Deutsches InsurTech wefox holt sich 125 Millionen Dollar und will nach Asien
Wefox ist vor fünf Jahren angetreten, um den verstaubten Versicherungsmakler-Markt zu digitalisieren. Die Mühen zahlen sich aus. Heute hat das mittlerweile zur „wefox Group“ gewachsene Startup seine dritte Finanzierungsrunde mit einem Volumen von 125 Millionen Dollar bekannt gegeben. Laut Aussendung ist es die höchste Series-B-Summe für ein InsurTech überhaupt. Insgesamt hat wefox damit seit 2016 rund 160 Millionen Dollar Risikokapital aufgenommen.
Arabischer Staatsfonds steigt ein
Die frischen Millionen kommen von der Mubadala Investment Company. Der arabische Staatsfonds (Abu Dhabi) hat vergangenes Jahr einen neuen Fonds für Europäische Startups mit einem Volumen von 400 Millionen Dollar aufgelegt und wefox ist das erste Investment dieses Fonds. An der Finanzierungsrunde haben sich Goldman Sachs International und die chinesische Investmentgesellschaft Creditease beteiligt. Auch bestehende Gesellschafter sind mitgezogen – für die in Wien ansäßige Speedinvest ist es die bisher größte Anschlussfinanzierung eines Portfolio-Unternehmens.
Mit dem Investment will wefox unter anderem nach Asien expandieren und setzt dort auf eine Partnerschaft mit dem ehemaligen Softbank-Investment SBI. Zuletzt machte das ursprünglich in der Schweiz gegründete InsurTech nach eigenen Angaben rund 40 Millionen Dollar Umsatz und zählte 400.000 Kunden und 1.500 Versicherungsmakler.
Künstliche Intelligenz soll Schadensabwicklung vereinfachen
Für Nutzer ist die Plattform grundsätzlich kostenlos. Sie können Versicherungspolizzen fotografieren und hochladen und ein Makler prüft dann, ob es Verbesserungspotenzial gibt. Kommt es zu Änderungen oder Neuabschlüssen, schneidet wefox an den Gebühren mit, die Versicherungen an Makler bezahlen.
Für die Zukunft will wefox verstärkt auf Künstliche Intelligenz setzen: „Dieses Investment ermöglicht es uns, unsere Kerntechnologie weiterzuentwickeln, die unter anderem KI (Künstliche Intelligenz) nutzt, um Kunden mit den richtigen Versicherungen zusammenzubringen. Die Schadensabwicklung erfolgt automatisch und fast in Echtzeit. Dadurch wird der gesamte Prozess für den Kunden einfacher und sicherer“, sagt Gründer Julian Teicke, der sein Unternehmen zur „größten Versicherungsgesellschaft der Welt“ machen will.