Dieter Zirnig von neuwal.com: „Mein Ziel ist es, andere Leute für Politik zu begeistern“
Dieter Zirnig ist Digital und Political Entrepreneur. Oder noch besser, Digital everywhere. Dieter liebt Medien, Journalismus, Digital, Politik und Bildung. Und Klavierspielen. Seine Internet-Plattform neuwal.com transferiert seit 2008 Politik positiv und konstruktiv in neue, digitale, journalistische und innovative Formate. Unter dem Label “neuwal” gibt es unterschiedliche Projekte und Aktivitäten mit wechselnden Kooperationspartnern und Teams.
Was treibt dich an?
Dieter Zirnig: Verändern und mitgestalten. Neue digitale Ideen umsetzen und auf den Boden bringen. Journalismus und Politische Bildung. Leute motivieren, mitnehmen und gemeinsam Projekte realisieren. Klavier, Yoga, Programmieren, Mountainbiken, Gesellschaftsspiele und meine Familie. Momentan motiviert mich auch das neue Podcast-Projekt “Ganz offen gesagt” von Julia Ortner, Eva Weissenberger und Sebastian Krause. Das sind super Ideen und Umsetzungen die mich begeistern.
Wann hast du Politikvermittlung als Thema entdeckt?
Die Idee hinter “neuwal” war eigentlich, meine eigene Wahlentscheidungssuche transparent zu machen. Daraus entwickelten sich Interviews, Wahlumfragen, Tools, Videocasts, Podcasts, Ameisenrunden, Political Public Viewings, Visualisierungen, der Lange Tag der Politik, ein Pop-Up-Store, Wahl-entscheidungshilfen und letztlich ein interaktives Kartenspiel – die neuwal Elefantenrunde. Alles zusammen ist es eine sich ständig weiterentwickelnde Selektion aus Journalismus, Digital, neuen Formaten und Politischer Bildung.
Was war alles vor neuwal?
Klagenfurt. Wörthersee. Festung. Musikgymnasium. Handelsakademie. Matrose. Tourismuskolleg. FH Hagenberg. Digitale Medien. Erster Agenturjob: FCBi. Hewlett-Packard. Wien – Digital Marketing. Palo Alto – Global Digital Strategist. Systemisches Coaching/Organisationsentwicklung. Elextrolux. Selbständigkeit. Digital Mindshift. Viele Reisen.
Hat es für diese Initiative einen bestimmten Auslöser gegeben?
Ja. 2008 hat es vorgezogene Neuwahlen in Österreich gegeben. Ich hab mich echt intensivst mit allen Partei- und Wahlprogrammen auseinandergesetzt, viele Interviews geführt und möglichst viele Informationen und Eindrücke in meinem Blog publiziert. Auslöser dafür war primär meine eigene Entscheidungsfindung, die ich mit neuen Formaten transparent und allen zugänglich machen wollte. Das war so der Startschuss für die nachfolgenden Projekte und Umsetzungen.
Was sind deine Ziele mit neuwal?
Mein Ziel ist es, andere Leute für Politik zu begeistern und ihnen politische Themen einfach und in neuen Formaten näher zu bringen. Der Weg zur politischen Bildung führt bei neuwal über Onlinejournalismus und eben neuen Formaten. Ein Ziel ist es, noch intensiver mit Medienunternehmen zusammenzuarbeiten, um gemeinsam neue spannende Inhalte und Formate zu entwickeln und umzusetzen.
Bist Du ein politischer Mensch?
Ja, allerdings nie und nicht parteipolitisch, sondern an der Politik, ihren Strukturen, Prozessen, Parteien, Positionen, Strategien und Inhalten interessiert. Nichts lieber als Erstwählenden, Jungwählern und politisch interessierten Menschen Politik einfach näher zu bringen, nichts lieber als Politik ins Digitale Zeitalter zu transformieren, darüber konstruktiv zu diskutieren und dafür die passenden Inhalte und Tools anzubieten.
Welche Rolle spielt Politik für dich?
Politik und Digital spielen bei mir eine sehr, sehr, sehr große Rolle. Ich liebe politische Diskussions-sendungen, TV-Duelle, Elefantenrunden, Interviews, Podcasts und vor allem die ZIB2. Spannend finde ich es, wenn sich Medien bei der Berichterstattung trauen Innovation zu zeigen. Da sehe ich schon noch eine Menge an Möglichkeit und Potential, das man entwickeln und umsetzen kann um Journalismus noch enger mit Politischer Bildung konstruktiv zu verknüpfen.
Welchen Stellenwert nimmt das Themenfeld Entrepreneurship bei dir ein?
