Deutschland überholt China als zweitattraktivstes Land für Erneuerbare-Investitionen
In welchen Ländern lohnt sich eine Investition in erneuerbare Energien besonders? Dieser Frage geht das Wirtschaftsprüfungsunternehmen EY Jahr für Jahr im sogenannten „Renewable Energy Country Attractiveness Index“ nach. Bei der Belegung der Treppchenplätze im Ranking gibt es diesmal eine spannende Veränderung. Deutschland ist von Platz drei auf Platz zwei aufgestiegen – und hat damit China überholt, berichtet t3n.
Deutschland reduziert Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen
Wegen des Ukrainekriegs hat sich Deutschland im Jahr 2022 mehr denn je bemüht, unabhängiger von der Versorgung mit russischem Gas zu werden. Im April 2023 hat man außerdem noch die Atomkraftwerke Isar 2, Emsland und Neckarwestheim abgeschaltet. Aufgrund dieser Entwicklungen sind Investments in Erneuerbare in Deutschland dieser Tage sehr attraktiv.
Dazu kommt das Bestreben, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen insgesamt zu reduzieren. Geht es nach der Bundesregierung, soll der Energiemix in Deutschland bis 2030 zu 80 Prozent aus erneuerbaren Energien bestehen. Allein im Laufe des vergangenen Jahres ist der Anteil der erneuerbaren Energien laut EY von 41 Prozent auf 46 Prozent gestiegen.
USA bleiben auf Platz Eins bei Erneuerbaren-Investitionen
Aus Sicht der Wirtschaftsprüfer:innen dürfte es vor dem endgültigen Umstieg auf erneuerbare Energien noch einen Anstieg bei der Nutzung von fossilen Energien kommen. „Kurzfristig wird es wahrscheinlich zu einem verstärkten Einsatz von Kohle kommen, um die Auswirkungen der Unterbrechungen in der Stromversorgung zu verringern“, heißt es im Report.
Angeführt haben das Ranking übrigens wie schon im Vorjahr die USA. Diese belegen den ersten Platz diesmal unter anderem wegen der Verabschiedung des Inflation Reduction Acts im vergangenen Jahr: Die Vereinbarung stellt rund 369 Milliarden Dollar für Investitionen in Energieabsicherung und zur Bekämpfung des Klimawandels in Aussicht. Hinter den USA, Deutschland und China liegen im Ranking die Länder Großbritannien, Frankreich und Indien. Österreich hat es noch nicht in die Top Ten geschafft.