Die Höhle der Löwen: Möchtegern-Mönche schmieren den Investoren süßen Essig ums Maul
In der elften Sendung von „Die Höhle der Löwen“ bringen Mönche süßen Essig in die heiligen Hallen der Investoren. Allerdings sind die Gründer von „Klostervogt” Jürgen Hartwig und „Bruder” Wolfgang Streblow keine echten Geistlichen, sondern verkleidete Kloster-Enthusiasten. Ihre süße Darguner Soße ist ein mit Wein verfeinerter Essig. Der Verzehr soll Verdauung und Wohlbefinden fördern. Die Gründer suchen einen Vermarktungspartner. Dafür benötigen sie 20.000 Euro und würden 20 Prozent ihrer Unternehmensanteile abgeben. Die Investoren loben bei der Verkostung den Geschmack. Dagmar Wöhrl glaubt, dass die Gründer organischen wachsen können. Keiner der Investoren erbarmt sich für einen Deal.
Gassie-Geher per App bestellen
Lisa Jedlicki und Anna-Alexia Hoffmann wollen mit ihrer Gassie-Geh-App Vierbeinern etwas Gutes tun. Über „Walkie“ können unkompliziert Hunde-Sitter gefunden und gebucht werden. Ob spontan oder bis zu einer Woche im Voraus – nach nur wenigen Klicks ist ein geeigneter „Walkie” gefunden. Seit Februar 2017 ist die App auf dem Markt, allerdings ist der Service nur in Frankfurt und München verfügbar. Um weiter zu wachsen, hoffen sie auf eine Investition in Höhe von 300.000 Euro und bieten dafür 20 Prozent am Startup. Die bisher erreichten 6.000 Downloads sind Frank Thelen zu wenig. Die Bewertung sei „astronomisch“, kritisiert Carsten Maschmeyer. „Walkie“ spaziert ohne Deal nach Hause.
Klamotte ohne Motte
Ein von Motten zerfressener Kaschmir-Pullover machte Ralph Ecks zum Mottenjäger. Die herkömmlichen Abwehrprodukte haben den Hamburger nicht überzeugt. So entwickelte er „Caps Air”. Das Kleiderbügel-Kapselsystem besteht aus einem Kleiderbügel mit integrierter Duftkapsel und soll für einen mottenfreien und duftig-frischen Kleiderschrank sorgen. Um den Massenmarkt zu erobern, benötigt Ralph 200.000 Euro und bietet dafür 20 Prozent seiner Anteile an. Carsten Maschmeyer findet Ralp dufte, aber der Preis für das Produkt sei zu hoch. Ralf Dümmel bietet 200.000 Euro, allerdings für 30 Prozent. Den Deal steckt der Klamotten-Experte in den Sack.
An der Flasche hängen
Vor der Gründung von „YFood” waren Benjamin Kremer und Noel Bollmann in der Finanzbranche tätig und ihr stressiger Arbeitsalltag sorgte für ungesunde Ernährungsgewohnheiten. „Deswegen haben wir ‚YFood’ entwickelt. Ein Getränk, das eine komplette Mahlzeit gesund und schnell ersetzt”, so Noel. „Es besteht aus einer Reihe natürlicher Zutaten und gibt dem Körper alles, was er benötigt: Proteine, Ballaststoffe, Kohlenhydrate, wichtige Omega Fettsäuren sowie das gesamte Vitamin- und Mineralspektrum.Mit einem Drink deckt man 25 Prozent des Tagesbedarfs aller essentiellen Nährwerte ab und es macht satt – im Durchschnitt bis zu vier Stunden.”
Die Flüssignahrung soll eine gesunde und mobile Alternative zu Fastfood und Fertiggerichten sein. Bisher vertreiben sie ihr Getränk über den Onlineshop. Nun wollen sie Kapital in Höhe von 200.000 Euro einzusammeln und einen starken Vertriebspartner an ihre Seite holen. Dafür bieten sie zehn Prozent an dem Unternehmen. Georg Kofler erinnert der Geschmack an „Baileys, bloß ohne Alkohol“. Frank Thelen bietet 200.000 Euro, will aber 20 Prozent. Dagmar Wöhrl und Ralf Dümmel wollen zusammen 25 Prozent für 200.000 Euro. Die Gründer entscheiden sich für Frank Thelen.
Tüftlerpärchen stellt gleich zwei Erfindungen vor
Monika Steidl und Markus Kubitschek sind ein wahres Tüftlerpärchen und stellen gleich zwei Erfindungen vor. Der „Poolathlete” ermöglicht das Schwimmen auch in kleinen Pools und das ohne Gegenstromanlage. Das Gurtset wird um die Hüfte gelegt und der Karabiner an der Öse des Poolathlete befestigt. Die durch das Schwimmen freigegebene Energie wird im Gerät gespeichert und vor dem nächsten Tempo wieder freigegeben. Es entsteht ein Memory-Effekt, der den Schwimmer wieder zurückzieht. Carsten Maschmeyer schwimmt gerne, aber fehlende Umsatzzahlen schrecken ihn ab. Da der Poolathlete erst seit zwei Wochen auf dem Markt ist, gibt es nämlich noch keine Daten.
Als zweites Produkt präsentieren sie das „Painttablet” – ein multifunktionales Board für die Malerarbeiten. Lästiges Abkleben soll damit der Vergangenheit angehören, ein zusätzlicher Spritzschutz wird nicht mehr benötigt und die Konstruktion vereinfacht das Ausbessern von Wänden, Decken und das Ansetzen an Sockelleisten. Für 20 Prozent an ihren Erfindungen hoffen sie auf ein Investment von 160.000 Euro. “Sie sind ja wie Daniel Düsentrieb”, sagt Judith Williams. Keine der Ideen zündet bei den Investoren. Die Gründer zischen ohne Deal ab.
Tape-Erfinderin macht den Deal fest
Über 13 Jahre hat Sabine Kroker ihre eigene Physiotherapiepraxis geführt: „Tagtäglich war ich mit kinesiologischen Tapes und Verbänden in Verbindung und wir haben viele Krankheitsbilder damit behandelt.“ Zusätzliche Medikamente führten bei Patienten zu Magenschmerzen und bei einer Creme hielt das Tape nicht mehr. Deswegen hat sie „Aktimed”, ein Tape mit integrierten Wirkstoffen entwickelt. „Diese Wirkstoffkombination ist in den Kleber beim Tape eingearbeitet und beim Zinkleimverband in die Paste. Damit kann es direkt an der geschädigten Struktur wirken”, erklärt ihr Ehemann Jens Kroker das patentierte Produkt.
Eine Zulassung als Medizinprodukt wurde für alle Produkte erteilt. Jetzt benötigen die Gründer Hilfe bei Vermarktung und Vertrieb. Ihr Angebot an die „Löwen”: 150.000 Euro für zehn Prozent der Anteile an ihrer Firma „Aktimed”. Ralf Dümmel und Carsten Maschmeyer bieten 150.000 Euro, wollen aber 25 Prozent. Maschmeyer sei in der Sport- und Medizinwelt gut vernetzt. Dümmel habe schon Millionen von kinesiologischen Tapes verkauft. Sabine und Jens gehen auf die Investmentzusage ein.