Deutsches Steuer-Startup Taxfix erlangt den Unicorn-Status
Das im Jahr 2016 gegründete Berliner Startup Taxfix hat es sich zum Ziel gemacht, die digitale Abgabe einer Steuererklärung so einfach wie möglich zu machen. Dieses Konzept erfreut sich großer Popularität, nicht nur bei User:innen, sondern auch bei Investor:innen. Letztere haben Taxfix laut Handelsblatt nun zum Unicorn gemacht. Eine Finanzierungsrunde von 220 Millionen Dollar hebt die Bewertung der Jungfirma über die Marke von einer Milliarde Dollar. Es handelt sich hierbei um die bisher größte Transaktion im deutschen Startup-Markt in diesem Jahr.
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Taxfix macht Steuerformular zu simplem Fragebogen
Schwer verständliche Steuerformulare übersetzt das Neo-Unicorn in einen simplen Fragebogen, den die Nutzer:innen am Smartphone oder auf dem PC innerhalb von rund 20 Minuten beantworten sollen. Auf Basis der Daten füllt Taxfix die Steuerformulare aus und schickt sie elektronisch ans Finanzamt. Das Scale-up ist mittlerweile nicht nur in Deutschland, sondern auch in Italien, Frankreich und Spanien aktiv. Seit seiner Gründung schreibt das junge Unternehmen aber Verluste. Ende 2020 gab es ein Minus von 32,5 Millionen Euro, das Ergebnis für 2021 wurde noch nicht veröffentlicht. Doch die Investor:innen haben Vertrauen in die Jungfirma.
In den vergangenen Jahren sammelte Taxfix, das Mathis Büchi und Lino Teuteberg ins Leben gerufen haben, bereits mehr als 110 Millionen Euro ein. Mit der Series D-Runde fließt nun noch mal der doppelte Betrag in das Scale-up. Angeführt hat die Runde der Investor Teachers’ Venture Growth (TVG), der Risikokapitalzweig des Ontario Teachers’ Pension Plan (OTPP). Auch die bisherigen Taxfix-Investoren Valar Ventures von Peter Thiel, Creandum und Redalpine waren dabei.
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Neo-Unicorn will künftig weiter expandieren
„Wir sind unglaublich stolz darauf, mit TVG einen langfristigen Partner zu bekommen, der unsere Vision teilt“, zitiert das Handelsblatt Taxfix-CEO Martin Ott. Der ehemalige Facebook-Manager kam im vergangenen August zum Berliner Scale-up. Kurz zuvor hatte Taxfix bereits die Deutsche-Bank-Finanzmanagerin Franziska von Arnim ins Boot geholt, genau wie Björn Heckel, der zuvor unter anderem für Uber sowie Intuit gearbeitet hatte.
Der Pensionsfonds OTPP verfügt über ein Anlagevolumen von fast 250 Milliarden kanadischen Dollar und hat sich bereits unter anderem am Versandhändler Zalando, dem Raumfahrtunternehmen SpaceX, dem Spielhersteller Epic Games und dem Kryptobörsenbetreiber FTX Trading beteiligt. Mit dem frischen Kapital will Taxfix weiter expandieren und eine Sofortauszahlung anbieten. 50 Prozent der erwarteten Steuererstattung sollen die Kund:innen künftig sofort kostenlos erhalten.