Die Top 20 Gründe, warum Startups scheitern
Was gehört zum Gründen oft dazu? Richtig: Scheitern. Dem Kreditschutzverband KSV 1870 zufolge war 2018 ein Drittel der insolventen Unternehmen nicht älter als vier Jahre. Das erste Jahr überlebt man leichter, da mussten nur 2,7 Prozent der in Österreich neu gegründeten Unternehmen wieder zusperren. In Wien ist das Leben für Jungunternehmer besonders hart: In der österreichischen Hauptstadt liegt der Anteil der Unternehmen, die nicht älter als vier Jahre werden, bei 40 Prozent.
„Es ist wieder cool, Unternehmer zu sein. Gleichzeitig zeigt sich aber, dass die heimische Gründer-Szene im internationalen Vergleich nach wie vor Aufholbedarf hat – insbesondere wenn es darum geht, frisches Kapital zu lukrieren. Ein Faktor, der für viele rasch zur unüberwindbaren Hürde wird“, so Ricardo-José Vybiral, MBA, CEO der KSV1870 Holding AG. „Gleichzeitig ist die Anfangsphase ist auch eine Art Feuertaufe. Schafft man es über diese Hürde, erhöht sich die Chance, sein Unternehmen nachhaltig zu etablieren, maßgeblich.“
Kann der Markt das brauchen?
Was sind also die wichtigsten Gründe, warum junge Unternehmen zusperren müssen? CB Insights, bekannt für Analysen zu Startup- und Tech-Themen, hat dieses Jahr eine lange Liste an Tech-Startups angelegt, die eingegangen sind und daraus 101 Firmen ausgewählt, für die von Investoren oder Foundern die Gründe fürs Scheitern angeführt wurden. Daraus hat sich folgende Liste der Top 20 Gründe für das Aus von Startups ergeben:
- No Market Need (42%)
- Ran Out Of Cash (29%)
- Not The Right Team (23%)
- Get Outcompeted (19%)
- Pricing/Cost Issues (18%)
- User Un-Friendly Product (17%)
- Product Without A Business Model (17%)
- Poor Marketing (14%)
- Ignore Customers (14%)
- Product Mistimed (13%)
- Lose Focus (13%)
- Disharmony Among Team/Investors (13%)
- Pivot Gone Bad (10%)
- Lack Passion (9%)
- Failed Geographical Expansion (9%)
- No Financing/No Investors Interest (8%)
- Legal Challenges (8%)
- Didn’t Use Network (8%)
- Burn Out (8%)
- Failure to Pivot (7%)
Diese Ergebnisse sollte man nun nicht auf die gesamte Startup-Branche umlegen, doch sie geben Indizien, warum es oft nicht funktioniert. Der mit Abstand wichtigste Grund laut CB Insights ist, dass es keinen Bedarf am Markt gibt bzw. Lösungen angeboten werden, die am Markt vorbei entwickelt wurden und die Kunden nicht verstehen. Wie es ein Gründer ausdrückt: „Ärzte wollen mehr Patienten und kein effizienteres Büro.“
Zweitgrößtes Problem ist die Finanzierung – auch hier weiß man, dass es gerade in Österreich sehr schwer ist, Anschlussfinanzierungen von mehreren Millionen Euro zu holen. Wer sich nicht rechtzeitig im Ausland umsieht, dem droht, dass bald das Geld ausgeht. Auf Platz 3 liegt das Team bzw. das falsche Team. Kein Wunder: Gerade in der frühen Phase schauen Investoren vor allem auf die Zusammensetzung des Gründer-Teams – es gilt als wichtigster Hinweis darauf, ob eine Firma funktionieren wird oder nicht.