F8-Konferenz

Marks Masterplan: Mit diesen 13 Neuheiten will Facebook noch mehr vernetzen – als Spinne mittendrin

Mark Zuckerberg, der Herr der Daten. © Facebook
Mark Zuckerberg, der Herr der Daten. © Facebook
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Mark Zuckerberg merkt man es an, dass er in letzter Zeit oft in China war. Wie in zentral verwalteten Wirtschaften wie jener Chinas hat er diese Woche seinen Fünf- bzw. Zehn-Jahres-Plan für Facebook vorgestellt, der weit über die „große blaue App“ hinausgeht, anstatt einfach nur neue Features herunterzubeten. Alle sollen mit allen über alles kommunizieren können, so die simple Vision des Facebooks-Gründers, und das natürlich am liebsten über seine Plattformen.

Dabei weiß Zuckerberg, dass es nicht mehr reicht, nur mehr andere Apps wie WhatsApp oder Instagram zuzukaufen. Nein, er muss auch darauf schauen, dass jene vier Milliarden Menschen auf der Welt, die noch kein Internet hat, bald in Funkreichweite kommen – sonst würde das Wachstum seiner Internet-Dienste eher  früher als später auf eine natürliche Barriere stoßen. Die zu erwartenden Datenmengen sind dann nur mehr analysierbar, wenn eine Künstliche Intelligenz für Facebook arbeitet – sie soll den Nutzern dann als Gesprächspartner und Alltagsassistent zur Seite stehen – immer im Austausch für Daten, versteht sich.

https://fbnewsroomus.files.wordpress.com/2016/04/roadmap_final.jpeg?w=1444&h=616
© Facebook

Auf der Entwickler-Konferenz F8, die Zuckerberg und sein Team jedes Jahr dazu nutzt, tausende anwesende Entwickler auf die hauseigenen Technologien einzuschwören, hat Facebook folgende Neuerungen präsentiert, damit das blaue Ökosystem in noch mehr Lebensbereiche vordringen kann.

1. Live API

Die Live API erlaubt es, dass künftig Live-Streams nicht mehr nur von einem Smartphone ins Social Network gesendet werden können, sondern auch von anderen Gerätschaften – etwa von Video-Kameras oder Drohnen. Damit soll Facebook noch interessanter als YouTube werden und vor allem Medienunternehmen, die spannende Livebilder an ein großes Online-Publikum verbreiten wollen, an sich binden.

https://fbookmedia.files.wordpress.com/2016/04/live-api-vidpresso-buzzfeed1.jpg?w=722
© Facebook

2. Bots for Messenger

Wie berichtet, soll die Messaging-App Messenger Nutzer mit Unternehmen chatten lassen. Sie werden aber nicht mit echten Menschen am anderen Ende kommunizieren, sondern mit so genannten Bots – also automatisierten Programmen, die sich irgendwann einmal zu Künstlichen Intelligenzen auswachsen sollen und nicht mehr von echten Personen unterscheidbar sind (TrendingTopics.at berichtete). Springen Unternehmen auf den Bot-Trend auf, dann bindet sie das näher an Facebook und sein Publikum und macht Apps für iPhone und Android nicht mehr so notwendig.

3. Surround 360

Zuckerberg glaubt fest an 360-Grad-Videos, die vorzugsweise auf Facebook angesehen werden. Damit die Produktion entsprechender Virtual-Reality-Inhalte in die Gänge kommt, hat Facebook Codes und Design der 360-Grad-Kamera Surround 360, die eine Auflösung von 8K schafft, Open Source gemacht. Heißt: Wer die Kamera nachbauen will, muss etwa 30.000 US-Dollar investieren, selber will Facebook sie nicht herstellen. Die Hardware sollen andere erledigen, Facebook will den Content haben.

© Facebook
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4. Account Kit

Damit sich Nutzer in Apps nicht mehr mit Facebook anmelden müssen, gibt es jetzt Account Kit. Es erlaubt, dass man sich in einer App einfach nur mehr mit seiner Telefonnummer einloggen kann, ohne Facebook-Daten weitergeben zu müssen. Den SMS-Dienst, über den die Verifizierungs-Codes verschickt werden, stellt Facebook in 230 Ländern bzw. Regionen in 40 Sprachen zur Verfügung. Hier könnte Geld gemacht werden: 100.000 SMS pro Monat sind gratis, danach muss der App-Anbieter zahlen. Twitter hat mit „Digits“ ein vergleichbares Produkt für Entwickler schon länger am Markt.

