Regulierung

Europäische Kommission fordert Steuerentlastungen für Risikokapital, damit Startups schneller wachsen

Die deutsche Bundesregierung plant einen Beteiligungsfonds für Wachstumsfinanzierungen © flickr_cc2.0_DennisSkley
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Klassisch haben sich Klein- und mittelständische Unternehmen über die Bank finanziert. Seit der Finanzkrise hat dieses Vehikel schwer gelitten: höhere Eigenkapitalquoten durch Basel II und III, eine geringere Investitionsfreudigkeit bei Banken und eine Reihe anderer Restriktionen führten in der Folge zu einer europaweiten Investitionsklemme für den Mittelstand.

So etablierte sich das Geschäftsmodell der Venture Capital Fonds und der Business Angel, die hochriskante Projekte mit privaten Mitteln ausstatten. Eine Studie der Europäischen Kommission, die federführend von den Unternehmensberatern bei McKinsey, dem CASE (Center for Social and Economic Research) aus Warschau und dem IHS (Institute for Advanced Studies) aus Wien ausgearbeitet wurde, legt nahe, dass Steuererleichterungen für Business Angel und Venture Capital das Wachstum von Startups deutlich verbessern können. Die Studie führt an, dass bislang nur 6 Prozent aller Startups und KMUs durch privates Geld unterstützt werden.

Investitionsrückgang in Österreich

In Österreich sind 2016 die Investitionen aus privaten Mitteln deutlich zurückgegangen. Nur rund 87 Millionen Euro wurde in wachsende Unternehmen investiert, 2015 waren es noch 105 Millionen Euro. Pläne von Bundeskanzler Christian Kern, die Kapitalzufuhr durch einen teilstaatlichen Fonds zu gewährleisten, scheiterten an den aktuellen politischen Rahmenbedingungen. Die Umsetzung ist bis zu den Neuwahlen im Herbst 2017 verschoben. Trending Topics berichtete.

KfW: Deutschland mit Beteiligungsfond

Steuererleichterungen für Kapitalgewinne oder Abschreibemöglichkeiten für Verluste auf einer günstigeren Basis als dem Grundsteuersatz könnte die Hemmschwelle in junge, wachsende Unternehmen zu investieren weiter senken. Deutschland hat ein teilstaatlichen Modell gewählt. Die Finanzierungslücke beim Wachstumskapital liegt dort jährlich zwischen 500 und 600 Millionen Euro. Ende März ging eine Forderung des Bundestags bei der Großen Koalition ein, den Bereich deutlich besser auszustatten.

Jetzt wurde bekannt, dass Anfang 2018 eine Beteiligungsgesellschaft gegründet werden soll, die jene Lücke schließen soll. Maßgeblich wird die Initiative von Finanz- und Wirtschaftsministerium organisiert, getragen wird das Finanzinstitut von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).

Vorbild: Europäischer Investitionsfonds

Als Vorbild für die auf Eigenkapital spezialisierte Bank soll der Europäische Investitionsfonds (EIF) dienen. Insgesamt sollen die Investitionen bis 2020 auf 200 Millionen Euro jährlich verdoppelt werden. Die neu geschaffene Bank bekommt einen eigenen Aufsichtsrat, der mit zwei Branchenvertretern, zwei KfW-Bankern und jeweils einem Mitglied des Wirtschafts- und Finanzministeriums besetzt wird. Der Aufsichtsrat muss Beteiligungen ab 12,5 Millionen Euro zustimmen.

Rechtlich schwieriges Gebiet

Auch die Startup-Beteiligungsgesellschaft ist ein rechtlich schwieriges Gebiet. Sie soll als Finanzinstrument eingestuft werden und fällt damit nicht unter einige Vorschriften, die die Bankenaufsicht BaFin vorsieht. Noch steht die Entscheidung des KfW-Verwaltungsrats aus. Daher wird mit dem operativen Start des Beteiligungsfonds in Deutschland nicht vor Mitte 2018 gerechnet.

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