Ich bin seit fünf Jahren im Bereich “Digital und Political Entrepreneur” selbständig tätig. Mir macht meine Arbeit ungeheuer viel Spaß. Ich liebe Digital, Medien, Politik und Bildung und arbeite für mein Leben gerne. Ich lebe davon und suche immer nach Kooperationspartnern, die gemeinsam neue digitale Ideen und Formate im Bereich Politik und Medien umsetzen möchten. Ich darf zwei Organisationen führen: Mit “Digital Mindshift” bringe ich Unternehmen und Organisationen ins digitale Zeitalter, und mit “neuwal” wird Politik, Journalismus und Bildung ins digitale Zeitalter transformiert. Selbständigkeit ist sehr herausfordernd – ich kann enorm viel lernen und darüber bin ich schon sehr dankbar. Manchmal denke ich mir, es würde es schon vereinfachen, wenn ich wüsste, wie es in einem halben Jahr aussieht.
Und warum ist es dann genau dieses Projekt geworden?
neuwal 2017 ist nicht mehr neuwal 2008. Das Projekt lebt durch Weiterentwicklung. Als Online-Medium war neuwal.com immer am Puls der Zeit. Ich startete bei neuwal.com mit Interviews, Kommentaren. Jetzt sind wir bei komplexeren Tools oder einem interaktiven Kartenspiel – der neuwal Elefantenrunde – angelangt und haben konstruktiven Journalismus mit politischer Bildung kombiniert.
Was würde der Welt abgehen, wenn es euch nicht geben würde?
Nichts. Dann würde es wer anders in einer anderen Form machen. Aber so – so macht es auch neuwal. Und das ist gut so.
Was treibt dich an, immer wieder neue Projekt zu starten?
Es sind viele Ideen und der Wunsch zur Veränderung und Mitgestaltung. Eines meiner Ziele bei neuwal ist es, jedes Jahr ein neues Projekt zu starten, es auf den Boden zu bringen und umzusetzen. Das gelingt mir mit meinen Teams seit einigen Jahren ganz gut. Derzeit motiviert mich vor allem die neuwal Elefantenrunde – das politischen Kartenspiel – und daraus noch mehr zu entwickeln.
Wo findest du den Raum, um deine Leidenschaft ausleben zu können?
Ich liebe Yoga, daher entstehen viele Überlegungen eigentlich im Yoga-Studio, wenn alles ruhig und entspannt ist. Meine Yoga-Lehrerin wird keine Freude haben, wenn sie liest, dass mein Hirn während den Savassanas auf Hochtouren läuft Oder im IMPACT HUB Vienna und zu Hause bei meinem mobilen Arbeitsplatz zwischen Wohn-, Schlaf- und Kinderzimmer.
Worauf verzichtest Du?
Ich freue mich jeden Tag, dass ich das machen kann, was mir am meisten Spaß macht und wo ich einen Mehrwert liefern kann. Ich verzichte auf einen regelmäßigen Tagesablauf und auf ein Team, mit dem ich täglich vor Ort zusammenarbeite. Das geht mir schon oft ab.
Wer sind deine wichtigsten und stärksten Unterstützer? Wer baut dich auf, wenn es einmal nicht so klappt?
Ganz klar: Freundin, Tochter, Katze und die Teams, mit denen ich zusammen arbeite. Danke dafür. Derzeit ist die Unterstützung von Lehrenden an den Schulen, die sich für die neuwal Elefantenrunde und Workshops für ihre SchülerInnen interessieren und die Zusammenarbeit mit politischen Organisationen sehr wichtig.
Wohin wird Dich deine Arbeit noch bringen? Gibt es noch geheime Projekte?
Als Entrepreneur sieht fast jeder Tag, jede Woche anders aus. Wenn ich mir mit meinen Projekten und Ideen weiterhin das Leben leisten kann – super. Wenn nicht, gibt es sicherlich andere Möglichkeiten. Neue Projekte? Ja. Zwei Projekte stehen bei neuwal.com wieder in der Pipeline – ich hoffe, sie starten im Dezember. Und das feine ist: Die Zielgruppe der politischen Feinspitze wird Tag für Tag größer!
Hast Du Tipps für unsere LeserInnen?
Glaube an Deine Ideen. Glaube an Dein Team. Glaube an Dich. Reflektiere und arbeite transparent. Probiere immer wieder Neues aus und lerne dazu.
„Way to Passion“ ist ein Projekt von Reinhard Herok und Thomas Peham. Ihr Ziel ist es, mit Interviews aufzuzeigen, wie leidenschaftliche Menschen einen Beitrag für eine bessere Welt leisten können. „Way to Passion“ stellt TrendingTopics.at ausgewählte Inhalte zur Zweitveröffentlichung zur Verfügung, vielen Dank dafür!