie.

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Kleines Plankton möglicherweise als Grund

Warum die Meere immer grüner werden, dürfte am Plankton liegen. Die Farbe des Ozeans ergibt sich prinzipiell aus den Substanzen, die in seinen oberen Schichten schwimmen. Während es im tiefblauen Meer nur sehr wenig Leben gibt, bedeutet eine grüne Farbe, dass es dort Ökosysteme gibt, die auf Phytoplankton basiere – also jenen pflanzenähnlichen Mikroben, die Chlorophyll enthalten. Dieses Plankton bildet die Nahrungsgrundlage etwa für Krill, Fische, Seevögel und Meeressäugetiere. Warum sich dieses Plankton nun in immer mehr Meeresregionen ausbreitet, ist unklar. Die Studie bestätigt etwa nicht, dass das mit einer Erwärmung der Ozeane zu tun hat – auch wenn die Vermutung nahe liegt.

Die Veränderung hin zu kleinerem Plankton ist den Wissenschaftler:innen jedenfalls Grund zur Sorge. „Diese Veränderung hin zu kleinerem Plankton könnte in Zukunft Anlass zu Besorgnis geben, da sie dazu führen könnte, dass der Ozean weniger in der Lage ist, Kohlenstoff zu speichern. Nach den jüngsten Daten des IPCC könnte Plankton bis zum Jahr 2100 zwischen 5 % und 17 % der neuen Kohlenstoffzufuhr in den Ozean ausmachen. Kleineres Plankton ist weniger in der Lage, diesen Kohlenstoff zu speichern, was seine Wirksamkeit möglicherweise einschränkt“, heißt es.

Übrigens: Mit freiem Auge ist die Farbänderung der Ozeane nicht zu beobachten, dafür braucht es riesige Mengen an Daten aus Satellitenbildern.

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