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5. Facebook Analytics

Was Google Analytics für die Desktop-Welt ist, soll Facebook Analytics für die Mobile-Welt werden. Bis dato wird die Nutzung von weltweit 450.000 Apps mit dem Tool vermessen. Damit die App-Anbieter künftig ihre Nutzer besser erreichen können, sollen sie mit Facebook Analytics Push-Notifications und In-App-Benachrichtigungen steuern können.

6. Quote Sharing

Livevideo- und Virtual-Reality-Content ist das eine, Text ist das andere: Damit Facebook-Nutzer einfacher Zitate aus eBooks etc. teilen können, kann die neue Funktion Quote Sharing in Apps etc. verbaut werden. Ein Klick auf das Zitat im News Feed bringt den Nutezr zum Originaldokument.

7. Save to Facebook

Zum Like-Button auf Webseiten und in Apps soll sich künftig der Save-Button gesellen. Klickt der Nutzer auf ihn, wird der Link in einem eigenen Verzeichnis in Facebook abgelegt, wo alle Linsk gesammelt sind, die sich der Nutzer für später merken will. Evernote etwa hat eine Zeit lang diese Funktion versucht zu verbreiten, war aber nicht erfolgreich damit.

8. Artificial Intelligence

Künstliche Intelligenz ist zentral für Facebooks Zukunft. Schon heute wird sie dazu genutzt, um Werbung im News Feed zu personalisieren, Spam zu filtern oder Gesichter auf Bildern zu erkennen. Künftig soll Facebooks KI Objekte in Bildern erkennen, Videos in Echtzeit nach ihren Inhalten klassifizieren oder Fotos von Nutzern automatisch sortieren können, ohne auf Tags (z.B. GPS-Position) zurückgreifen zu müssen.

9. Profile Expression Kit

Facebook-Nutzer können ab sofort mit wenigen Klicks personalisierte Profil-Videos über Drittanbieter-Apps erstellen. In der Beta-Phase kooperiert man mit folgenden sechs Apps: Boomerang von Instagram, Lollicam, BeautyPlus, Cinemagraph Pro von Flixel, MSQRD und Vine. Pro Tag werden Facebook-Profile 4,5 Milliarden Mal abgerufen, täglich werden 30 Millionen neue Profilbilder veröffentlicht.

10. Rights Manager

YouTube hat sein Content-ID-System, um urheberrechtlich geschütztes Material erkennen und gegebenenfalls löschen zu können. Weil ja auch bei Facebook praktisch jeder ungefiltert Videomaterial hochladen kann (und Facebook mit Werbung drumherum Geld verdient), bietet das Social Network Publishern und Rechteinhabern nun den Rights Manager an. Publisher laden ihr Videomaterial hoch, und das System schaut dann nach, ob der selbe Inhalt möglicherweise von jemand anderen unrechtmäßig veröffentlicht wurde.

11. Instant Articles

Seit 12. April sind die „Instant Articles“ für jeden Publisher auf der ganzen Welt zugänglich. Artikel werden dann schneller am Smartphone des Nutzers geladen, weil sie nicht auf den Servern der Verleger, sondern auf den CDN von Facebook zwischengespeichert werden. Bei Design und Funktionalität gibt es aber erhebliche Einschränkungen, und Facebook muss die „Instant Articles“ erst freigeben. Versprochen wird Publishern, dass sie so mehr Mobile-User für ihren Content bekommen.

12. Terragraph

Terragraph ist ein Mobilfunksystem, dass schnelleres Internet in dicht besiedelten, urbanen Gebieten ermöglichen soll. Die Sender fungieren quasi wie starke WLAN-Netze auf Straßenniveau, durch dicke Mauern schaffen die 60-Ghz-Frequenzen aber nicht. Terragraph soll bis zu 250 Metern weit reichen können und wird in San Jose testweise im Rahmen einer Smart-City-Strategie eingesetzt.

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13. Project ARIES

Während Terragraph für Städte gedacht ist, ist das Project ARIES ( Antenna Radio Integration for Efficiency in Spectrum) für ländliche Regionen ausgelegt. Mit starken Antennen soll es dabei helfen, größere gebiete mit schnellem mobilen Internet zu versorgen.

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