Die erste grüne Zahnpasta-Tube soll zum Standard werden
Zahnpasta-Tuben gehören zu jenen Verpackungen, die besonders schwer zu recyceln sind. In der Regel bestehen sie aus einem Kunststoff-Laminat, das innen mit Aluminium beschichtet ist. Jährlich werden weltweit schätzungsweise 20 Milliarden Tuben verwendet und weggeworfen und nur ein kleiner Bruchteil davon kommt für ein Recycling infrage. Das könnte sich ändern, denn der Konzern Colgate-Palmolive hat die nach eigenen Angaben erste voll recyclingfähige Zahnpasta-Tube entwickelt.
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HDPE erstmals flexibel genug
Colgate stellt unter anderem Zahnpflegeprodukte her und gilt als eine der bekanntesten Marken der Welt. Fünf Jahre hat der Hersteller daran gearbeitet, um eine Zahnpastatube aus HDPE, High Density Polyethylen, herzustellen. Dieser Kunststoff gilt als besonders ökologisch, da er im Gegensatz zu PVC lediglich aus Wasserstoff und Kohlenstoff besteht und damit im Idealfall in der Müllverbrennung zu Kohlendioxid und Wasserdampf verbrennt. Bisher galt HDPE allerdings als ungeeignet für Tuben, da der Kunststoff zu steif ist, um zusammengedrückt zu werden.
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2030 nur noch recyclingfähiges Plastik in der EU
Im März soll die neue Tube in den USA bereits in den Regalen stehen. Zunächst als neue Nachhaltigkeits-Linie „Smile for Good“ – eine Zahnpasta mit ausschließlich natürlichen Inhaltsstoffen. Die Tuben-Vision ist aber größer. Bis 2025 sollen alle Colgate-Zahnpasta-Produkte in die grüne Tube – rechtzeitig, denn bis 2030 sollen in der EU alle Kunststoffverpackungen recyclingfähig sein. Der Konzern hat angekündigt, das Produktionsverfahren der neuen Tuben-Technologie auch mit anderen Firmen teilen zu wollen, um einen Industriestandard einzuführen.
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