Doch nicht ausgestorben: Seltene Hummeln in Österreich gesichtet
Neben Bienen haben auch Hummeln eine sehr wichtige Rolle bei der Bestäubung von Pflanzen. Sie sind nämlich auch nich bei kühleren Temperaturen unterwegs, wenn Honigbienen kaum mehr ausfliegen. Auch sie leiden aber unter einem geringeren Nahrungsangebot und weniger natürlichem Lebensraum. Das hat auch Auswirkungen auf die Vielfalt der Hummelarten – einige besonders seltene oder sogar für ausgestorben erklärte konnten zuletzt aber wieder in Österreich gesichtet werden.
Der Naturschutzbund bezeichnet die Sichtung der „Unerwarteten Hummel“ (Bombus inexspectatus) als kleine Sensation. In Fachkreisen hätte sie bereits als ausgestorben gegolten, letztes Jahr fand der Hobbyforscher Martin Streinzer in Südkärnten ein Männchen und ein Weibchen der seltenen Art.
Hummel-Vielfalt am Wallersee
Hintergrund der unerwarteten Sichtung war ein „Citizen Science“-Projekt, bei dem unter www.naturbeobachtung.at insgesamt 41 Hummelarten gemeldet wurden. Darunter auch die Samthummel, deren letzter Fund auf 1967 datiert, und die Grubenhummel, bei der überhaupt zum ersten Mal ein sicherer Nachweis in Österreich gelang. Der Wallersee zeigte sich in dem Projekt als artenreichstes Hummelgebiet – fast die Hälfte aller Arten konnten dort nachgewiesen werden.
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Kälte-resistente Wildbienen
Das Projekt hat auch gezeigt, wie gut Hummeln mit kälteren Temperaturen umgehen können. Die meisten Beobachtungen wurden zwar zwischen April und September gemacht, es gab aber insgesamt von Anfang Februar bis Mitte Dezember Sichtungen.
Auf der Plattform Naturbeobachtung können grundsätzlich alle Pflanzen- und Tier-Sichtungen eingetragen werden, die Hummel-Aktion hatte aber einen speziellen Hintergrund. Sie ist Teil des Bienenschutzfonds, den der Naturschutzbund gemeinsam mit dem Lebensmittel-Diskonter Hofer ins Leben gerufen hat. Für die Artenbestimmung gibt es auf der Plattform umfangreiches Material, bei unklaren Bestimmungen springt ein Expertenteam aus Forscherinnen und Forschern ein.