“Die größten Waldbrände in der Geschichte der Europäischen Union”
Seit Tagen wüten in Griechenland gefährliche Waldbrände. Die am stärksten betroffenen Gebiete sind Alexandroupolis sowie die Gemeinden Dadia und Rodopi in Ostmakedonien, die Gemeinde Fyli im Nordosten von Attika, Böotien und die Insel Euböa. Insgesamt wurden bereits 99 Waldbrände registriert, davon 55 allein in den letzten 24 Stunden.
Die Waldbrände im griechischen Alexandroupolis sind, nach Angaben des Kommissars für humanitäre Hilfe und Krisenschutz, die größten in der Geschichte der Europäischen Union. Feuerwehrleute aus zahlreichen EU-Staaten nehmen an den Löscharbeiten teil. 60 davon wurden verletzt. Zudem wurden , laut BBC, kürzlich mindestens 18 Leichen in den griechischen Wäldern gefunden.
73.000 Hektar – eine Fläche fast so groß wie Hamburg
Die Brandgefahr bleibt in Griechenland nach Angaben des Zivilschutzes dementsprechend auch heute noch hoch. Laut dem European Forest Fire Information System (EFFIS) wird in den nächsten 48 Stunden mit hoher Brandgefahr in ganz Griechenland gerechnet.
Positiv an der Lage ist nur, dass die Winde deutlich nachgelassen haben sollen, zumindest den Meteorolog:innen im griechischen Rundfunk (ERT) nach. Trotz weniger Wind bleibt die Brandgefahr in Griechenland hoch. Besonders verheerend ist die Situation in Mittelgriechenland, im Bereich der großen Hafenstadt Alexandroupolis an der griechisch-türkischen Grenze, wo die Lage bereits den sechsten Tag in Folge kritisch ist.
“Mittlerweile sind mehr als 73.000 Hektar verbrannt”, twitterte der Kommissar für humanitäre Hilfe und Krisenschutz, Janez Lenarčič, am Donnerstag. Die Waldbrände im griechischen Alexandroupolis sind, seinen Angaben nach, die größten in der Geschichte der Europäischen Union. 73.000 Hektar entsprechen 730 Quadratkilometern, also eine Fläche fast so groß wie Deutschlands zweitgrößte Stadt Hamburg.
60 Verletzte Helfer:innen, 18 gefundene Leichen
Neben den griechischen Kräften sind auch zahlreiche Feuerwehrwehrleute und Piloten mit Löschflugzeugen aus Deutschland, Albanien, Frankreich, Bulgarien, Tschechien, Schweden und Zypern im Einsatz. Während der schweren Brände wurden in den vergangenen Tagen 60 Feuerwehrleute bei Löscharbeiten verletzt. Das teilte am Donnerstag Feuerwehrsprecher Giannis Artopoios mit der Öffentlichkeit.
Doch nicht nur für Verletzte haben die Brände in Griechenland gesorgt: Die Flammen haben sich am Montag schnell im großen bewaldeten Nationalpark Dadia im Norden von Alexandroupolis ausgebreitet. Rettungsdienste haben Textnachrichten an die umliegenden Gebiete gesendet, um die Bewohner:innen zur Evakuierung aufzufordern. Vor dieser Nachricht wurde bereits über den Tod eines Migranten in der Gegend berichtet.
Am Dienstag wurden laut BBC-Bericht weitere achtzehn Leichen in der Nähe einer Hütte außerhalb des Dorfes Avantas gefunden. Das geschah, als die Feuerwehr die verkohlten Überreste eines Gebäudes untersuchte. Der Sprecher des Feuerwehrdienstes, Yiannis Artopios, erklärte, dass die Möglichkeit, dass es sich bei den Opfern um irreguläre Migrant:innen handelt, untersucht wird, da keine Berichte über vermisste Bewohner :innen Griechenlands vorliegen.
„Wir müssen die nationalen und gemeinsamen Präventions- und Vorbereitungsmaßnahmen weiter stärken angesichts immer brutalerer Brandsaisonen.“ forderte Janez Lenarčič öffentlich.
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