Bankenkrise

Sorgen um die Deutsche Bank lassen Aktienkurs einbrechen

Hauptquartier der Deutsche Bank in Frankfurt. © Canva Pro
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Wer heute vormittag nach „Deutsche Bank“ googelt, der bekommt ziemlich prominent einen Tweet des berühmt-berüchtigten deutschen Internet-Unternehmers Kim Dotcom angezeigt, in dem geschrieben steht: „Deutsche Bank ist kaputt. Schnell euer Geld abheben.“ Wer sich zu dem Tweet durchklickt, wird auch gleich sehen, dass in den Kommentaren die Aussage ziemlich kritisiert wird. Dotcom solle da bloß nicht versuchen, einen Bankrun zu verursachen, bzw. sei die Deutsche Bank ohnehin viel zu mächtig, um ins Wanken zu geraten.

Der Tweet, so daneben er auch sein mag, verdeutlicht am Freitag aber jedenfalls eines: Die Sorgen um die europäischen Banken und ihre Stabilität sind auch nach der Rettung der Credit Suisse durch die UBS und den Schweizer Staat (mehr dazu hier) nicht vom Tisch. Im Gegenteil. Am Freitag ist die Deutsche Bank, immerhin Deutschlands wertvollstes Finanzinstitut und eine der 30 global systemrelevanten Banken, in den Fokus vieler Beobachter:innen gerückt. Denn der Aktienkurs der DB ist am Freitag zeitweise um mehr als 13 Prozent eingebrochen.

Dabei war die DB 2022 eigentlich doch sehr gut unterwegs. „Wir haben das beste Finanzergebnis seit fünfzehn Jahren erzielt und dabei in allen vier Kerngeschäftsbereichen stark abgeschnitten. Gleichzeitig haben wir unsere Widerstandsfähigkeit bewiesen – dank einer soliden Kapitalposition, einer Bilanz von hoher Qualität und mit guter Diversifizierung, einer starken Liquiditätsausstattung und einer strengen Risikodisziplin. Wir sind gut gerüstet, um unsere Kunden bei der Bewältigung des schwierigen Umfelds zu unterstützen“, so der Vorstandsvorsitzende Christian Sewing noch vor einer Woche.

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Probleme mit Anleihen

Auslöser für den Einbruch der Aktie war eine Botschaft der DB. Sie verlautbarte, dass sie am 24. Mai nachrangige Anleihen mit einem Volumen von 1,5 Milliarden Dollar vor ihrer Fälligkeit 2028 tilgen möchte. Für die Spezialist:innen unter euch: es handelt sich um so genannte „Fixed to Fixed Reset Rate Subordinated Tier 2 Notes“ (ISIN-Nummer US251525AM33), und diese sollen zu 100 Prozent ihres Nennwerts mit den bis zum Einlösungsdatum aufgelaufenen Zinsen zurückgezahlt werden.

Parallel dazu haben sich am Freitag die Kreditversicherungen im Bankensektor wieder verteuert. Die Werte für diese CDS-Papiere der Deutschen Bank liegen bereits bei fast 200 Punkten. Das bedeutet in der Praxis, dass Anleger:innen fast 200.000 Euro zahlen müssten, um Anleihen der Deutschen Bank von zehn Millionen Euro zu versichern. CDS-Papiere gelten als Gradmesser für die Gesundheit von Banken – alles über 200 Punkte gilt als kritisch. Die Logik dahinter. Wenn Versicherungspreise stark steigen, spiegelt das ein Misstrauen wieder: Anleger:inen glauben dann vermehrt, dass die Bank ihre Kredite vielleicht mehr nicht zurückzahlen kann.

Insgesamt wirft das also ein ziemlich schiefes Licht auf die größte deutsche Bank, und diese Verunsicherung schlägt sich sofort im Aktienkurs nieder. Ein Minus von zehn Prozent bedeutet da, dass die DB zwischenzeitlich ein paar Milliarden Euro an Market Cap verliert. Allerdings ist die Deutsche Bank an der Börse ohnehin schon länger ein Schatten ihrer selbst. Aktuell bringt sie eine Marktkapitalisierung von etwa 17 Milliarden Euro auf die Waage – vor einem Jahr waren es noch mehr als 30 Milliarden Euro.

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