Dieser Wiener Entwickler hat tatsächlich eine Kryptowährung namens SchillingCoin gelauncht
Hat die Krypto-Welt wirklich noch einen weiteren Coin gebraucht? Der Wiener Software-Entwickler Andrei Miu findet: ja. Deswegen hat er den SchillingCoin ins Leben gerufen – eine kleine Alternative zu Bitcoin, die sich – wie der Name schon suggeriert – in Österreich zum Bezahlen bei Händlern durchsetzen soll. “Ich will eine Kryptowährung schaffen, an die sich auch ältere Leute herantrauen und mit der man einfach in die Krypto-Welt einsteigen kann”, sagt Miu im Gespräch mit Trending Topics. Bereits seit 2012 beschäftigt er sich mit Krypto-Assets, 2017 schließlich entschloss er sich dazu, den SchillingCoin zu schaffen. Vor kurzem wurde gelauncht, aktuell ist der Coin mit dem Kürzel OES rund 2 bis 3 Cent wert.
“Ich habe gesehen, dass Bitcoin ein schlechtes Image bekommen hat, weil er immer wieder mit dem Darknet und illegalen Geschäften in Verbindung gebracht wurde”, sagt Miu. Mit dem SchillingCoin, den Nutzer minen und auf einigen wenigen dezentralen Exchanges auch schon kaufen und verkaufen können (Crypto-Bridge.org und crex24.com). Auch an einigen ATMs in der Steiermark soll man den SchillingCoin laut Miu bereits kaufen können, und (vielleicht am wichtigsten): Es gibt bereits einige Unternehmen in Österreich, bei denen man mit dem Krypto-Coin zahlen kann.
Ein Fork von Peercoin
Technisch gesehen sei der SchillingCoin keine Innovation, so Mui. Ihm gehe es vor allem darum, Vertrauen über den Bezug zu der alten österreichischen Währug herzustellen. “Das soll kein riesiges Unternehmen werden“, sagt Miu. “Wir wollen viele Händler anbinden und sehen das eher als nationales Projekt.” Technisch gesehen ist der SchillingCoin eine Abspaltung von Peercoin (ein so genannter Fork) und basiert auf dem selben Algorithmus (SHA256) wie Bitcoin. Das bedeutet: Wer den Coin minen will, kann dazu die selbe Hardware benutzen wie für das Schürfen von BTC.
Auch einen ICO ah sich Miu im Zuge des Hypes rund um Bitcoin, Ethereum und Co überlegt, dann aber davon abgesehen. “Ich wollte einen ICO machen, habe dann aber gesehen, dass das sehr teuer ist“, sagt der Entwickler. „Deswegen ist das jetzt ein Open-Source-Projekt. Die Kosten für die Börsenlistungen werden durch Spenden und durch das Team gedeckt.” Derzeit würden sieben Leute bei seinem Projekt mitmachen.
„Es ist keine Währung“
Dass Krypto-Assets und die rechtlichen Rahmenbedingungen kompliziert sind, weiß Miu. “Die SchillingCoins sind nicht gleichzusetzen mit dem Euro oder dem Dollar. Es ist keine Währung”, sagt er. Einige Partner für das Projekt hat er schon gefunden. Etwa die Grazer Firma deSIGNhouses, die sich auf das Planen und Bauen von Häusern spezialisiert hat. Sie wird als eine von einer Handvoll Firmen auf der Webseite gelistet, die SchillingCoin bei Bezahlungen akzeptieren.
“Ich habe mich dazu entschlossen, da mitzumachen. Es ist sicherer als Bitcoin, man kennt die Leute, die das machen, und ich hab Vertrauen dazu. Außerdem kann man sich sicher sein, dass das im Land bleibt”, sagt Wolfgang Blaschek, Chef von deSIGNhouses. Das Bezahlen per Wallets sei einfach, und auch die Abrechnung nicht komplizierter als mit Euro. Blaschek bestätigt: “Es hat schon jemand damit bezahlt. Auch wenn es sich nur um einen kleinen Betrag gehandelt hat.”