Digicust: 200.000 Euro für das Schwechater Zoll-Startup
Ein virtueller Zollroboter namens „Dexter IDP“, der den gesamten Prozess von der Übermittlung der Zolldokumente bis zum Ausfüllen der fertigen Zollanmeldungen übernimmt: Daran arbeitet das Schwechater Startup Digicust seit geraumer Zeit. Der Standort ist kaum verwunderlich, immerhin ist der Flughafen in Schwechat prädestiniert für die Digitalisierung des Zollbetriebs. Weltweit soll das Marktpotenzial gar bei 60 Milliarden Dollar liegen.
Um in der Industrie schneller punkten zu können, hat sich das Startup nun in einer Seed-Finanzierung 200.000 Euro geholt, und zwar jeweils 100.000 Euro von Sofia Angels Ventures und von den Startup Wise Guys. Mit dem frischen Geld wolle man sich weiter darauf fokussieren, Dexter IDP weiterentwickeln und „Kunden in allen Branchen und weltweit eine Lösung für die automatisierte End-to-End-Dokumentenverarbeitung und automatisierte Zollerklärungen anbieten“, so Borisav Parmakovic, CEO und Mitgründer von Digicust.
Bereits 50.000 Zollanmeldungen digitalisiert
Digicust ist bereits im operativen Einsatz und hat im Jahr 2022 50.000 Zollanmeldungen von mehr als 700 Industrieunternehmen ausgefüllt. Der Zoll-Roboter soll vor allem mühselige Handarbeit ersetzen und „Tausende von Zollanmeldungen pro Tag zu einem Bruchteil der Kosten“ abwickeln können. Zu den wichtigsten Kunden des Startups zählen G. Englmayr Zoll & Consulting GmbH, German Zoll.Ution GmbH und Rüdinger Spedition GmbH.
Sofia Angel Ventures ist ein kleinerer, etwa 13 Millionen Euro großer Startup-Fonds aus Sofia, der sich mit Unterstützung des European Investment Fund (EIF) auf Tech-Startups im Seed-Bereich spezialisiert hat. Die Startup Wise Guys wiederum kommen aus Estland und investieren seit 2012 in Tech-Jungfirmen.