Start im Süden Deutschlands

Deutschland: Tesla will nun auch als Ökostrom-Anbieter durchstarten

Das Solardach von Tesla ©Tesla
Das Solardach von Tesla ©Tesla
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Gerüchte sind dem Schritt bereits vorausgeeilt, dennoch ist es ein Paukenschlag in der Energiebranche: Tesla ist in Deutschland jetzt zum Stromanbieter geworden. Ökostrom, versteht sich. In den beiden südlichen Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg startet das Angebot zuerst und richtet sich dezidiert an eine kleine, aber wachsende Zielgruppe: jene Menschen, die zu Hause eine Powerwall des US-Unternehmens sowie eine Solaranlage haben.

Tesla setzt den Ökostromtarif, der bald in ganz Deutschland angeboten werden soll, mit dem britischen Energieunternehmen Octopus Energy um, der 2015 an den Start ging, seither auch nach Deutschland, Australien, Japan, Neuseeland und die USA expandiert ist und zu den 25 am schnellsten wachsenden Unternehmen Europas 2021.

„Der Tesla Stromtarif für Powerwall Besitzer*innen versorgt Dich mit günstigem Ökostrom, wenn Dein selbst erzeugter Strom mal nicht ausreicht“, heißt es seitens Octopus Energy. oder anders gesagt: Der Stromtarif soll dafür sorgen, dass sich die doch teure Investition in einen Powerwall-Stromspeicher für das Eigenheim schneller amortisiert. Konkret ist der Tarif nur für Besitzer einer Tesla Powerwall 2, die zu Hause zur Speicherung von Solar- oder Netzstrom verwendet wird, im Angebot. Diese schlägt samt unterstützender Hardware mit etwa 9.600 Euro zu Buche.

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Virtuelles Kraftwerk im Entstehen

Der Tarif ist dem Anbieter zufolge günstig, man bezahle nur die direkten Energiekosten, die fixen Netzkosten sowie den fixen Octopus-Anteil von 3 Euro. Der Tarif werde für 12 Monate garantiert, dann werden Kunden über die neuen Preise für das Folgejahr informiert. Außerdem soll man monatlich auch wieder kündigen können. Der Besitz eines Tesla-Autos ist übrigens nicht zwingend erforderlich, allerdings muss man bereit sein, dass man sich die teuren Solarziegeln von Tesla ebenfalls aufs Dach legen lässt.

Das Besondere an dem Stromtarif ist aber, was sich im Hintergrund abspielt. Denn über eine KI-basierte Handelsplattform will Tesla mit Hilfe der Powerwalls der Besitzer eine Art dezentrales, virtuelles Energiekraftwerk aufbauen. Denn kleine Stromerzeuger, etwa Solar- und Windenergieanlagen oder Wasserkraftwerke, können sich dem Netzwerk anschließen und ihren eigenen, überschüssigen Strom einspeisen, also handelbar machen. Damit begibt sich Tesla mit Partner Octopus in Konkurrenz etwa zu Sonnen aus Bayern oder Lichtblick aus Hamburg.

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Die britische Firma Octopus kooperiert bereits in UK mit Tesla. In den deutschen Markt ist sie durch die Übernahme des Energie-Startups 4hundred 2019 eingestiegen. Die Briten investierten 80 Millionen Euro in ihre neue deutsche Tochter. Octopus hält mittlerweile bei einer Bewertung jenseits der Milliarde Euro. Besonders begehrt ist die Software Kraken, die als Cloud-basierte Abrechnungs-, Big Data- und Serviceplattform weltweit viele Millionen Energieversorgungsverträge verwaltet.

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