Die Austro-Bots kommen! Wie österreichische Chat-Software für Messenger oder Slack funktioniert
Noch kann man natürlich nicht von Künstlichen Intelligenzen sprechen, mit denen man sich gepflegt unterhalten kann, aber immerhin: Auch in Österreich kommen immer mehr Chatbots ans Tageslicht, die Nutzer über Messaging-Apps einfach mit Informationen zu unterschiedlichen Anfragen versorgen können. Das geht von Restauranttipps über Musikempfehlungen bis hin zum Organisieren von Freizeitaktivitäten. Außerdem gibt es mit dem BotsHackathon Vienna morgen, Samstag, die erste große Veranstaltung in Österreich, die sich ausschließlich dem Thema Bot-Entwicklung widmet. Vor Ort werden auch Entwickler sein, die für folgende Austro-Bots verantwortlich zeichnen:
1. Mica the Hipster Cat Bot
Mica The Hipster Cat Bot der Wiener Entwicklerin Barbara Ondrisek kennen aufmerksame Trending.Topics.at-Leser bereits. Er ist für Facebook Messenger und mittlerweile auch Skype verfügbar und empfiehlt dem Nutzer auf Anfrage Restaurants und Cafés in der Nähe. Mica (bzw. die Software) durchstöbert die Datenbanken von Foursquare, Yelp, Google Places und Facebook Places. Fällt eine Location in die von Ondrisek definierte Kategorie „Hipster“, dann wird eine Vorschau des Lokals direkt in Messenger oder im Skype-Chat angezeigt. Mica hat mit Mimi the Hungry Cat Bot übrigens bereits eine kleine Schwester bekommen, die sehr ähnlich funktioniert.
2. Toni the Euro 2016 Bot
Wer zu faul zum Googeln ist, kann im Facebook Messenger (einfach auf diesen Link tippen oder den Code unten mit der Messenger-App scannen) Toni the Euro 2016 Bot anschreiben und Fragen wie „Wann spielt Frankreich gegen Spanien?“, „Wer spielt heute?“ oder „Wann spielt Deutschland?“ stellen. Der Bot antwortet derzeit nur auf Englisch und liefert die Zeiten für die erfragten Spiele. Fragt man Toni, wer die Euro wohl gewinnen wird, sagt die Software, dass Spanien und Deutschland ganz gute Chancen haben. Komplexere Fragen nach der Torschützenliste oder wer im Team von Island spielt, kann der Bot noch nicht beantworten. Kreiert wurde die Software von Creative Workline, eine App-Entwicklungsfirma aus Wien.
3. Record Bird
Das österreichische Start-up Record Bird (TrendingTopics.at berichtete)hat sich der Empfehlung von neuer Musik verschrieben. Diese Musik-Empfehlungen kann man sich jetzt auch via Facebook Messenger oder der Messaging-App Kik senden lassen. Derzeit kann man den Bot fragen, welche neuen Releases es diese Woche gab, welche neuen Alben diese Woche angekündigt wurden, und man kann ihn nach einzelnen Bands oder Künstlern fragen, ob sie etwas Neues veröffentlicht haben. Für die Betreiber von Record Bird stellt der Bot die Möglichkeit dar, Nutzer den eigenen Dienst einfach ausprobieren zu können, ohne sich erst eine App installieren zu müssen – der Bot soll aber auch kein Ersatz für die native App darstellen.
4. Xeet Bot
Dieser Bot (derzeit für Telegram verfügbar) soll künftig über verschiedenste Messaging-Kanäle das Organisieren von Freizeitaktivitäten mit Freunden vereinfachen und dafür sorgen, dass alle Teilnehmer auch auftauchen. Der Bot, der künftig auch für Skype, Slack, Messenger oder WhatsApp verfügbar gemacht werden soll, wird auf Basis des Microsoft Bot Framework entwickelt. Hinter Xeet stehen Bernd Hirschmann, Jakob Hohenberger, Stefan Schnuderl und Harald
Schaffernak, eine junge Firma aus Graz.
5. Yodel
Über Yodel aus Wien hat TrendingTopics.at bereits einmal berichtet: Der Bot des jungen Start-ups rund um die Gründer Mike Heininger, David Heininger und Mario Uher sorgt dafür, dass man aus der Firmen-Messaging-App Slack heraus Anrufe zu herkömmlichen Telefonnummern machen oder eingehende Anrufe annehmen kann (und nicht nur VoIP-Calls zu anderen Slack-Nutzern). An den Bot ist bereits ein Business-Modell geknüpft: 20 US-Dollar pro Monat bezahlt man für zwei internationale Rufnummern und zwei gleichzeitige Telefonate. Berater des Start-ups ist Markus Wagner.
6. friendseek
Der friendseek Bot (derzeit für Messenger) der Wiener Firma Synexit ist dafür gedacht, andere Menschen zu Freizeitaktivitäten zu finden. Er soll Leute finden können, die ebenfalls an Tanzen, Reisen oder Sportraining interessiert sind und in der näheren Umgebung des Nutzers leben. Auch nach Alter oder Geschlecht kann man die vorgeschlagenen Personen von dem Bot sortieren lassen. Die präsentierten Profile stammen von der Community-Plattform www.friendseek.com.
7. PreisalarmBot
Der PreisalarmBot (derzeit für Messenger) kann dem Nutzer eine Benachrichtigung schicken, wenn sich der Preis bei einem Produkt auf Amazon geändert hat. Dazu tippt man zuerst den Produktnamen in den Chat (z.B. „suche iPhone 6“) und bekommt dann eine Reihe passender Produkteinträge zurückgeliefert. Tippt man auf „Alarm aktivieren“, dann bekommt man über die Messaging-App eine Benachrichtigung, sobald der Preis fällt und das Produkt günstiger zu haben ist. Der Bot wird vom Wiener Simon Brändle entwickelt.
8. StreetViewWien
Wie ein Bot im Tourismusbereich funktionieren kann, zeigen die Vermieter der Ferienwohnung Streetview Wien. Sie bieten für den Messenger einen Bot an, der immer wiederkehrende Kundenanfragen zu den Annehmlichkeiten der Unterkunft beantwortet. Die Antworten liefert der Bot auf Englisch – etwa, wenn man nach „arrival, available, baby, breakfast, children, cleaning, departure, key, location, nightlife, neighborhood, pics, playground, pharmacy, price, public transport, restaurant, rooms, terms, ticket“ fragt.
9. ChatBotKit
David „The Botfather“ Pichsenmeister gehört derzeit zu den Pionieren in Österreich, was Bot-Entwicklung angeht. Er hat bereits einige kleinere Bots (z.B. Doublemoji für Telegram) programmiert, strebt aber nach Größerem. Mit ChatBotKit will er Medien und Unternehmen eine Plattform anbieten, auf deren Basis man ohne Programmierkenntnisse einen News-Bot für seine Nutzer erstellen können soll, um sie direkt in Messaging-Apps mit Nachrichten versorgen zu können.
Anmerkung: Listen sind selten vollständig. Wenn Dir ein wichtiger österreichischer Bot fehlt, dann schreib´s in die Kommentare.